von Lappes: USS Saint Louis - Kreuzer Bj. 1904 Maßstab ca. 1:160

Hallo zusammen,
Das Modell der Saint Louis gab es zum Download bei 3DPrintables, der Seite von Prusa, Tschechischer Druckerhersteller von Top Filamentdruckern.
Lizensiert und angeboten wird es dort von World of Warships, einer Online Gaming Plattform.
Die Saint Louis gibt es bei Printables zum kostenlosen Download mit gewissen Auflagen. Es darf nur für den Eigengebrauch heruntergeladen und nicht kommerziell genutzt werden.
Nun, ich habe das Modell heruntergeladen und experimentiere damit, um unter anderem meine 3D Druckkenntnisse zu verbessern.
Die Druckdateien habe ich mittlerweile komplett heruntergeladen und einmal mit PLA Filament ausgedruckt und teilweise fertiggestellt.

Ein 2. Mal habe ich Teile davon ausgedruckt mit PETG Filament. Davon würde ich gerne ein Wasserlinienmodell erstellen.
Dies geht relativ einfach durch Schneiden im Slicer. Die STL-Datei wurde in den Prusa Slicer (Geht auch mit jedem anderen) geladen, gedreht und horizontal geschnitten (bei ca. 45 mm von unten). Der untere Teil wurde entfernt und der obere wieder korrekt gedreht und ausgedruckt.

Die Schichthöhe des 5 teiligen Rumpfes soll optimal bei 0,2 mm bei 10% Infill sein. Die restlichen Teile bei 0,15 mm bei 20% Infill. Alles ohne Supports. Einen Rand wurde ich trotzdem wählen, um das Abheben von der Druckfläche (warping) zu unterbinden.
Kleinteile bzw. sehr feine Teile (Reling, Steuerrad usw.) habe ich in 0,10 ausgedruckt.

Ein Druck mit Filament bedarf der Glättung. Ich will mit einer Epoxy Harz Beschichtung testen. Das ging aber noch nicht, da dies auf der Terrasse erfolgen soll und die Außentemperatur mindestens 20° betragen sollte.
Daher muss die Weiterbearbeitung und Lackierung noch eine Weile warten.
Währenddessen probiere ich einen Ausdruck mit meinem PLA Drucker aus und habe mir extra ABSlike Harz gekauft. Mal sehen, wie das wird. Gerade werden die Schornsteine ausgedruckt, aber das Ergebnis bei der feinen Auflösung von 0,02mm dauert rund 25 Stunden. Es sind immerhin 5500 Schichten, die ein weiteres Nacharbeiten aufgrund der sehr feinen Schichthöhen überflüssig machen. Ich hoffe, die Details kommen noch schöner heraus.
Mal abwarten. Ich werde bei gelingen Bilder zeigen.

Übrigens hat auch der Filamentausdruck schon sehr lange gedauert, denn es sind rund 200 Einzelteile und der Rumpf alleine hat mit seinen 5 Segmenten auch schon sehr lange Druckzeiten erfordert.
Man sieht, auch 3D Druck hat seine Berechtigung im Modellbau.

Das Schiff ist rund 83 cm lang. Das Schöne ist bei einem 3D Modell ebenfalls, dass man es auf den gewünschten Maßstab skalieren kann.

Mein Drucker: Prusa MK3S+ mit Enclosure (Gehäuse):




Das Modell noch nicht komplett als Wasserlinienmodell in PETG:




und als Download Version (auch noch nicht komplett) mit Ständer:

Hallo Lappes,

ich finde auch, dass 3D-Druck durchaus seine Berechtigung im Modellbau hat. Ich habe auch mit Filamentdruck experimentiert und diese Technik als Ergänzung für meine Kartonmodelle verworfen. Die Grunde hierfür hast du oben beschrieben. Insbesondere die Qualität der Oberflächen (vor einer aufwändigen Nachbearbeitung). Ich habe jetzt auch ein Resin-Drucker gekauft. Davon verspreche ich mir mehr.

Gruß Chris

Hallo Chris,
Danke schön für die Bestätigung. Ich habe auch 2 Filament und 2 Resindrucker. Jeweils 2, denn wer billig kauft, kauft doppelt.
Angefangen hatte ich mit einem Anycubic Mega Pro, den ich bald durch einen Prusa I3 MK3S+ ersetzt hatte. Ich verstehe nicht, dass man günstige Drucker als Einsteigerdrucker bezeichnet.
Für Anfänger sind die meistens zu kompliziert.
Nach einem Elegoo Mars 3 kaufte ich mir den Anycubic Photon Max Drucker. Allerdings nicht, weil der Elegoo schlecht war, sondern der ist zu klein.
Ein Resindrucker hat neben dem Detailgrad noch einen entscheidenden Vorteil. Er ist, wenn viele Teile gleichzeitig gedruckt werden deutlich schneller. Da ist es egal, ob ein oder zwanzig Teile gedruckt werden. Die Dauer wird nur durch die Höhe der Bauteile bestimmt.

Hallo Lappes,

hast du schon einmal versucht, mit ABS zu drucken und dann die Oberfläche mit Aceton-Dampf zu glätten?

Das ist der Landeklappen Hebel in meinem Airbus Cockpit den ich mit der Methode hergestellt habe. Vorher hatte jedoch die gröbsten Riefen mit Schleifpapier entfernt.



Gruß
Erhard

es wäre interessant ob sich auch mit ABSlike Resin gedruckte Teile mit Aceton auf Hochglanz bringen ließen - und das möglicherweise ganz ohne schmirgeln!

Danke . Ja...wer das so glänzend mag, wäre es wirklich interessant zu wissen.
Für mich ist es allerdings weniger interessant, da ich beabsichtige, die Modelle zu bemalen. In Resin ist der Druck deutlich glatter und bedarf nahezu keiner Nachbearbeitung. Allerdings hatte ich einen leichten Versatz in Höhe der Lufthutzenansätze.

Leider sehr schlechte Bilder. Ich hoffe, man kann etwas erkennen.

Hallo Lappes,

obwohl du ohnehin schon einen der besten Schmelzdrucker hast, kann man hier den gewaltigen Unterschied zwischen den beiden Druckverfahren erkennen. Für meinen Anycubic Harzdrucker werde ich mir jedenfalls auch so ein ABSlike Resin besorgen.

Gruß
Erhard

Ohne Zweifel ist der Resin Druck besser.
Aber der eigentliche Grund war, das Schiff in Filament zu drucken, weil es für den Prusa optimiert sein sollte.
Nun...der Unterschied belehrt eines Besseren. Wobei der Druck in PETG noch grober ist, als der PLA Druck.
Normalerweise nutze ich das wasserlösliche Resin. Dies ist allerdings recht bruchempfindlich.
Dann habe ich bei Amazon das Jayo ABS like gesehen, dass zudem noch genauso günstig wie das wasserlösliche ist. Das Resultat gefällt mir, bis auf den leichten Versatz, besser. Ich wiederhole daher den Druck mit leicht veränderten Werten. 6 statt 5 Bottom Layer. Etwas verlängerte Belichtungszeit und der erste Hub vom Grundbett wurde etwas erhöht (4 statt 3mm)und leicht die Geschwindigkeit verringert (50 mm/min statt 60). Dafür erhöhte ich den Hub darüber auf 10 mm statt 8mm bei etwas höherer Geschwindigkeit (160 mm statt 150) ab 4mm bis 10 mm Hub . Bei der Retract Speed die gleichen Werte.
Möglicherweise liegt es auch an der Folie des Resintanks. Die habe ich jetzt noch nicht gewechselt. Das werde ich die Tage machen.

Ich muss ergänzend dazu sagen. Der schwarze Druck ist PETG von Eryone, der weiße ist PLA von Anycubic.
Mit dem weißen PLA habe ich deutlich bessere Ausdrucke erreicht, die sich fast mit dem Resin vergleichen lassen. die Oberfläche ist deutlich glatter als das PETG und auch der Druck der Details ist deutlich besser. Fast so gut, wie Resin. Aber es kommt darauf an, was man druckt. Bei Figuren spielt Resin klar seine Vorteile aus.
Bei den Schornsteinen allerdings sieht man einen deutlich gröberen Unterschied nur an dem "Auslass-Diffusor" (wie immer das Teil am Auslass auch heißen mag)" und an feinsten Details.