Öl-Samen-Schafe

Hallo Modellbauer,

ich habe nun Anteile an einer Ölquelle gekauft, Baum- und Baumwollsamen besorgt und mir ein Schaf zugelegt. Ab jetzt werde ich Karton- und Plastikmodellbau in seiner reinsten Form betreiben.

Ich werde die Samen in der Erde pflanzen, sie hegen und pflegen und warten bis Bäume und Baumwolle gewachsen sind. Das Holz und die Baumwolle werde ich ernten. Das Schaf werde ich scheren. Aus dem Holz werde ich Zellstoff herstellen. Aus dem Zellstoff, den Baumwollfasern und der Wolle werde ich Karton herstellen. Aus dem Rohöl werde ich Plastik herstellen.

Zwanzig Jahre später, nachdem ich das alles gelernt und geschafft habe, werde ich meine ersten (wirklich handwerklich selbstgemachten) Modelle bauen.
Na ja, soweit werde ich es wohl nicht treiben. Ich denke aber, dass jeder von uns beim Modellbau irgendwo anfängt und meistens eine ganze Menge Vorarbeit von anderen in Anspruch nimmt. Das Konstruieren des Modells (aber da gibt es auch die Eigenbauten), das Herstellen der Spritzformen bei Plastikbausätzen, das Drucken der Kartonbögen, das Lasern von den „Spantensätzen“ usw. usw.

Der eine steigt früher, der andere später in der „Herstellungskette“ ein. Ich glaube es ist eine Frage von dem was einem Spaß macht, was man kann, was einem liegt und was man möchte.

Manche nutzen vorgefertigte Laserteile von den Verlagen. Manche nutzen vorgefertigte Ätzteile. Manche nutzen vorgefertigte Zubehörteile. Manche nutzen vorgefertigte Decals. Diese Dinge kann man auch selber herstellen. Manche nutzen einen Airbrush, man kann aber einen Pinsel benutzen. Aber nicht jeder hat oder möchte ein Schneidegerät, eine Ätzausrustung, einen Airbrush, eine Drehbank oder eine Fräsmaschine. Auch der Umgang mit diesen Hilfsmitteln will gelernt werden.

Insbesondere bei der Verwendung von Laserschneidern möchte ich anmerken (weil ich einen habe), dass dieses Gerät nicht die Teile aus dem Bogen schneidet. Die Teile müssen vor dem Schneiden entsprechend nachgezeichnet und anschließend bemalt werden. Für kleinere Schriftzüge usw. sind auch Decals selber herzustellen.

Unter dem Strich finde ich, dass jeder das machen sollte, was er möchte. Es geht doch darum Freude am Machen zu haben, oder? Wichtig finde ich aber auch, dass in den Bauberichten klar wird, welche Hilfsmittel verwendet wurden. Soweit ich das beurteilen kann, macht das jeder im Forum sowieso.  

Gruß Chris

Hallo Chris,

wir haben hier im Forum die Rubrik "Tipps und Tricks", welche bereits viele Anregungen enthält...
Aus meiner Sicht aber etwas Stiefmütterlich behandelt wird.
Viele Tricks aus den Bauberichten bleiben einfach dort - ich schliesse michh von dem Fehler selbst nicht aus!

Selbst heute, wo es fast für Alles und Jedes den sogenannten "Aftermarket" gibt, mit Allem, was beim Supern des Modelles hilft, sollten einige Grundkenntnisse nicht verloren gehen.
Und, Du hast es angesprochen, neue Techniken verständlich für Alle werden (man muß sie ja nicht nutzen). Und auch heute gibt es jede Menge Modelle, wo es keine Lasercut- oder Fotoätzsätze (mehr) gibt.

Vielleicht belebt das die Rubrik Tipps und Tricks ja wieder...

Grüße
Jens

Hallo Chris,

Als Einer, der aus der Landwirtschaft kommt und Holzkaufmann ist kann ich dir, dem 80jährigen
ja dann als 100jährigen gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Grüße
Henning

Henning,

ich habe es mir anders überlegt - ich werde den Modellbau in seiner ursprünglichsten Form ab jetzt betreiben. Mit so einem guten und netten Ratgeber an meiner Seite wird's wohl klappen.

Erste Frage. Zu welcher Jahreszeit werden geeignete Bäume gesät? Oder werden sie gesetzt?
Zweite Frage. Kann man Baumwolle in Deutschland anbauen?
Dritte Frage. Welche Schafrasse kommt in Norddeutschland gut zurecht?

Viel Spaß noch mit der Megalok.

Gruß Chris

Hi Chris,
den Spaß werde ich bei meiner Lok sicher weiterhin haben.
Auf deine Fragen werde ich aber wie beim 'Jauch'
nur mit Auswahlantworten von a-d antworten.
GrußHenning

Hi Leute

jeder sollte so seinen Modellbau betreiben wie er es kann oder will. Wenn ich so durch andere Foren gehe wird z.B. der 3D Druck von vielen noch nicht anerkannt als Modellbau.

Ich finde das es ja eigentlich egal ist ob ich mir die Modelle als Fertigbausatz kaufe oder mir diese ausdrucke und zusammenbaue. Durch den 3D Druck kann ich Bauteile verändern wenn ich merke das der Zusammenbau nicht so geht wie er soll oder kann neue Teile entwerfen und nutzen.

Früher habe ich stundenlang gesessen und habe Teile gefeilt und geschliffen, heute nutze ich halt die Technik dafür um mir die Arbeit zu erleichtern und mal was zu bauen was man als Modell nicht im Handel bekommt oder man hohe Summen hin legen muss.

Hallo Leute!

Wenn ich das richtig sehe, dann wurde dieses Thema bei Hennings Lok angestoßen...

In Grunde genommen geht´s um die Frage gibt es so was wie DEN Modellbau oder die "Königsklasse" des Modellbaus.

Meiner Meinung nach gibt es überhaupt keine richtige Antwort auf diese Frage - nur ganz persönliche! Was macht MIR gerade Spaß?

Sitz ich bei meiner Arbeit sehr viel am Computer und ich mag das nicht so sehr, dann werd ich nicht Rolfs oder Gustis Weg gehen... Weil das nämlich seeeehr lange Zeit am Computer bedeutet. Aber warum sollte das nicht IHR richtiger Weg zu tollen Modellen sein?

Und wenn ich mir Dirks Segelschiffe anschaue, dann ist da viel mehr als zusammenkleben und anfärbeln...

Wenn Otto seine graue Flotte baut und sich mit den Klippen mancher Bögen abmüht, und nicht kitten und schleifen und lackieren möchte, und trotzdem tolle Ergebnisse liefert - ist das der einzig richtige Weg?

Oder ist Stefens oder Peters Weg ganz tolle Schiffe aus Holz zu bauen, der richtige? Und wenn ja, dürfen sie denn elektrische Geräte dazu verwenden oder sollten sie nur Schnitzmesser, Handsäge usw. verwenden?

Sind Stevens fast über realistischen Modelle nicht wirklich gut, weil er zum Großteil vorgefertigte Teile zusammen fügt und "nur" mehr bemalt?

Ich, für meinen Teil, versuche mir meine - möglicherweise kindliche - Neugier und Bewunderung für schöne, tolle Modelle aller möglichen Herstellungsmethoden erhalten und mir auch für mich alle Möglichkeiten offen halten für zukünftige Projekte!

Also wäre mein Apell - schauen wir doch unvoreingenommen und neugierig über unseren Tellerrand und versuchen wir unsere Vorurteile gegen andere Zugänge ein wenig in Zum zu halten.

LG Kubi

Hallo Zusammen,

Kubis Beitrag gefällt mir sehr gut.

Die Frage wird sich immer wieder Stellen, was ist richtiger Modellbau.
Und jeder Modellbauer hat andere Schwerpunkte, die er als Kriterien für
richtigen Modellbau ansieht.
Es fällt immer wieder auf Modellbauausstellungen auf, wie groß die Vielfalt ist.

Ich für mein Teil habe Spaß daran gefunden, aus Papier Karton Modelle zu bauen.
Kleinste Teile auszuschneiden und dann daraus ein nach dem Vorbild ein wiedererkennbares
Modell auf dem Basteltisch entstehen zu lassen, so finde ich Modellbau gut.

Jeder sollte seinen eigenen Weg finden, wie und womit er gerne Modelle baut.
Es muss Spaß machen !

Und ganz wichtig! Es muss nicht alles Perfekt sein !

Also lasst uns alle schöne Modelle bauen. Egal ob aus Plastik / Papier / Holz oder am PC, macht daraus keinen Wettbewerb, welcher Modellbau nun der einzig wahre Modellbau ist.

Zeigt uns im Forum, was Ihr baut und lasst uns kleinen Beiträgen daran teilhaben. Seid nicht zu kritisch mit dem gezeigten, auch wenn man mal das ein oder andere besser hätte bauen können.
Was für einem selbst sich manchmal als ganz einfach Bauen darstellt, ist für den anderen schon
ganz großes Können und hat dann genau so das Lob verdient.
Und wenn doch mal etwas Misslungen ist,obwohl man weiß, das er es viel besser kann, dann sollte auch mal eine kritische Anmerkung erlaubt sein.

Jetzt ist aber genug geschrieben, denn eigentlich will ich ja Modelle bauen.

Gruß Berthold

Moin Kubi und Berthold,

wenn ich zurückverfolge, was eine unflätige Aussage eines Mitgliedes im Baubericht meiner Lok
alles ausgelöst hat, alle Achtung

Chris als Autor dieses Temas.

Was ihr Beide oben zu unserem Hobby geschrieben habt hat meine , und sicher vieler Anderer,
volle Zustimmung.

 

Grüße
Henning

Hallo Chris,
du fragst, ob man hier Baumwolle anbauen kann. Vor vielleicht 50 Jahren habe ich mal die verschiedensten Pflanzen im Wohnzimmer ausgesät, einfach aus Spass. Die Samen habe ich damals von Firma Schinkel aus Hamburg bezogen (gibt es nach meinen Recherchen nicht mehr). Darunter war auch Baumwolle. Die Pflanzen sind auch gewachsen, und haben Blüten angesetzt, soweit ich mich jedoch erinnere ist es zu keiner Ernte gekommen.
Gruß Günter

Henning schrieb:

wenn ich zurückverfolge, was eine unflätige Aussage eines Mitgliedes im Baubericht meiner Lok
alles ausgelöst hat, alle Achtung

Der Grund war auch diese Aussage

gez10x11 schrieb:

Wenn ich nur Plastik kleben und anmalen muss (Entschuldigung an die Plastikfreunde) fordert mich das nicht. Bei Karton muss ich viel mehr überlegen, wie ist der Zusammenbau dieses Teiles gedacht, während bei Plastik meistens die Klebestellen vorgegeben sind .

Das hat Otto geschrieben und das konnte ich so auch nicht stehen lassen
Darauf hin hat Chris das Thema aufgemacht.
Was aber Öl-Samen-Schafe damit zu tun hat???

Grüße
Peter

Ich finde jeder soll seine Modelle bauen wie er möchte. Ob Plastik, Holz, Karton oder auch andere Materialien ist egal. Auch wie er sie baut, mit LC Cutter oder mit Säge oder alles mit der Hand ausschneidet, ist mir auch egal. Nur sollte man nicht das Ergebnis eines Modellbauers der Kreise mit der Schere ausschneidet als Sch... bezeichnen, genau so nicht Plastikmodellbau als " Zusammenkleben und anmalen " bezeichnen.
Beides finde ich nicht richtig und dagenen werde ich mich auch zur Wehr setzen.

Grüße
Peter

Peter,

Samen und Schafe haben natürlich überhaupt nichts mit zu tun, obwohl sie doch ganz am Anfang des Themas ihren Platz fanden. Ich wollte die Diskussion absichtlich ins Absurde führen, um zu zeigen wie abwegig sie, meiner Meinung nach, ist. Mir ging es weniger um die oben zitierten Stellen aus den Bauberichten als um das, was sich hinter diesen Aussagen verbirgt. Ich denke, dass das bislang Geschriebene gezeigt hat, dass wir in Grunde genommen alle das Gleiche denken. Nämlich jedem das Seine, und andere respektvoll behandeln. Und das ist, glaube ich, auch gut so.

Gruß Chris