von Lappes: Baubericht und Vorstellung des Dioramas in 1:16 "die Belgrad Offensive"

Die beim Airbrushen gelösten Oberflächenteile wurden nochmals mit einem Weißleim/Wasser Gemisch beträufelt. Das sind die hellen Stellen. Die Oberfläche wird dann weiter farblich behandelt. Hinzugekommen ist ein "Baum", der noch belaubt werden muss. Dieser besteht aus einem Ast eines Fliederbusches. Äste bzw. Zweige werden noch aus Meerschaum /Seemoos hergestellt, Blätter aus gerebelter Petersilie. Hier wieder einmal eine Probeaufstellung.

Mittlerweile habe ich mit der Vegetation angefangen. Dummerweise ist mir, wie immer, das Material ausgegangen. Für das Gras nehme ich Sisalfasern ungefärbt. Da drücke ich Meerschaumästchen und meine komischen Dekoäste aus Plastik hinein. Fixieren mit Wasser/Weißleim Gemisch, mit der Pipette aufgetragen. Der "Rasen" muss noch frisiert werden. Es sind jetzt 4 Inselchen, der Rest erfolgt später, sobald das neue Sisal eingetroffen ist. Nach dem Zurechtstutzen erfolgt die farbliche Behandlung mit der Airbrush.

Da der T34 in ca. 45 Grad Winkel auf das Dio gefahren sein soll, habe ich versucht, die entsprechenden Kettenspuren zu modellieren. Die rechte Kette war zum lenken blockiert, also entsprechende Spuren auf dem Boden und durch die Drehung Erdaufwürfe an der Außenseite der Kette. Die linke Kette hat sich gedreht und dementsprechend den Boden aufgerissen. Danach soll der T34 rund 1,5 m weitergefahren sein. Außerdem habe ich noch einen Stapel Brennholz unter dem Anbau des 1. Hauses hinzugefügt.

Der Boden wurde jetzt nochmals farblich behandelt.

Während ich immer noch auf das Sisal wartete, hatte ich schon mal die Treppe zum 1. Haus gebaut.

Jetzt habe ich mal mit der Vegetation weitergemacht. Sisalrasen wurde aufgebracht. Das wird noch mit verdünntem Weißleim bearbeitet. Dann noch zusätzlich Pflanzen eingedrückt. Nach dem Trocknen eine anständige "Frisur". Dann mit der Airbrush gefärbt.

Jetzt ein großer optischer Sprung. Der Weg und der Platz zwischen den Häusern wurde mit zusätzlichen Steinen aus dem Modellbahnzubehör ergänzt. Diese wurden mit verdünntem Weißleim fixiert. Außerdem wurde das Gras farblich behandelt mit der Airbrush. Dazu nutzte ich von Valejo Camouflage Grün und hellgrün. Auf der hinteren Seite wird auch noch Vegetation hinzugefügt und möglicherweise noch andere Details.

Die Vegetation zwischen den Häusern wurde ergänzt und gefärbt. Zusätzlich erhielt der Handlauf der Treppe noch zusätzliche Stützen.

ch habe jetzt mal den Baum fertiggestellt. Dazu habe ich Meerschaumästchen genommen und mit verdünntem Weißleim beträufelt. Dann habe ich gerebelte Petersilie darübergestreut. In den Stamm habe ich Löcher von schräg oben gebohrt (2,5 mm) Dann habe ich die "Äste" eingeklebt. Da der Baum schon ziemlich lädiert ist, habe ich mich auf wenige Äste beschränkt.

er Baum wurde noch um einen Ast ergänzt...ich hatte das "Bohrloch" übersehen. Außerdem wurden einige Büsche ergänzt, da ich noch vom Baum Material übrig hatte. Ich denke, es sieht so noch ein wenig realistischer aus.
Das letzte Bild zeigt die Befestigung der Kiste am Heck des T34....ich werde des Öfteren gefragt, warum die so in der Luft hängt. Ich habe eine Halterung aus Ätzteilen gebastelt und möchte das nur kurz zeigen. Frontimprovisation.

Wieder eine Kleinigkeit. Die Ofenrohre wurden nach außen geführt, Messingrohr verlötet. Die Abdeckungen wurde aus dem Alublech eines Teelicht geformt. Einmal flach und einmal spitz. Danach eingefärbt und "verrostet". Der Traktor wurde leicht schräg auf dem Dio fixiert. Sieht - glaube ich - plausibler aus.

Ich tue mich jetzt ein bisschen schwer, aber dieser Schritt sollte nicht unerwähnt werden. Das Gras war bisher ein wenig zu grün...eher Frühling. Daher wurde es ganz leicht mit Dunkelgelb und Tan Green übernebelt, um einen Spätsommer Charakter zu erhalten. Das grün ist daher nicht ganz so frisch...es fällt vielleicht nicht ganz so stark auf. Aber das ist wichtig für eine glaubhafte Vegetation der Jahreszeit.

Und wieder ein kleiner Fortschritt. Die Treppe erhielt ein nochmaliges Washing mit weniger verdünnter Farbe umbra gebrannt. Danach partiell abgetupft und dann ein Drybrushing in grau und weiß, um das Holz ein wenig zu verwittern. Die Dächer erhielten aus dem Grund ein Drybrushing in weiß, grau und schwarz. Ich überlege noch, ob das so ausreicht. Man muss immer langsam vorgehen. Lieber mehrmals weniger als einmal zu viel.

Ein Holzsteg wurde zwischen der Treppe und zum Eingang gelegt. Dieser wurde gealtert nach der bisher üblichen Weise. Außerdem wurden neben die Öfen der Häuser kleine Stapel mit Brennholz gelegt. Nicht viel, aber tut seine Wirkung.

Hallo Frank,

ich habe gerade deinen Baubericht verschlungen!

Mir fehlen die Worte.

Ein wahnsinnig guter Baubericht mit genauen Beschreibungen zu deiner Vorgehensweise.

Da bekomme ich direkt Lust auch einmal ein Diorama in diesem Maßstab zu bauen...

Grüße
Steven

Vielen herzlichen Dank...ich schreibe Bauberichte gerne recht genau, obwohl möglicherweise noch einige Fragen offen sind. Ich möchte eigentlich die Leute für dieses wunderschöne Hobby begeistern und dazu ermutigen, ihre Fantasie zu fordern. Viele der Lösungen mußte ich mir selbst erarbeiten. Aber genau das ist es, was mich am Diobau so fasziniert. Es freut mich, dass es mir offenbar gelungen ist, dich zu begeistern.

Und wieder eine Kleinigkeit, die sich nur auf dem 2. Blick erkennen läßt. Die Steine wurden ein wenig "eingeschwemmt", weil diese nur auf der Oberfläche lagen. Dazu wurde die Oberfläche zuerst mit verdünntem Weißleim benetzt, Quarzsand wurde darübergestreut und dies wiederum mit Weißleim überträufelt. Danach Einfärbung mit verdünnter Ölfarbe umbra gebrannt.

Das Fass ist fertig. Ich habe es zuerst silbern "geairbrushed". Dann chipping fluid (man kann auch Haarspray nehmen). Dann in dunkelgelb. Dann nochmal Chipping fluid. Dann mit dem Pinsel in rot bemalt. Nach dem Trocknen mit einem harten Pinsel und Wasser abgerieben. Nochmals mit Papier (Küchenrolle), danach Washing mit verdünnter Ölfarbe umbra gebrannt. Pigmente auf das feuchte Washing aufgetragen (Rost und erdfarben). Mit verdünnter Ölfarbe schwarz Öl/Dieselflecken imitiert. Ich hoffe, man kann's gut genug erkennen. Ach ja, das Fass wurde vorher zerbeult. Und die Pumpe wurde ergänzt. Rost durfte natürlich auch nicht fehlen.

Hier mal ein Gesamtbild des Dios. Durch die diversen Washings und Klebeaktionen ist der Sockel arg in Mitleidenschaft gezogen worden....Das muss ich am Abschluss in Ordnung bringen.

Und wieder eine Kleinigkeit. Diesmal im Innenraum der Häuser. Serbisch Orthodoxe Heiligenbildchen, sogenannte Ikonen, wurden auf ein Balsaholzbrett geklebt und mit dem Skalpell ausgeschnitten. Diese wurden auf die Wände geklebt. Meines Wissens sind dies Holzbilder, daher habe ich auf einen Rahmen verzichtet. Der Vollständigkeit halber: Diese habe ich gegoogelt und heruntergeladen, skaliert und ausgedruckt.

Ein roh gezimmerter Tisch und eine Bank wurden angefertigt, farblich behandelt und gerade ins erste Gebäude eingeklebt.

Jetzt sind noch 2 Stühle hinzugekommen. Sitzflächen und Lehne Balsaholz, Stuhlbeine Streichhölzer und Streben der Lehne gekürzte Zahnstocher. Ich erwähne nur Holzfärbung wie immer.

Das Bett im 2. Haus wurde erstellt. Gebastelt wurde es aus den Naturästen, Balsaholz, dünne Sperrholzplatte als Grundbrett, Matratze und Kopfkissen aus selbsthärtendender Modelliermasse. Laken aus dem Stoff eines braunen Hemdes (nicht SA!!!), Decke und Kopfkissen aus einem gemusterten Hemd. Beträufelt mit verdünnntem Weißleim. Mögliche Farbkorrekturen folgen.

Jetzt habe ich mal ein paar Schwarz/Weiß Fotos geschossen. Außerdem wurde das Bett umgedreht und fixiert. Eine zusätzliche braune Decke wurde hinzugefügt. Es sieht glaubhafter aus, wenn die Füße am Ofen sind. Außerdem wurde der Panzer auf dem Dio fixiert. Dazu beträufelte ich die Ketten mit reichlich verdünntem Weißleim auf der Oberseite und der auf dem Boden liegenden Seite. Dies ist mittlerweile getrocknet und unsichtbar. Trotzdem ist der Panzer bombenfest verleimt.

Dann habe ich mir die Finger mit einem Schrank abgebrochen. Erst wurden Holzleisten 8x4 mm in der Mitte gespalten. Daraus wurde das Grundgerüst des Schrankes erstellt. 11cm hoch, 6 cm breit und 5cm tief. Auf das Gerüst wurden Balsaholz Seiten- und Rückwand erstellt. Aus einer Leiste 2 x 3 mm die Auflageflächen für die Zwischenböden. Die Zwischenböden auch aus Balsaholz. Türen aus Balsaholz mit Streben aus Leiste 2 x 3 mm. Nach dem Bemalen des Schrankes und der Türen mit stark verdünnter Ölfarbe Umbra gebrannt. Trockenpinseln mit Ölfarbe weiß. Decken aus Stoffstreifen mit verdünntem Weißleim getränkt und zusammengefaltet und auf die Böden gelegt. Türen eingeklebt. Nach dem Trocknen Türknäufe aus abgeknippsten Nagelköpfen aufgeklebt. Je Tür 2 Scharniere aus gekappten Nägeln. Das Ganze in das Zimmer im 2. Haus eingeklebt. Gott sei Dank bin ich mit dem Ding fertig.

Diesmal ein weiteres Außendetail.
Eine Leiter wurde zusammengebaut und bemalt. Dazu schnitzte ich 2 Rundstäbe 5 mm auf etwa die Hälfte ziemlich grob als Halbrundstab ab. Alle 1,5 cm bohrte ich mit einem 2mm Bohrer Löcher durch diese Stäbe. Durch diese presste ich Zahnstocher. Die Halbrundleisten wurden möglichst parallel aufgepresst und mit verdünntem Weißleim fixiert. Nach dem Trocknen wurden die herausstehenden Enden abgeschnitten. Danach Behandlung mit verdünnter Ölfarbe umbra gebrannt. Dies wurde mehrfach abgetupft. Dann Drybrushing in weiß.
Die Leiter wird unter dem Holzanbau des ersten Hauses an der Wand über dem Holzstapel fixiert.







Jetzt habe ich zwei Holzträger angefertigt. Auf ein Brett wurde ein waagerechter Balken verleimt, dann ein diagonaler Stützbalken, der ihn gegen das Brett abstützt. Nach dem Trocknen kam eine farbliche Behandlung nach üblicher Weise. Dies wurde zweimal gemacht und dann mit der Wand verleimt. Nach dem Trocknen wurde die nochmals farblich überarbeitete Leiter darauf fixiert.

Ein roh gezimmertes Regal wurde aus Rund- und Grillanzünderstreichholz und aus roh gesägten Brettern erstellt. Nach dem Trocknen des Leims behandelt mit verdünnter Ölfarbe und Drybrushing mit weißer Ölfarbe. Danach wurde dies in den Keller des 2. Hauses geleimt.

Jetzt wurde noch eine einfache Werkbank hinzugefügt.

Heute wurde noch außen ein Sägebock und ein Hauklotz zum Holz spalten ergänzt.
Der Sägebock wurde aus überkreuzten Leisten 8x6 mm gebastelt. Die Leisten wurde mit der Dremel und der Trennscheibe im Winkel eingeschnitten, dass die überkreuzten Leisten eine Ebene bilden. 1 cm über dem Boden wurden Löcher 1 mm gebohrt. Da wurden Zahnstocher als untere Verbindung eingeleimt. Zwischen den Balken wurde an den sich überkreuzenden Stellen ein Balken von 8 x8 mm verklebt. Somit sind beiden Endstücke miteinander verbunden worden. Dies wurde mit verdünnter Ölfarbe satt eingestrichen und vorsichtig mit einem Papiertuch abgetupft. Danach Drybrushing mit Ölfarbe weiß. Dann wurde noch ein Stück Naturholz "zum Sägen" fixiert. Das Ganze wurde unter dem Vorbau des Hauses verklebt.
Der Hauklotz besteht aus einem Stück Fliederast. Dieser wurde mit einem Bastelmesser einige Male auf der "Haufläche" eingeschnitten, um Axthiebe zu simulieren. Danach wurden darauf und daneben mehrere gespaltene Naturhölzer verklebt. Der Hauklotz wird noch mit einer Axt und der Sägebock mit einer Säge versehen, sobald die eingetroffen sind.

Jetzt wurden ein Beil und die Holzspäne um den Hauklotz ergänzt. Das Beil ist aus Zinn und wurde bemalt. Dann in eine Kerbe des Hauklotzes geleimt. Die Späne wurden um den Hauklotz verteilt und mit verdünntem Weißleim fixiert.