von Lappes: Baubericht in Kurzform -T34/85 von Trumpeter 1:16

Hallo zusammen,
hiermit möchte ich einen Baubericht in Kurzform des Trumpeter T34/85 veröffentlichen.
Das fertige Modell steht auf meinem Diorama "die Belgrad Offensive 1944" und ist unter folgendem Link hier im Forum zu sehen:

https://modellbauer.forumieren.de/t11399-von-lappes-die-belgrad-offensive-1944-diorama-in-116

Ich zeige die Plastikteile, bzw. deren Zusammenbau nur sporadisch, da ja jedem bekannt sein dürfte, wie man Plastikteile klebt.

Zu Beginn einige Bilder der zusammengesteckten, fertig montierten Baugruppen:

Fahrer und Funkersitz wurden mit einer Lage eines Papiertaschentuchs "gepolstert". Der Motor wurde mit Draht "verkabelt", sonst alles Out of the Box. Das vordere Schutzblech wurde kalt eingeschnitten und vorsichtig zerbeult. Die Tanks wurden extrem vorsichtig erwärmt und erhielten Beulen, die mit dem Rücken eines Bastelmessers eingedrückt wurden.

Dann habe ich die Gußstruktur des Turms ein wenig gröber und ungleichmäßiger gestaltet. Die russischen "Schnellbaupanzer" waren kein Musterobjekt an erstklassiger Verarbeitung. Dazu nahm ich Modellbauspachtel von Revell.

vorher, ein wenig zu gleichmäßig:

Sorry, ich konnte den Beitrag nicht mehr editieren. Daher nochmals

Dann habe ich die Gußstruktur des Turms ein wenig gröber und ungleichmäßiger gestaltet. Die russischen "Schnellbaupanzer" waren kein Musterobjekt an erstklassiger Verarbeitung. Dazu nahm ich Modellbauspachtel von Revell. Die Wanne wurde an diversen Stellen auch so bearbeitet.

vorher, ein wenig zu gleichmäßig:



hinterher:





Um zu sehen, ob das Ergebnis zufriedenstellend ist, habe ich Wanne und Turm mit Grundierung Russian Green aus dem Farbset russische Fahrzeuge von Valejo oder AK (weiß nicht genau, aber beide bieten hervorragende Farbsets an) lackiert.
Ich kann die Sets nur empfehlen. Man arbeitet sich von dunkel nach hell an das gewünschte Ergebnis heran.
Dies ist mir bei diesem Modell (wie man später sieht, dies ist nur die Grundierung)nicht ganz nach meinen Vorstellungen gelungen, aber es gibt immer Möglichkeiten der Korrektur. Deshalb beschreibe ich meine Verfahrensweise des Lackierens hier ausführlicher als die des Zusammenbauens.

Hier die Bilder mit Grundierung:

Danach hatte ich Motor, Getriebe, Lüfterrad mit schwarz grundiert und den Außenbereich mehrfach in verschiedenen Farbtönen von dunkel nach hell überlackiert. Der Panzer kommt recht hell rüber, was sich aber durch Washing und Weathering relativieren wird. Trotzdem hätte ich die Stellen im Schatten etwas dunkler halten sollen.

Zwischendurch auch mal ein Bericht zu den Figuren, die ich parallel bemalt und teilweise zusammengebaut hatte.  Außerdem habe ich einen Satz Metallketten dazu gekauft, was zwar nicht zwingend erforderlich ist, da eine bewegliche Einzelgliederkette aus Kunststoff im Bausatz enthalten ist. Aber Metallketten sind halt doch noch besser (Detaillierung und auch Verhalten im Kettendurchhang) und auch die Bearbeitung ist einfacher.
Die Figuren sind von Resin Factory (Kommandant, Ladeschütze und Fahrerin), von Corsar Miniatures (Yugoslav Chetniks) und Tank Crewman von Xion, bzw. www.andrew-design.com.

Der Innenraum des Panzers wurde schwarz grundiert. Lackierung dann wolkig mit weiß. Drybrushing der Motorteile. Ventildeckel in Russian Green. Ebenso das Lüfterrad. Flugrost auf den Bremsen und im Innenraum mit Ölfarben englischrot. Dann Pigmente mit einem Binsel in das feuchte Washing getupft. Nachträgliche Fixierung vorsichtig mit Feuerzeugbenzin. Immer leicht am Rund des Pigment auftupfen, das diese das Feuerzeugbenzin aufnehmen ohne zu verlaufen. Lackschäden mit einem feinen Pinsel hinzugefügt. Zuletzt mit einer Airbrush vorsichtig mit mattem Klarlack übernebelt.












Die Figuren wurde ebenfalls bemalt. Dies mit Acrylfarben und diversen Washings mit Ölfarben. Leichtes Drybrushing nicht vergessen. Gesicht mit weiß, Rest mit erhellter Uniformfarbe

Jetzt kam der Zusammenbau des Turms.
Die Kanone wurde bearbeitet und diverse Innenteile des Turms.
Außerdem wurde das Äußere einem ersten Washing mit Ölfarbe unterzogen. Weiße, Ockerfarbene und Olivgrüne Farbstippser wurden mit einem Pinsel unregelmäßig auf der Oberfläche verteilt und mit reichlich Feuerzeugbenzin und einem flachen Pinsel verwischt. Vorher wurden die Markierungen aufgemalt.
Den Panzer habe ich nach einem Vorbildfoto eines T34 dieser Offensive gestaltet, das ich hier leider nicht veröffentlich darf.

Chipping wurde hinzugefügt.



















Nun erfolgte eine Behandlung mit Pigmenten. Durch das spätere Überlackieren mit Klarlack wird sich einiges verlieren. Darüber dann beim nächsten Post.
Die Ketten wurden aufgezogen.

Hier nach dem 1. Überlackieren mit mattem Klarlack.

Mir gefiel die Verschmutzung nicht 100%ig.
Für ein Museumsfahrzeug, das ein paar Runden dreht, mag es ok sein. Für ein Fahrzeug im Fronteinsatz ist das natürlich nichts.
Ich habe mich entschieden, das Modell mit AK Desposit dust and Earth zu behandeln. Dies geschah mit mehreren Pinseln. Einer für das Auftragen der Verdünnung, einer für das Auftragen des Desposits und ein anderer zu verstreichen.
Aber aufgepasst. Nach dem Trocknen war der Effekt übermäßig stark.
Zum Abmildern der Effekte habe ich die Wanne im Fahrwerkbereich und dem unteren Teil hauchdünn mit dem Desposit lackiert. Danach habe ich einige Effekte mit Russian Green base Light kaschiert. Danach wieder Behandlung mit mattem Klarlack.
Mir haben eben die Spuren des Einsatzes gefehlt. Ich habe mich trotzdem einigermaßen zurückgehalten. Zudem ist das Benzinfaß in Resin eingetroffen, was ich gleich entsprechend lackiert und nachbehandelt habe. Die Plane wurde aus einem Hemd herausgeschnitten und farblich behandelt und mit Modellklammern zum Trocknen in der gewünschten Form zusammengeklammert.
Echten Stoff habe ich genommen, weil eine Lage eines Papiertaschentuches nur maximal bis zum Maßstab 1/35 befriedigende Ergebnisse liefert. Die Erfahrung hat's gezeigt.
Zudem musste unser Fliederbusch herhalten und einen Ast opfern. Russische Panzer hatten oft ein oder mehr Baumstämme an Bord, um sich aus sumpfigen Gelände zu befreien.
Die Abschleppseile werden auch noch montiert und zudem eine Holzkiste am Heck.
Die Teile sind alle nur lose am Modell. Eine Festmontage erfolgt erst, wenn alle Teile vollständig sind.

Ich habe mal die meisten bisher vorhandenen Teile auf dem Modell positioniert, wie ich mir das vorstelle. Es fehlen noch einige Sachen. Entschuldigt die schlechten Fotos.

Jetzt habe ich die Figuren und Anbauteile (Plane, Baumstämme, Abschleppseile) mit Sekundenkleber festgeklebt. Kleinere farbliche Korrekturen wurden gemacht, die Kettenglieder auf dem Bug befestigt. Ein Kettenglied der Metallkette fehlte, daher habe ich die Befestigungsschrauben nur so eingeklebt. Eine Behandlung mit Pigmenten erfolgte. Weitere Anbauteile fehlen noch...aber langsam wird es 'ne richtige Frontsau. Ach so, ja....die Behelfsantenne wurde "montiert".

Ich habe mich dann nochmal mit der Figurenmalerei beschäftigt. Ich bewundere die Profis in dem Metier. Die Augen meiner Figuren haben mich nicht zufrieden gestellt. Aber Dank meiner Lampenlupe konnte ich noch einiges korrigieren. Allerdings nicht in der Qualität der Profis. Die Figur steht zwar nicht im Mittelpunkt des kommenden Dios, sollte aber trotzdem unbedingt -nicht vernachlässigt werden.
Hier mal die Bilder:

Nun habe ich die Räder - insbesonders die Gummibandagen -nochmals mit Desposit Staub "übergenebelt". Außerdem habe ich mit einem Borstenpinsel und einem Holzstäbchen noch ein paar Sprenkler Pigmente aufgetragen. Dies soll angetrocknete Schlammspritzer darstellen.

Nun wurden weitere Details...allerdings nur kleine ... hinzugefügt. Die Eisgreifer sind laut Foto
- in einem unkonventionellen Bündel - auf dem hinteren rechten Schutzblech befestigt. Zusätzlich zwischen dem vorderen rechten Zusatztank und der Wanne. Desweiteren habe ich die Baumstämme auf dem linken Schutzblech mit Seilen fixiert. Außerdem Fixierung der Abschleppseile mit Seilen.

Der zusätzliche Tank wurde mit einem "Seil" gesichert. Außerdem habe ich aus einem Stück Stoff (aus einem alten Hemd herausgeschnitten) eine weitere Plane erstellt. Selbst in dem Maßstab ist der Faltenwurf meistens sehr grobschlächtig. Daher habe ich den Stoff mit Farbe getränkt und klammer diesen bis zum Trocknen der Farbe zusammen, um einen maßstabsgerechten Faltenwurf zu erreichen. Gerade in der RC-Gemeinde ist mir häufig aufgefallen, dass Stoff einfach nur zusammengerollt wird. Dies ergibt einen unnatürlichen, nicht maßstabsgerechten Faltenwurf. Dies will ich damit vermeiden. Bei der ersten Plane ist es ja gut gelungen.

Jetzt habe ich die Plane fixiert und versucht, den Lukenverschluß der Kommandantenluke nachzubilden. Auf einem YouTube Video ist mir aufgefallen, dass die Luken (mit einer doppelten Klappe) von der hinteren Klappe verschlossen werden. Diese wird mittels zweien - mit Federn auseinandergedrückten Riegeln in der Öffnung verriegelt. Ein Öffnen erfolgt durch ziehen eines Seile, das die Riegel entsperrt. Somit kann die Klappe entsperrt und  somit beide Klappen aufgedrückt werden. Das Seil habe ich noch nicht hinzugefügt, aber die beiden Riegel (noch nicht bemalt).

Noch eine weitere Kleinigkeit. Eine Holzkiste wurde ähnlich dem Vorbildfoto am Heck auf einem Gestell aus Ätzteilresten befestigt. Die Holzkiste wurde zuerst Holzfarben bemalt, dann AK Heavy Chipping aufgetragen. Nach dem Trocknen in russisch Grün lackiert. Wiederum nach dem Trocknen mit einem harten Pinsel gebürstet, bis die Holzfarbe stellenweise zum Vorschein kam. Ein paar Ausbesserungsarbeiten müssen noch gemacht werden. Auf den Baumstämmen an der linken Seite habe ich mal zum Test 2 Taschen aus Resin aufgelegt. Möglicherweise werde ich diese nach dem Lackieren dort befestigen...mal sehen.

Der T 34 wurde jetzt nahezu fertiggestellt. Ein Gurt zwischen den Verschlüssen der Kommandantenluke wurde erstellt. Die Rucksäcke wurden mit Gurten an dem Griff auf der rechten Seite fixiert. Die Kiste am Heck erhielt noch eine Behandlung mit Pigmenten und ein Vorhängeschloss. Die Winkelspiegel der Fahrerluke wurden schwarz glänzend (relativ transparent) bemalt. Die Fahrerluke erhielt noch ein Chipping. Die Seile wurden nochmals farblich bearbeitet. Was mir noch nicht gefällt, sind die Rucksäcke. Ich hatte diese in einem grün bemalt und dann ein Washing mit umbra gebrannt. Dadurch gibt es keinen Kontrast zwischen Stoff und Lederriemen. Das werde ich nochmals bearbeiten und dann mit mattem Klarlack überziehen. Dann sollte ich mal langsam mit dem Dio beginnen.

Hier mal ein Größenvergleich zwischen 1:16 und 1:35




Und hier die überarbeiteten Rucksäcke:




Das war in Hauruck Methode der Baubericht des T34/85. Falls jemand Fragen haben sollte....nur zu. Ich habe keine Geheimnisse.

Hi,

Genial!

Gruß Chris

Hallo Frank,

vielen, vielen Dank für diesen ausführlichen Kurzbericht

Es ist schon eiges an Aufwand so viele Bilder einzustellen!

Der Bericht und insbesondere die Bilder sind super.
Den Aufwand, den man im Maßstab 1:16 treiben muss ist noch einmal eine Nummer größer als im Standard-Maßstab 1:35.

Aber das Ergebnis ist dafür ungaublich gut!

Da freue ich mich auf weitere Beirträge von dir.

P.S.
Links zu Beiträgen hier im Forum kannst du auch direkt verlinken.
Nur links zu externen Seiten nicht.
Ich habe deinen ersten Beitrag angepasst.

Grüße
Steven

Ich danke euch vielmals. Freut mich, dass es euch gefällt.
Eine Änderung habe ich noch unterschlagen.
Auf die linke Seite kamen noch eine Holz- und eine Blechkiste. Das zeige ich dann jetzt

Ansichten von vorne oben und von hinten oben. Daher kann man die Komplett Ausrüstung mit allem Gerödel sehen. Außerdem hat man durch die Kommandantenluke einen kleinen Einblick ins Innere.