VISIBLE V-8 ENGINE von Revell

Hallo Plastikmodellbaufreunde

Die VISIBLE V-8 ENGINE ist ja keine Fahrzeug, wird aber bei Revell und vielen Modellbau-Handelsfirmen unter den Fahrzeugen aufgelistet, sodass es sicher richtig ist, diesen Baubericht hier zu veröffentlichen.
Wer sich mit Verbrennungsmotormodellen auskennt, kommt nun sofort zu dieser Gegenüberstellung:


Man kann die zwei Modelle vergleichen - es ist aber nicht dieselbe Philosophie:
- Bei der V-8 Engine steht der Motor als Ganzes im Vordergrund
- Beim Lernpaket ist es die Funktion, welche an erster Stelle steht.
Darum lohnt es sich nach wie vor, die V-8 Engine zu bauen (sofern man überhaupt den Bausatz kaufen kann, z.B. bei Dangelmaier) da es buchstäblich ein Abenteuer ist, dieses schöne Modell zu bauen.
Die Bauanleitung (englisch) ist sehr gut, lässt einem einigen Spielraum, aber man darf nicht alles zu wörtlich nehmen.
Der Satz: 'Must use EPOXY CEMENT' birgt Aerger und Verdruss in sich. Wer sich mit EPOXY, sprich Araldit; auskennt, weiss dass dieses sehr gut hält aber nicht einfach ist im 'handling'. Dabei denke ich an: Genauigkeit, Sauberkeit, Geduld, zu viel Klebstoff, Fixierung ...
Mein Tipp, besser mit geeignetem Sekundenkleber arbeiten, halt ausprobieren welcher funktioniert.
Im übrigen kann man sich wirklich austoben in Sachen Befestigungs- und Klebetechnik bei diesem Modell:
- Schrauben
- Kleben mit den guten Revell Produkten
- alle Acrylteile unter sich mit Acrylkleber klar
- verschiedene geeignete Sekundenkleber
- Kontaktkleber
und
a) Olivenöl bewirkt Wunder, wo es hingehört
b) wo die Anleitung sagt, nicht kleben, dies auch einhalten

Und nun der Werdegang dieses imposanten Modells:

Die Kurbelwelle ist zusammengebaut mit Pleuelstangen + Kolben


und in den Motorblock eingebaut.


Die Nockenwelle mit Antrieb liegt in der Motormitte.


Hier die Schmierölpumpe mit Filter und Oelwanne.


Liebevolle Details.
Filter mit Sieb, Oelablassschraube und die beeindruckende Kurbelwelle.


Der Motorblock zum ersten Mal auf dem Montageträger.
Neu dazugekommen, der Anlasser und der Verbindungsflansch zum
Getriebe mit 'Demo-Handkurbel'


Die beiden Zylinderköpfe mit den kompletten Ventilen,
den Kipphebel und dem Abgassammelrohr liegen zur Motage bereit.
Die Steuerstangen zwischen Nockenwelle und Zylinderkopf sind
eingelegt und zur Motage der Zylinderköpfe bereit.


Die Zylinderköpfe sind eingebaut, die Wasserpumpe mit Ventilator
ist vorne in der Mitte und die Brennstoffpumpe vorne rechts angebaut.


Die folgenden Details sind später nicht mehr so gut einzusehen
(das ist eben 'das Erlebnis des Modellbauers'):
Steuerstangen, vorne rechts die Brennstoffpumpe mit Schauglas
und Pumpenhebel.


Das Kühlsystem.


Die Nockenwelle, die Steuerstangen, die Ventile.


Neu angebaut sind nun:
Luftfilter, Vergaser, Leitungen, Zündverteiler, die im Moment noch
etwas schräge Lichtmaschine.


Sicht auf das Kühlsystem,
die Lichtmaschine und die Brennstoffpumpe


Neu auch erkennbar, Oeleinfüllstutzen (oben in der Mitte)
Oelfilter aussen (unten links, hinten).


Die Einzelleitung vom Zündverteiler ist die Verbindung zur Zündspule.
Hier ist der Zahnkranz besser zu erkennen.


Nahaufnahme (mit Oelmessstab).


Nahaufnahme, Zahnkranz, Zündspule, Oelfilter, Messstab,
Zündkerzen (darüber sind die Ventilfedern unter den Kipphebel erkennbar).


Nochmals die bereits erwähnten Details:








So stolz verabschiedet sich die V-8 Engine:







Ich habe lange überlegt, ob ich dieses Modell elektrifizieren soll, Antrieb mit Elektromotor, Zündimpulse durch Sensoren, Mikroprozessor und LED realisiert.
Ich verzichte darauf, weil ich das Modell nicht verunstalten will und die Bauteile am Modell nicht für einen längeren, strapaziösen Betrieb ausgelegt sind. Ferner will ich die eingangs erwähnte Philosophie beibehalten.
Dieses Modell verdient seinen Platz weiterhin absolut, neben dem Franzis Lernmodell.
Wer das nicht glaubt, baue die V-8 Engine selber, sammle dabei eine Menge Erfahrungen, lerne alle Motorteile kennen und prüfe am Schluss durch Drehen der Handkurbel, das die Zündreihenfolge
1-8-4-3-6-5-7-2 in zwei Umdrehungen genau eingehalten wird.

Wer das Franzis Modell nicht kennt, findet hier den Link dazu:
https://modellbauer.forumieren.de/t7590-kein-platz-fur-einen-wahren-schatz

Ich hoffe, mein Bericht hat euer Interesse geweckt und bringt einige dazu, dieses Ding selbst zu bauen.

Herzliche Grüsse
Alois

Hallo Alois,

wer dieses Modell gebaut hat und bauen wird hat danach mit Sicherheit das Prinzip eines Motors verstanden. Es ist immer wieder überraschend was an Wissen vom Modellbau herein kommt.

Das mit dem Sekundenkleber muss ich mir mal zu Herzen nehmen. Ich werde wohl wieder auf Loctite, mit seinen verschiedenen Varianten, umsteigen.

Sieht Klasse aus Dein Modell.

Gruß Harkon

Hallo Harkon

Dein Beitrag hat mich sehr gefreut.

Ich frage mich manchmal, ob wir in unserem Forum so wenig technisch interessierte Modellbauerinnen und Modellbauer haben?
Gerade dieses Modell enthält ausserordentlich viel Wissen, das man sich über Motoren, Mechanik und Maschinen aneignen kann. Zudem stellt es einige Anforderungen, damit sich am Schluss auch alles rund dreht. Ebenso kann man damit auch grosse Genugtuung erfahren, wenn man das Modell Jugendlichen und Freunden erklären kann.

Ich wünsche allen, sich mehr an Wissen und Können anzueigenen - 'reich zu werden an Sachen', die einen niemand mehr wegnehmen kann!

Mit aufmunternden Grüssen
Alois