Baubericht steam ship "Jeremiah o' Brien" - Liberty ship 1:200

Hallo Modellbaufreunde,

an dieser Stelle möchte ich einen kleinen Baubericht zu einem unscheinbaren, aber umso interessanteren Schiffstyp machen. Es handelt sich um den Frachter "Jeremiah o' Brien", auch als sogenanntes Liberty - ship bekannt. Offizielle Typbezeichung lautet EC2-S-C1.

Begonnen hatte alles mit einem PC-Spiel, in dem dieser Schiffstyp eine Rolle spielte. Durch die gedrungene und kompakte Form des Schiffes aufmerksam geworden, begann ich ein Interesse für diesen Schiffstyp zu entwickeln. Die Idee, ein Modell davon zu bauen, war dann nur noch eine Frage der Zeit. Also im Internet einen Plan besorgt. Glücklicherweise habe ich in meiner Jugend von einem alten Werftlöwen den Umgang mit Spanten - und Linienrissen gelernt, so dass ich mit einem Plan, einer Sperrholzplatte und einer Laubsäge loslegen konnte. Dennoch merket ich, dass das letzte gebaute Modell 8 Jahre her lag.

Leider war das Schiff im Maßstab 1:100 für meine kleine Modellbauecke im HWR zu groß. Also wurde der Frachter auf das handliche Maß von 1:200 "geschrumpft". Somit war das Modell für mich händelbar. Das bedeutete aber auch, jedes Detail erst einmal um die Hälfte zu verkleinern. Aber bis jetzt hat alles geklappt.

Aber seht die Anfänge selbst. Übrigens bin ich während meiner Detailrecherchen auf Eure Plattform durch einen Baubericht des gleichen Schiffes als Kartonmodell gestoßen, den ich mit sehr großem Interesse verfolgt habe. Dies war auch der Auslöser hier mitzumachen.









Also bis bald zum nächsten Bauabschhnitt

viele Grüße Aussenklüver

Hallo Uwe,

da hast Du Dir ein sehr interessantes Schiff vorgenommen. auch die Bauweise in Holz ist interessant.

Zum Glück gibt es ja über die Liberty Ships genügend Dokumente.
Die JEREMIAH hab ich selbst noch nicht erleben dürfen, aber während eines beruflichen USA Aufenthaltes habe ich die JOHN S. BROWN in Baltimore besichtigt.
Beide Schiffe sind wie die deutsche CAP SAN DIEGO fahrtüchtig und machen auch Touren.

Ich wünsche Dir gutes Gelingen

Bear58 (Jens)

Hallo Bear58(Jens),

vielen Dank für Deine Reaktion.
(Das die Cap San Diego ein ehemaliger Liberty Frachter ist, wusste ich gar nicht. Dann müssen sie diese aber mal richtig umgebaut haben mit dem geschwungenen Bug.) Berichtigung: Die Cap San Diego ist kein Liberty ship, aber fahrtüchtig. Hab ich bloß falsch verstanden. War, so glaube ich ein Schnellfrachter.


Ich bin auf Grund meines Werdegangs als Modellbauer ein alter Holzwurm. Holz ist immer die erste Wahl, bevor ich mich an andere Materialien traue. Mittlerweile ist bei der "Jeremiah" auch schon Messing, Alu und Fotopapie mit drin. Aber dazu später. Ich habe mal im Alter von 8 Jahren mit RC - Segelyachten angefangen, bin aber aus Interesse sehr schnell auf historische Modelle übergegangen.

Viele Grüße Aussenkluever ( Uwe )

So sieht die "Jeremiah" inzwischen aus.

... nächster Bauabschnitt:

Die Beplankung des Rumpfes mit 4 mm breiten Leisten erwies sich als sehr mühsam. Besonders im Bug - und Heckbereich war die Biegung so groß, dass dieses nur noch mit feuchten Holzleisten zu bewerkstelligen war. Komplett verhauen hatte ich mich mit der Decksbiegung mittschiffs. Diese war im Hinblick auf Bug und Heck zu hoch. Das ist auch auf den ersten Fotos zu sehen. Im Spantengerippe fiel mir das noch nicht so auf, erst später, als ich das Schanzkleid fertigte. Jedenfalls habe ich dies mit viel Schleifen noch bereinigen können. Der Grund war, dass ich so viel Wert auf die Decksbiegung von Steuerbord nach Backbord gelegt hatte dass ich die Längsrichtung vom Bug zum Heck nicht mehr im Blick hatte.







Mir war klar, dass ein Stahlrumpf nachempfunden werden sollte. Das ermöglichte mir, mit Spachtel und Schleifen alle Ungereimtheiten am Rumpf auszumerzen, da der Rumpf später quai glatt sein würde. Bei einem Rumpf mit sichtbaren Holzplanken wäre dies nicht möglich gewesen.
Danach war erst mal eine lange Pause. Ich wandte mich einem geschenktem halbfertigen 50 - jährigem Segelschiffsmodell ( Segelschulschiff "Kobenhavn" der dänischen Marine ) zu.



Das sollte jedoch nicht das Ende der " Jeremiah" sein.

Bis zum nächsten Bauabschnitt.

Viele Grüße Uwe

nächster Bauabschnitt:

Liebe Modellbauer,

es folgte das Schanzkleid. Dies konnte ich auch noch mit 2 mm Holzleisten bewerkstelligen, welche ich dann im montierten Zustand auf ca. 1 mm herunterschliff. Dabei merkte ich meine Ungenauigkeiten in den Deckssprüngen von Steuerbord zu Backbord und vom Bug zum Heck. Das ließ sich einigermaßen mittels Schleifen beheben.



Das der Sprung des Schanzkleides am Bug viel zu steil war, bekam ich auch erst später mit. Das ließ sich jedoch im Rahmen der Feinbearbeitung später beheben.
Die Unzahl an Speigatten gleichmäßig hin zu bekommen war schon schwieriger. Ich versuchte es mit gefrästen Holzeinlagen, bin jedoch später auf Aluminium - Einsätze gekommen.





Das war eine zeitraubende und knifflige Aktion. Dieser Dampfer hat eine Unzahl an Öffnungen im Schanzkleid.

Also bis zum nächsten Bauabschnitt.

Liebe Grüße von Aussenkluever

Hallo Uwe,

Dein Bau gefällt mir sehr gut. Und in 1/200 und dann aus Holz,
großen Respekt.

Ich habe mir als Moderator erlaubt, in Deinen letzten Beiträgen ein paar
Leerzeilen einzufügen. Für die Optik sieht es einfach besser aus, wenn die Bilder
durch eine Leerzeile getrennt sind. So wie Du es auch am Anfang Deines Bauberichts
gemacht hast.

Weiterhin viel Bauspaß !

Gruß Berthold

Hallo Berthold,

vielen Dank für Dein feedback. Wegen der Leerzeilen kein Problem. Ich muß mich noch ein wenig mit der Systematik in diesem Forum vertraut machen. Falls ein Beitrag in der falschen Rubrik landet, gelobe ich Besserung.

Viele Grüße Uwe

weiter geht's.....

Liebe Modellbaufreunde,

langsam nahm der Rumpf Formen an. Das Schanzkleid wurde immer gerader und glatter, die Form des Rumpfes wurde ebenfalls immer stromlinienförmiger.



Dann ging mit mir die Ungeduld durch. Ich wollte ein Gefühl dafür entwickeln, wie der Rumpf unter Farbe aussehen würde. Ausserdem konnte ich unter Farbe die Unebenheiten am Rumpf besser lokalisieren, als im rohen Holzzustand. Jedoch gefiel mir der steile Bug von Anfang an nicht so richtig. Am Original - Schiff sah dieser irgendwie kompakter aus, nicht so wie ein Klipperbug. Das sollte ich später noch ändern.



Auch war ich mit den bis dahin nur eingefrästen Speigatten unzufrieden. Die wurden dann ebenfalls noch einmal durch Alu - Einsätze begradigt. Die Wasserlinie wurde erst einmal grob vorskizziert. Diese wird ganz zum Schluß feinjustiert ( Ist bis zum heutigen Bauzustand noch in grober Annäherung ).



Soweit erst einmal ein weiterer Abschnitt. Bis zum nächsten Mal.

Viele Grüße von Aussenkluever ( Uwe )

Hallo Uwe,
tolles Projekt und bisher auch gut umgesetzt. Gefällt mir sehr gut und bin auch schon auf die weiteren Schritte gespannt.

Hallo Maat Tom,

anbei mal, dem Baubericht vorgegriffen, das Ergebnis des heutigen Abends. Der Decksaufbau mit den Maschinenoberlichtern hat einen der hinteren Drucklüfter neu bekommen.



Ist allerdings noch in der Rohfassung, Feinheiten kommen später.






Viele Grüße von der Ostsee in den Schwarzwald. Ist sehr schön dort, hab mal von Karlsruhe aus einige wenige Gegenden dort erkunden können.

Gruß Uwe

nächster Abschnitt:

Hallo Modellbaufreunde,

anbei wieder ein paar weitere Schritte im laufenden Projekt.

Ich hab mal kurz den Zeitraffer aktiviert, jetzt war ich bei dem Beginn der Decksaufbauten.
Nicht wundern, ich arbeite häufig immer nur an der Stelle des Modells, wozu ich gerade Lust habe, deshalb gibt es bei meinen Projekten auch immer viele kleine Nebenbaustellen am Schiff. Zum Schluß wird dann doch alles fertig. Aber seht selbst.



Hier ist der Rumpf auch noch absoluter Rohbau.





Hier ist schon mal der charakteristische Schornstein zu sehen, ich war ungeduldig, also wurde dieser erst mal gebaut.



Also bis zum nächsten Mal.

Gruß Uwe

Hallo Uwe,
in welcher Reihenfolge du das Teil zusammen baust ist doch egal. Das Endergebnis zählt. Ich mache das manchmal auch wenn ich sehe das es ein langweiliger Abschnitt wird, dann ziehe ich etwas anderes vor.
Grüße an die Ostsee, da war ich ein halbes Jahr Stationiert (Eckernförde)

Hallo Tom,

daraus entnehme ich, dass Du bei der Marine warst. Eckernförde ist noch ein Stückchen von meiner Heimat entfernt, ich bin Rostocker Jung.

Heute greife ich mal wieder kurz vor auf den aktuellen Stand, sozusagen als Vorausblick im Baubericht.



Mit der Ruderblattaufhängung bin ich endlich zufrieden. Hab ich dreimal Anlauf genommen.




Mal die Totale.



Der offene Ruderstand auf dem Sonnendeck, noch ungeschliffen.



Mal mit der Perspektive gespielt.

Viele Grüße in den Schwarzwald. Da habe ich mal eine ganz tolle historisches Klostergemäuer gesehen, ich glaube dies hieß Marienbrunn oder Marienborn.....

Gruß Uwe

Hallo Modellbaufreunde,

wo war ich stehen geblieben. Rumpf und Decksaufbauten....



Habe die Decksaufbauten freihändig, zwar nach Plan, jedoch ohne tiefgründige Bildrecherche angefangen, nur um später festzustellen - Schiet, da sind ja noch Türen, die rein müssen. Also die feine Proxxon - Kreissäge  rausgeholt und mit zittriger Hand die Türen nachgeschnitten. Seitdem fange ich nichts mehr bei dem Dampfer ohne Bildmaterial an. Den gleichen Fehler ( erst anfangen zu bauen und dann mit dem Original vergleichen ), habe ich dann doch noch einmal  beim offenen Ruderstand später gemacht... dazu jedoch später.







Hier hatte ich mal Lust, mit den Masten zu beginnen, um dem Dampfer so erste charakteristische Züge zu verpassen. Und wieder hat mich der " Klipperbug" geärgert. Aber dem sollte abgeholfen werden.....







Bis zum nächsten Mal

Gruß Uwe

Hallo Uwe,

der Vergleich Original und Modell ist immer wichtig!
Ob nun ein 100% scratch gebautes Modell wie Deines, oder ein "fertiges" Karton-/Plastikmodell.

Denn nicht immer kann man davon ausgehen, das da alles stimmt. Auf jeden Fall sieht der "neue" Bug deutlich realistischer aus.

Grüße
Jens

Hallo Jens,

deine Meinung ist mir deshalb besonders wichtig, weil Du das Schwester - Schiff, die " JOHN S. BROWN" live gesehen hast. Der Dampfer unterscheidet sich, zumindest auf Fotos, zwar in der Decksaustattung, aber die Grundkonstruktion des Rumpfes ist wohl nahezu gleich. Also lag ich mit meinem Gefühl, des zu steilen Bug's, wohl doch nicht ganz verkehrt. Klar, der Plan, den ich im Internet erstanden habe, hat schon Abweichungen durch das viele Kopieren, 1 mm Planabweichung im Maßstab 1:100 hätte im Original schon mächtige Auswirkungen, geschweige dann in 1:200 ( Das wäre dann glatt ein Panzerkreuzer :-)).

Freut mich dennoch, dass Ihr hin und wieder mal auf diesen Bericht schaut. Bin gerade dabei, mal meine alten Modelle durchzuforsten, um diese mal vorzustellen.

Hast Du mal bei Tom geschaut, die "Cutty Sark" sieht super aus. Eigentlich bin ich ja ein Segelschiffs - Fan ( Mein Traum ist ja das Fünfmast - Vollschiff "Preussen" von den Flying - P - Linern. Kommt vielleicht noch.


Viele Grüße Uwe

Hallo Leute,

übrigens hilft mir der Baubericht von Otto über seine "Jeremiah o' Brien" wahnsinnnig weiter. Die Grundkonstruktion des offenen Ruderstandes habe ich so richtig erst aus seinem Modell ersehen können. Also ab morgen der dritte Anlauf als reine Rohrkonstruktion.

Gruß Uwe

Hallo Jens,

ich muß mich berichtigen, die "John S. Brown" ist fast identisch zur "Jeremiah..., nur die Stb. und BB. - Geschützstände stehen weiter zum Bug.

Habe noch mal im Netz nachgeschaut.


Gruß Uwe

Hallo Uwe,

ja, die Details unterschieden sich nach Bauwerft doch etwas. Die Aufstellung der Betonringe, welche die Flak-Stellungen bildeten war recht freizügig.
Der Rumpf und die Ausmaße waren jedoch identisch, da die Bauteile nach Norm an verschiedensten Stellen gefertigt wurden und die Werften dann "lediglich" zusammengebaut haben.
Der Bau dauerte beim ersten Schiff knapp 6 Monate, später liefen die Teile alle zwei Monate vom Stapel. Den Rekord hielt die "ROBERT E. PEARY" welche 11.11.42 in der absoluten Bau-Rekordzeit von
4 Tagen,15 Stunden und 26 Minuten (!) vom Stapel lief.
DAS schaffen wir mit unseren Modellschiffen nicht!

Grüße
Jens

Hallo Jens,

ja das waren beachtliche Schiffbauzeiten. Die Warnowwerft in Warnemünde konnte in den besten Jahren monatlich ein Schiff zu Wasser lassen, da lagen immer zwölf Schiffe in unterschiedlichen Ausbaustufen am Ausrüstungskai. Aber 4 Tage, dass ist schon eine schiffbauliche Meisterleistung.

Viele der Liberty - Dampfer hatten in den Folgejahren Probleme mit Sprödbuch des Rumpfes in kalten Gewässern, direkt hinter den Decksaubauten, sah aus, wie mit dem Messer geschnitten. Soll wegen schlechten Stahls ( wohl zu kohlenstoffhaltig )und der erstmalige eingesetzten Schweißtechnik im Rumpfbau gewesen sein.

Na ja, sind auf jeden Fall interessante Schiffe und es waren m.E. Meilensteine im Schiffbau.

Bis bald Uwe

Moin Uwe,

da werde ich mich auch mal zu den Zuschauern gesellen und wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Bau. Der aktuelle Zwischenstand kann sich sehen lassen.

Viele Grüße
Containerschubser

Hallo Modellbaufreunde,

heute wieder ein paar weitere Bilder.



 

Langsam kamen dann die Geschützstände auf dem Sonnendeck hinzu.









Dies Ruderblatt war die zweite Version, insgesamt habe ich fünf Versionen gebaut bis zur endgültigen Fassung.

siehe hier...



Bis später und viele Grüße Uwe

Hallo Modellbaufreunde,

der Ausbau ging voran...




Die richtige Perspektive macht selbst aus dem kleinsten Dampfer ein großes Schiff.


 





Viele Teile, die hier zu sehen sind, gibt es in dieser Form nicht mehr, sind teilweise modifiziert, oder noch einmal gebaut worden.



Herausforderung Drucklüfterköpfe.....

Viele Grüße Uwe

Hallo Modellbauer,

heute Abend noch ein paar Archivbilder der "Jeremiah".



Ich mag diese Perspektive des Schiffes .







Ihr seht, der dampfer verändert langsam sein Erscheinungsbild.



Bis später und viele Grüße Uwe

Hallo Uwe,
sieht richtig gut aus Dein Schiff. Mit der Lackierung und den Aufbauten kann man so langsam erahnen was das Ziel ist. Bin schon gespannt wie es weiter geht.

Hallo Modellbaufreunde,

nach einiger Stillstandszeit mal wieder ein paar neue Bilder von der ollen "Jeremiah ".
Ich habe mal ein wenig am Zeitraffer gespielt, deshalb ist das der im Moment aktuellste Stand.


Mal in der Totalen.


Meine Tochter drückte mir diese kleine Flasche im Vordergrund in die Hand und bat mich, darin ein Buddelschiff für sie zu bauen. Gut der Flaschenhals ist nicht unbedingt die Herausforderung, deshalb hab ich mich auch für eine Kogge entschieden. Was tut man nicht alles für die Kinder.....


Nur, um mal die Grössenverhältnisse darzustellen.





Lange habe ich überlegt, ob ich die Plankengänge versuche nachzubilden. Ich habe leider keinen Plan dazu, nur Fragmente auf Bildern. Ich habe einfach angefangen, mal sehen, ob es nachher gut aussieht.





Ja, das ist derzeit der Stand. Also bis bald

Viele Grüße Uwe