Küstenschutzschiff "Nowgorod", Promodell, 1:200 geb von Kubi

Hallo Freunde!

Wollte wieder was anderes ausprobieren und wage mich mal wieder ins nasse Element, wenn ich auch meiner Vorliebe für die etwas schrägen technischen Ideen treu bleibe. Und es sollte etwas kleineres werden - da bin ich in meinem Fundus auf die Nowgorod gestoßen... Ein wunderschön kreisrundes Schiffernakel aus dem 19ten Jahrhundert!

Die Nowgorod wurde von Vizeadmiral Andrei Alexandrowitsch Popow  entwickelt und 1871 in St. Petersburg auf Kiel gelegt. Ihr Rumpf nicht wie üblich deutlich länger als breiter, sondern kreisrund und hatte einen Durchmesser von 31 m. Die Vorteile dieser Konstruktion waren die geringere Verdrängung bei gleicher Masse und die Stabilität und das Schwingverhalten bei rauher See. Bei Testfahrten bei rauher See mit sechs Meter hohen Wellen betrug der Schliger und Rollwinkel lediglich 7 Grad.
Ein weiterer Vorteil von Schiffen, die eher kurz aber dafür breit gebaut sind, ist die Verringerung der zu panzernden Seitenfläche. Außerdem erfüllte sie durch ihre Form die Forderung nach maximal 4,3 m Tiefgang.

Die Nachteile waren die mangelnde Stabilität beim Abfeuern der Geschütze, das das Schiff sogar zur Ratation bringen konnte, der hohe Widerstand, der es höchstens 7 Knoten fahren ließ, die große Deckoberfläche, die anfällig für senkrechte Treffer von Salven aus großer Distanz war und dass die Nowgorod schwerfällig und schwer zu manövrieren war, ja sogar das Geradeaus- Fahren wegen des fehlenden Kiels ein Problem darstellte.

Angetrieben wurde sie von sechs Dampfmaschinen mit je 560 PS, Gesamtleistung also 3360 PS.

Das Schiff war mit zwei Hinterlader-Hauptgeschützen Kaliber 279 mm, zwei 4-Pfündern Kaliber 86 mm als Nebengeschützen und sechzehn 37-mm-Kanonen ausgestattet. Die Hauptgeschütze waren mittig auf dem Hauptturm positioniert und unabhängig voneinander beweglich.

Die Nowgorod war als „Küsten-Verteidigungs-Panzerschiff“ vorgesehen, also zur Überwachung der Küsten. Eingesetzt wurde sie hauptsächlich in der Mündung des Dnepr in das Schwarze Meer, ihr Hafen war Nikolajew. Allerdings wurde sie in der russischen Flotte auch in den türkisch-russischen Kriegen eingesetzt. Sie diente während des Krieges von 1877 bis 1878 als Teil der Donauflottille. 1892 wurde sie, mittlerweile veraltet, zum reinen Küstenschutz abgestellt und diente als Versorgungsschiff. Die Ausmusterung erfolgte 1903. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg wurde sie verschrottet. (Danke Wikipedia für die Informationen...)

Soviel zur Geschichte und der Technik - jetzt der Bogen:








Los ging´s, wie üblich bei den Schiffsbauern, mit dem Gerüst für den Rumpf...


... was Übles ahnen ließ - bei den oberen Segmenten musste ich das letzte verkleinern...


...dafür hängen beim mittleren Ring einige Segmente in der Luft




Aber, vertrauend auf das österreichische "Durchwurschtel- Gen" hab ich mal trotzdem weitergemacht und das Deck, bei dem ich ganz optimistisch die Planken ein bissl eingraviert hab, aufgeklebt...


Dann kam der berühmte Punkt, wo der sprichwörtliche Affe ins Wasser springt - die Beplankung...


Es ensteht etwas, das ein bissal an ein Pfandl erinnert...


Aber wider Erwarten nach dem Skelett- Desaster für einen Trokenschwimmer, wie mich, versehen mit dem Steuerruder, halbwegs annehmbar ausschaut...




Jetzt bin ich beim Aufpicken der zwölf Mini- Kiele (die übrigens aus Teakholz gefertigt waren - nobel, nobel!) angekommen...


Aber für heute reicht´s mir mit den ersten sechs...

LG Kubi

Hallo Kubi

Welch eine perfekte Arbeit!

Gruss Peter

Moin Kubi
Da hast du dir wieder mal ein ungewöhnliches Modell ausgesucht. Das waren damals die ersten Prototypen für die späteren Luftkissenboote


Aber im Ernst, sehr sauber gebaut und ich werde es mir bestimmt regelmäßig anschauen.

Otto

Servus Kubi,
Das ist natürlich mal wieder was Extravagantes! Sehr gut!
Das muss man den Russen lassen (und auch den Franzosen würde ich das nachsagen), in puncto Design sind sie immer für Überraschungen gut. Ich denke da noch an die Flugzeuge (TU 144 und später, bei den Franzosen die Concorde) oder diese Zaren-Yacht, die hier im Forum auch schon gebaut wurde…
Jedenfalls legst Du schon mal ganz schön los, und was Du präsentierst, kann sich sehen lassen. Ich schaue auf jeden Fall wieter zu.

Grüße
Peter

Hallo Kubi

Ein leider schon verstorbener Modellbaufreund hat dieses Modell einmal gebaut und ich war hin und her gerissen, wie ein Schiff aussehen kann.
Bin gespannt was Du aus dem Bogen machst.

Grüße
Peter

Hallo Kubi,
da hast Du ja wieder ein ungewöhnliches Teil ausgebuddelt. Bin natürlich mächtig gespannt was Du uns wieder darauß zauberst.

Hi Kubi,

sitze seit heute auch in der ersten Reihe und bestaune dein ausgefallenes Modell.
Sieht bisher trotz der anfänglichen Probleme sehr sauber aus.
Aber eine Frage: auf dem Deckblatt ist eine 1 markiert als Schwierigkeitsgrad, interpretiere ich
das richtig? Wäre doch deines Niveaus unwürdig.

Grüße
Henning

Hi Kubi.....

Oups... jetzt muss ich mich erst mal mit in die erste Reihe drängeln, damit ich was sehe....
Das ist ja mal ein außergewöhnliches Modell... also ich kannte das Teil noch nicht. Umso Interessanter für mich.
Die ersten Arbeitsschritte hast du ja schon mal wirklich gut und sauber hin bekommen.
Wünsche dir gutes gelingen und viel Spaß beim Bau der Nowgorod.

Gruß, Dirk.

Moin Kubi,
da bin ich auch wieder dabei. 7 Grad Rollwinkel für so n kleinen Danmpfer ist schon recht wenig. Ich wünsche dir viel Spaß beim Bauen, ich werde immer wieder gerne reinschauen.

Viele Grüße
Containerschubser

Hallo Kubi,
nur ungewöhnliche Sachen bei Dir.
Aber bei dem Schiffchen schau ich trotzdem über die Schulter.
Ist ja schließlich ein "Kubi-Bau"...

Grüße
Jens

Mann, da bekomme ich ja gleich zittrige Hände, bei so einem Andrang - und noch dazu lauter Seeleute
Auf jeden Fall schon mal danke für euer Interesse an meiner dampfbetriebenen, stiellosen Eierspeis- Pfanne!

Peter (Fleetmanager), die Zarenyacht "Livadia" hab auch ich verbrochen   -aber die war schon nicht mehr ganz rund, sondern schon eher oval - wahrscheinlich auf Grund der Erfahrungen mit der Nowgorod - wer will schon seinen Kaiser stranden sehen - das macht keinen schlanken Fuß karieretechnisch...  

Und Henning, das mit der Eins kann schon stimmen - aber bei der christlichen Seefahrt ist mein Niveau eher minus eins  

So, und jetzt zu den bescheidenen Fortschritten...
Der Antrieb kam an die Reihe










Dann hab ich ein bissl zu experimentieren begonnen bezüglich Reling... mal schauen was daraus wird  




Jetzt geht´s an die Aufbauten...


Also, haltet mir die Daumen, dass ich mich nicht zu sehr blamier...

LG Kubi

Moin Kubi
Das erstaunt mich aber sehr. Ein sechs Schrauben Antrieb für solch ein kleines Schiff. Da haben die Heizer aber richtig Kohle zu schaufeln gehabt.

Viele Grüße
Otto

Hallo Kubi,
schon ein verrücktes Teil deine schwimmende Untertasse. Aber das macht es ja interessant.

Hi Kubi
Also das nenn ich Abgefahren , hab zwar schon mal Bilder von soetwas gesehen aber noch nicht als Modell.Das wird bestimmt interessant also bleib ich mal Sitzen und schau dir zu.
Gruß Steffen

Hallo Kubi ,
bei Dir muß ich immer mit was außergewöhnlichen rechnen .

Gruß Lothar

Servus Kubi,

bin weiterhin beeindruckt.

gibt es bei so einem Modell auch LC-Teile? Die Flügel der Antriebsschrauben z.B.?

sie sehen so akkurat gleichmäßig aus.

Schöne Grüße

Henning

Hallo Kubi,

ne Fadenreling! Die hab ich, glaub ich, seit 20 Jahren nicht mehr gesehen.
Sieht aber gut gelungen aus.

Der Brummkreisel gefällt mit gut. Ist nicht so von der Stange.

Grüße
Jens

Danke, Freunde, für die zahlreichen Rückmeldungen und euer Interesse!

Ja, Otto, das Ding hatte sechs Schrauben mit einer dazu gehörenden Dampfmaschine - da unten in dem Bauch zu schuften war bestimmt kein Honigschlecken!

Henning, da sind keine LC Teile (weiß nicht, ob´s die geben würde) - alles pure, unverfälschte Handarbeit

Und zum "Fadenreling" (wusste nicht mal, dass die Methode einen Namen hat ) - ich glaub ich hab mal davon gelesen, dass man Relinge so machen kann und wollt es ganz einfach mal ausprobieren. Sozusagen alles selbst gemacht - hab mir im Internet ein paar Fotos vom Originalschiff angeschaut - und so vergammelt wie die dort ausschauen, das bring ich auch hin!

Die letzten Tage war ich von einer ordentlichen Verkühlung schwer behindert (wenn die Nase rinnt und das Rotz auf den Bogen tropf, ist´s kein fröhliches Arbeiten... ) aber ein bissl geht immer wieder...

Der vorder Teil des Aufbaus bekam einen Aufstieg und verstärkte Nieten...


Der runde Turm für die zwei Kanonen wurde gefertigt...


Dann kamen die Kanonen für den Turm...


Das Steuerrad musste angefertigt werden...




und der hintere Teil des Aufbaus (Brücke?), der das riesige Steuer trägt...




Damit hat sich mal das hier angesammelt...


Dann kamen zwei riesige Leitern (Niedergänge?) an die Reihe...


Die Schornsteine wurden für die Montage vorbereitet...


Vier Lüfter angefertigt...


Und das erste Bei- oder Rettungsboot zusammen geklebt...






Ihr seht, ganz untätig war ich doch nicht...

LG Kubi

Moin Kubi
Ein sehr schöner, gut anzusehender Baufortschritt. Wie immer Klasse gebaut.

Für deine tropfende Nase empfehle ich






Gute Besserung

Otto

Hallo Otto!

Klühwein hilft auch!

Die Nase tropfte nur noch mäßig, also hab ich mal die restlichen Kleinteile fertig geklebt - so viel waren´s ja nicht mehr.
Ein bissl hab ich mich mit dem Mast und der Fahne gespielt - die muss man ja hissen und einholen können - also ein Endlos- Seil über Rollen...




Und dann kam so allmählich alles an Bord, und ehe man sich versieht schaut das Ding so aus...




























Fazit zu dem ganzen Projekt: Ich mag mein kleines, schwimmendes Pfandl!
Mit den Fadenrelingen muss ich noch üben (Farbe nicht mit dem Pinsel, sondern mit Airbrush auftrage - Härchen stellen sich unschön auf - oder anderes Fadenmaterial nehmen) aber scheint, für mich jedenfalls, ein machbarer Weg zu sein, auf Ätzteile zu verzichten. Nachdem ich mir die Orignalfotos angeschaut hab, stört mich aber das (zugegeben wahrlich nicht perfekte) Ergebnis nicht sonderlich!
Der Bogen hat so seine kleinen Maken, und ist meiner Meinung nach, nicht Level eins, aber ist ein super Ausgangspunkt, um von einem wirklichen "Seemann" zu einem tollen Modell gesupert zu werden (hab erst zu spät entdeckt, dass die beiden Kanonen eigentlich auf einer coolen Hebemechanik montiert waren und nicht so mittelalterlich, wie bei meinem Modell, daherkommen, es fehlen die kleineren Geschütze... usw...)
Vielleicht baue ich das kleine, obskure Schifferl noch einmal - oder ein richtiger Könner auf diesem Gebiet nimmt sich des kleinen Sonderlings an...
Meine "Nowgorod" hat sein Platzer neben der "Livadia" gefunden - da können sie über ihre seltsame Form plauschen...

LG Kubi

Moin Kubi
Herzlichen Glückwunsch zur Fertigstellung diesen außergewöhnlichen Schiffes. Es ist sehr git gelungen und es gefällt mir sehr gut. Es hat einen Platz auf der Startseite verdient.
lg
Otto

Moin Kubi, - serwas
Ich musste gerade noch Deine Idee mit der Reling bestaunen. Super Idee! … und 's hat funktioniert.
Kaufen kann jeder, aber handgemacht ist handgemacht!



Zur Indienststellung auch meine Glückwünsche. Sauber gebaut und ein Hingucker ohnehin.

Freue mich schon auf Dein nächstes Projekt.

Peter

Hallo Kubi,
was ein ungewöhnliches, schön gebautes Unikum. Gefällt mir Super gut. Bin schon gespannt was für ein "Teil" du als nächstes aus der Kiste zauberst.

Hallo Kubi,

echt cooles Teil.

Gratulation!

Wie immer sehr sauber gebaut.

Freue mich auf dein nächstes Projekt.

Grüße
Steven

Danke Otto, Peter, Tom und Steven!

Freut mich dass euch mein wehrhaftes, schwimmendes Pfandl gefällt!

LG Kubi

Hallo Kubi,
das Modell ist sehr sehr gut gebaut

Servus Kubi….
Dein Geschmack für Kuriositäten ist unübertroffen.
Wirklich ein kleiner Hingucker.
Gruss,
OLLI

Hallo Kubi,
Glückwunsch zu diesem schönen und auch besonderen Modell.
Es wirkt richtig gut und sieht mit den sechs Propellern auch imposant aus.

Grüße
Jens

P.S.: Für die Fadenrelinge empfehle ich Takelgarn. Das fusselt so gut wie garnicht. Bei anderem Naturgarn (z.B. Baumwolle) kannst du die Fusseln mit einem kleinen Lötbrenner (oder die Teile, die man in der Küche zum Flämmen von Gratinees nimmt) vorsichtig wegbrennen (aber unbedingt vorher üben !!!!).

Hallo Kubi ,
Herzlichen Glückwunsch zu diesem außergewöhnlichen Modell .

Gruß Lothar

Danke benlut, Olli, Jens und Lothar!

Bei soviel Lob werd ich doch gleich

Danke auch für den Tip mit dem Garn,Jens - bei meinem nächsten Ausflug in die Nautik werd ich ihn beherzigen...

Und natürlich danke an Peter für die Ehre des Portalbildes...

LG Kubi