Eisenbahnwaggon (401Z von Angraf 1:25) Gebaut von Chris Burton

Hi,

so nun geht es weiter mit meinem ersten Versuch eines Angraf Modells. Wollte vorerst nur ein neues Thema anlegen. Werde mir aber Mühe geben etwas detaillierte zu schreiben als in der Vergangenheit.

Gruß Chris

Hallo Freunde des gepflegten Modellbaus.

um diesen Waggon (soll) es sich handeln (aber ganz so einfach ist es nicht - siehe unten):



ich habe, wie sinnvollerweise andere vor mir, ein Excelblatt mit den Teilenummern angefertigt. Ich fange an zu verstehen, warum Angraf für das lästige Suchen der Bauteile berühmt-berüchtigt ist. Das gleiche Teil kommt viermal vor - auf vier verschiedenen Blättern. Auch scheint Angraf anders zu zählen als der Rest der Menschheit:



Kein neues Projekt ohne neue Regeln, die ich ignorieren kann.

1. Ich werde versuchen etwas effizienter vorzugehen. Anstatt des, für mich typischen, chaotischen Hin und Her Springens, werde ich versuchen zusammenhängende Bauschritte auch zusammenhängend zu erledigen. Also nicht erst zwei Räder bauen und dann einen Teil eines anderen Teils und zwei Wochen später noch ein Rad usw. Durfte den Bau beschleunigen.
2. Beim letzten Bau habe ich unterschätzt, wie unterschiedlich Farbe auf verschiedenen Kartonsorten aussieht. Also ab jetzt wird alles vor dem Sprühen mit einem Primer bearbeitet.
3. Beim letzten Modell hat es viel geholfen, dass ich das Modell schon (in einer kleineren Version) gebaut hatte. Bei dem Waggon werde ich eine "Schnellversion" der Hauptbaugruppen vorab bauen, um Problembereiche zu erkennen.

Zuletzt ein Dank an Angraf - ich habe tatsächlich zwei Waggons bekommen. Nirgendwo ist zu lesen, dass man zwei Waggons bauen kann (nicht zwei Alternativversionen, sondern gleichzeitig zwei vollständige und unterschiedliche Waggons). Ich habe gerätselt und gerätselt, wofür die ganzen Teile sind - Ausschlag gebende Erkenntnis war, dass es 5 + 5 + 5 + 1 also viele Räder gibt. Und ich, anders als Angraf kann richtig zählen: eins, zwei, drei, vier, fünf, viel.  

Die polnische Anleitung habe ich über Google übersetzt. Der beste Satz dabei war: "Das Modell ist nicht schwer zu bauen". Werden wir mal sehen  


Schönes Wochenende
Gruß Chris

Hallo Chris,

deine Ausführungen klingen spannend.
Ganz schön viel Vorarbeit für einen Wagon!

Aber ich glaube der Aufwand wird sich lohnen.
Eine gute Vorbereitung zahlt zahlt sich aus.

Freue mich auff die ersten Bilder.

Grüße
Steven

Hallo Chris!

Sieh das Teilchen- Suchen positiv - da lernt man den Bogen so richtig gut kennen!

Die Arbeit mit der Exeldatei hab ich mir nicht gemacht - ich hab mir gedacht, dass das ein zeitliches Null- Summen- Spiel wird. Aber auf jeden Fall viel Spaß mit dem "leichten" Bogen von Angraf!

LG Kubi

Moin Chris,
da werde ich mich auch mal zu den Zuschauern gesellen und wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim bauen. So eine Teileliste habe ich mir noch nie gemacht, erscheint mir hier aber sinnvoll zu sein.

Viele Grüße
Containerschubser

Hallo,

ich habe tatsächlich etwas über Weihnachten geschaffen.

Die Teileliste in Excel hat sich als unbezahlbar (oder zumindest halbwegs nützlich) erwiesen. Ich werde ab jetzt immer eine solche Liste anfertigen - oder auch nicht. Nachdem ich alle Teile eingescannt und teilweise nachgezeichnet hatte, ging es ans Schneiden. Zuerst für den Rahmen. Auf dem Bild sind nicht alle Teile zu sehen.



Nach einigen Versuchen die Bauweise zu verstehen, kam ich zu dem Schluss, dass es eine einfachere Bauweise geben muss. Also habe ich einfach eine Menge "Streifen" geschnitten. Die meiner bescheidenen Meinung nach, nicht nur alles vereinfachen, sondern dem Ganzen auch mehr Stabilität verleihen würden. Ich habe auch sofort genügend Material für beide Waggons geschnitten. Ob der Zweite je gebaut wird, ist zurzeit fraglich. Da ich eine neue Lok in der Schuhblade habe, die ständig "bau mich" schreit.  



Nach dem Kleben, Spachteln, Schleifen und Grundieren entstand sowas wie ein brauchbarer Rahmen.



Zeit für meine Freundin die "Luftpinsel". Das Ergebnis ist genau das, was ich auf keinen Fall haben wollte.    Irgendwie verträgt sich die Farbe (Schmincke Tinte für Airbrush auf Acryl Basis - wesentliches Merkmal = verdammmmt teuer) mit dem Primer nicht. Ein Teststreifen hatte ich vorher ohne Problem besprüht - dieser Streifen war aber nicht mit dem Primer von Revell behandelt. HILFE!  



Nach einer beruhigenden Tasse Tee (und ein paar Ouzos) erinnerte ich mich an diese Holzstäbchen mit Haaren mit denen man früher Farbe aufgetragen hat.  Also Revell Acrylfarbe und Pinsel.   Das Ergebnis war, fand ich, ganz akzeptabel.



Nun ging es an die Kleinteile für das Bremssystem. Wie diese kleinen Kerle:



Nach Montage der am Rahmen befestigten Teile der Bremsanlage entstand dieses Gebilde:



Dann waren die "Drehgestelle" (so heißen sie, glaube ich) daran. (Müssen hier und da etwas nachjustiert/geklebt werden.) Sie sind aber längst nicht so kompliziert wie die, die Martin und Henning zurzeit bauen - Schade.



Dann waren  Räder (die Laufflächen kommen noch) und weitere Kleinteile für die Bremsen daran. Die interessantesten Teile verschwinden anschließend unter dem Modell. Vielleicht lasse ich den fertigen Waggon auf dem Kopf stehen.





Ich hoffe, dass die Drehgestelle bis Montag fertig sind.

Ich wünsche allen ein schönes Neues Basteljahr.

Gruß Chris

Hallo Chris!
Habe den Waggon auch auf der Halde liegen, falls meine lok irgendwann mal fertig wird werde ich vielleicht bauen!
Der Rahmen ist wirklich gut gelungen, ich färbe meine Teile auch mit dem Pinsel!
Lg Martin

Hallo Chris,

hast du die Teile alle mit dem Laser ausgeschnitten?
Wenn ja, hast du den Bausatz eingescannt?

Das Farbproblem hast du noch richtig gut gelöst.
Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Insbesondere die Bremsanlage sieht klasse aus.

Grüße
Steven

Hallo,

danke für die positiven Rückmeldungen bzw. like.

@ Martin. Ich fand die Bauanleitung etwas unverständlich - es sind aber alle Teile (bislang) vorhanden. Auch die Baugruppen befinden sich größtenteils in der Nähe voneinander. Vielleicht gelingt es dir die Anleitung besser zu entziffern, wenn du den Waggon baust. Weiterhin gutes Gelingen mit deiner Lok.

@Steven. Ja, alle Teile wurden mit dem Laser ausgeschnitten. Vorerst wurden sie eingescannt und danach mit einem sehr einfachen mit dem Schneidegerät mitgelieferten CAD/Zeichen-Programm nachbearbeitet. Was nicht so aufwendig war, da viele Teile mehrfach vorhanden sind, aber nur ein mal nachgezeichnet werden müssen. Die längeren Teile bestanden aus zwei Segmenten - Bogen war zu klein. Die habe ich mit dem Programm miteinander verbunden. Was den Bau natürlich vereinfacht.

Gruß Chris

Moin Chris,

Modelik bietet ja sehr ähnliche Modelle an, die ich auch schon klebte und einstellte und
mir viel Spass bereiteten.

Werde ein aufmerksamer Beobachter bleiben. Zu verstärkende Teile zu lasern ist natürlich
ein enormer Vorteil und schafft vor Allem saubere Teile.

Grüße
Henning

Hallo Henning,

natürlich hast du recht - das Schneiden mit dem Laser bring enorme Vorteile. Ist zwar (unter dem Strich) nicht schneller, aber ziemlich genau. Das Erstellen von Ersatzteilen nach einem Fehlbau ist ein Kinderspiel. Allerdings, wie du natürlich weißt, werden viele Modelle mit LC-Sätzen angeboten.

Manchmal habe ich das Gefühl etwas zu mogeln. Auf der anderen Seite ist es, denke ich, nur dann mogeln, wenn man eine Tatsache verheimlicht. Ich habe einen Bericht (nicht in diesem Forum) gelesen, wo jemand behauptete alle Teile, die offensichtlich gelasert waren, mit der Hand geschnitten zu haben. Das ist schlicht und einfach ein NO GO.

Freue mich auf deine nächsten Bilder.

Gruß Chris

Hallo Chris!

Warum sollte das denn mogeln sein? Ich denk, jeder sollte die technischen Mittel einsetzen, die er für gut hält und die ihm liegen!

Und wenn ich mir deine Bremsen anschaue und mich an meine zurück erinnere, dann gibt dir das Ergebnis mehr als recht!

LG Kubi

Hallo Chris,

der Aufwand, den du mit dem Auslasern betriebst, lohnt sich allemal.
Wie Kubi schon erwähnt hat ist die Präzision beim Auslasern nicht zu überbieten.

Das Ergebnis spricht für sich

Wie berücksichtigst du die Breite des Lasers nach dem Einscannen des Bogens?

Grüße
Steven

Hallo Chris,

ein sehr interessantes Projekt. Da schaue ich Dir doch auf die Finger. Das Schneiden mit einem Laser wird wohl die Zukunft sein. Bei hochwertigen Modellen macht das sicherlich auch Sinn. Ich bleibe aber noch bei den Messern, auch weil mir die Laser noch zu teuer sind.

Grüße,
Wilfried

Hallo Steven,

das Berücksichtigen der Breite des Lasers ist ein Thema, über die ich mir teilweise unnötige Gedanken gemacht habe, bevor ich ihn gekauft habe. In der Praxis wird dies auf verschiedene Art und Weise erreicht. Allerdings scheint die Software die Breite des Lasers automatisch zu berücksichtigen - z.B. ein mit dem mitgelieferten Programm gezeichnetes 5 cm Quadrat ist nach dem Schneiden tatsächlich 5 X 5 cm (diese vermutete automatische Berücksichtigen müsste, denke ich, irgendwie wissen, ob die auszuschneidende Form eine Außen- oder einer Innenkontur ist - damit die Korrektur in der richtigen Richtung erfolgt). Hinzu kommt, dass die Schnittbreite bei dünnem Karton meist vernachlässigbar ist.
Die Bearbeitung der eingescannten Bögen erfolgt im ersten Schritt automatisch durch eine "Trace" Funktion mit verschiedenen einstellbaren Parametern. Diese automatisch erzeugten Schnittvorlagen taugen in der Regel aber nur sehr bedingt, sodass sie nachbearbeitet werden müssen. Da spielt die Art der gedruckten Vorlage eine entscheidende Rolle. Ich schreibe noch etwas dazu, wenn ich etwas mehr Zeit habe. Und mehr Wissen und Erfahrung habe.

Unterm Strich: In der Praxis ist die Schnittbreite des Lasers meistens, aber nicht immer, im vernachlässigbaren Bereich.

Gruß Chris

Hallo Chris,
ich bin erst jetzt auf diesen Bericht gestoßen und bin von deiner Arbeit begeistert. Man muss schon 2 Mal hinschauen um zuerkennen, dass es nicht Bilder von einem Original sind. Da sind Lasercut Bauteile einfach unschlagbar. Meine Fähigkeiten mit Schere und Skalpell oder Cuttermesser sind eher bescheiden und wären meine Leuchttürme nicht alle aus Laserutteilen ... Ich mag mir gar nicht vorstellen wie die dann aussähen aber damit sind sie ja einigermaßen ansehnlich geworden.

Gruß Günter

Hallo Günter,

danke für die lobenden Worte, die zur Motivation einiges beitragen. Ich hatte richtig Probleme mit dem Ausschneiden von Kreisen, insbesondere die innenliegenden. (Ich bewundere auch wie Peter und Co. die Dinge ohne Laser hinkriegen - grenzt an Magie). Genau diese Probleme haben mich dazu bewogen, einen Laser zu kaufen - ich hab's keine Sekunde bereut. Richtig schön ist das man im nu neue Ersatzteile Schneiden kann, wenn etwas schief geht oder nicht so richtig gefällt. Und das passiert mir ständig.

Ich muss dich leider an einer Stelle korrigieren - deine Leuchttürme sind nicht einigermaßen ansehnlich. Sie sind richtig schön.

Viel Spaß mit dem Weiterbau des "Molly-Schatzis" (wie Kubi das Schiff nennt) . Schön, dass es damit weiter geht.

Gruß Chris

Hallo Welt!

Am 04. Januar schrieb ich, dass ich die Drehgestelle bis Montag (also bis 10. Januar) fertig haben wollte. Wir haben nun den 22. Februar. Die Drehgestelle (besser gesagt die Bremsanlage) treibt mich zur Verzweiflung. Unzählige Male habe ich herum operiert. Mittlerweile muss ich den Kartonmüll nachts heimlich in den Altpapiertonnen der Nachbarn entsorgen.

Ich habe alles mögliche schon probiert. Auf dem Boden hinlegen und schreien, meiner Frau die Schuld geben, Briefe an den Bundespräsidenten schicken und sogar nachdenken. Nichts half. Leider konnte ich nirgendwo einen Baubericht über diesen Waggon finden. Nicht mal ein Bild davon.

Ich bin zu der Überzeugung gelangt, dass die in den Zeichnungen gezeigte Geometrie sich nicht (zumindest nicht mit den Teilen im Bogen) bauen lässt. Schweren Herzens werde ich die Drehgestelle so bauen, das die sichtbaren Teile "richtig" sind und die nur mit einem Endoskop sichtbaren mit eigenen einfachen Teilen (damit alles hält) ersetzen.

Ein Bild der Verzweiflung:




Gruß Chris

Wenn wir doch schon fast Nachbarn sind: vielleicht hilft es gegen die Verzweiflung mal ein oder 2 Bierchen zusammen zu trinken.
Gruß Günter

Hallo Chris

ich finde es Super das Du auch die Technik nutzt die einem die Arbeit erleichtert, aus diesem Grund habe ich meine 3D Drucker und ich bin froh damit den bei meinem jetzigen Projekt "CAT D11" musste ich schon einige Teile neu drucken weil diese nicht gepasst haben, kaputt gingen oder ich etwas ändern musste damit es passt, ist immer schwierig ohne Pläne was bauen zu müssen und man die Stelle sucht wo was hin gehört.

Hallo Günter,

einen der Menschen hinten den Berichten kennen zu lernen und die Modelle in natura zu sehen, finde ich eine gute Idee. Gegen ein Bier oder zwei hätte ich bestimmt auch nichts.

Gruß Chris

Hallo Chris,

auf Kartonbau.de findest Du ein paar Bilder !

Das bisher gebaute ist Spitzenklasse. Nicht aufgeben.
Du baust halt ein Modell von einem Verlag, der es nicht immer
gut mit dem Modellbauer meint.

Gruß Berthold

Hallo Berthold,

danke für den Tipp. Warum ich die Bilder nicht vorher finden konnte, bleibt mir ein Rätsel. An dem Drehgestell ist ersichtlich, dass der Modellbauer bei Kartonbau.de das gleiche erlebte wie ich. Die Geometrie der Bremsanlage (Position der Bremsbacken) ist deutlich anders als in den Zeichnungen von Angraf. Dieses Problem konnte ich lösen. Der andere Problembereich ist in den Bildern nicht zu sehen, bleibt am fertigen Modell aber dauerhaft unsichtbar - also dort habe ich nun was eigenes hingefummelt.

Gruß Chris
.

Hallo Chris,

vielleicht eine Eigenart polnischer Waggons...???

Spaß beiseite. Solche Probleme hatten die meisten von uns bei den verschiedensten Modellen.
Deine Lösung ist absolut nicht verkehrt - Hauptsache am Ende stimmt das Gesamtbild.

Grüße
Jens

Hallo Chris,

frag doch mal den Peter, der baut gerne parallel das gleiche Modell.

Grüße
Henning

Hallo Chris!

Ohne einem gewissen Mut zur Lücke und ein gerüttelt Maß an Improvisationslust sind Angraf- Modelle nicht zu schaffen - also Kopf hoch und schaff dir deine eigene, mechanisch mögliche Lösung!

LG Kubi

Hi,

ich habe die Drehgestelle nun für, wie immer vorläufig, fertig erklärt und bin froh, dass ich mich jetzt anderen Teilen widmen kann. Danke für eure ermutigenden Kommentare. Unterm Strich hat's doch wohl Spaß gemacht, die Dinge so weit zu kriegen.

Bevor ich das tue, gibt es zwei Bilder von den Crittern (OK. -  amerikanisches Englisch, aber garantiert 100% jugendfrei) - ich mag das Wort, das keine Übersetzung bedarf, eben.

Zum Schluss - Schnitt ca. 70% Laser und 30% per Hand / Bemalung 100% Pinsel.






Schönen Sonntag an alle.

Gruß Chris

Moin Chris,

das sieht wahnsinnig gut aus. Okay, es ist vieles per Laser geschnitten worden, aber es muss dann immer noch sauber zusammengebaut und bemalt werden. Beides ist Dir super gelungen.

Grüße,
Wilfried

Hallo Chris,

sagenhaft gut geworden!

Bei der Lackierung hatte ich definitiv auf Airbrush getippt.



Grüße
Steven

Hallo Chris!

Da kann ich nur respektvoll ganz tief die Mütze ziehen!

LG Kubi