Linienschiff 2. Ranges OSLJABJA, Digital Navy, 1:200, gebaut von Bear58

Hallo Allerseits,

heute beginne ich ein neues Projekt.
Das Linienschiff 2. Ranges OSLJABJA (RUS:Ослябя) von Digital Navy als Upscale Model in 1:200 (Originalbausatz 1:250).


(Gemeinfrei nach russischem Recht als Bild aufgenommen vor 1954, damit Public Domain)

Die OSLJABJA war ein Pre-Dreadnought Linienschiff (Schlachtschiff) 2. Ranges, auf Kiel gelegt 25.11.1895, Stapellauf 09.11.1898, Indienststellung 15.06.1903 (alles julianische Daten), versenkt am 27.05.1905 in der Seeschlacht bei Tsushima.
Wie auch ihre Schwesterschiffe PERESWET und POBEDA war sie ein russischer Entwurf und sollte mit höherer Geschwindigkeit als Linienschiffe 1. Ranges vorrangig zur Bekämpfung der gegnerischen Handelsschiffahrt eingesetzt werden. Also faktisch eine Vorwegnahme der Schlachtkreuzer.
Bewaffnet mit 4 x 254 mm (10 Zoll) Hauptgeschützen und 11 x 152 mm (6 Zoll) Sekundärgeschützen war sie für diesen Auftrag auch entsprechend armiert.
Durch Konstruktionsfehler wurde sie erheblich schwerer als geplant und erreichte, wie ihre Schwesterschiffe, die geforderte Geschwindigkeit von 20 Knoten nicht. Zudem lag die Masse des Panzergürtels unter Wasser und erfüllte somit seinen Zweck nicht. Des Weiteren war wegen Gewichtseinsparung auf mehrere Schotten verzichtet worden.
Die Indienststellung verzögerte sich aufgrund interner Querelen, da die Baltische Werft (PERESWET und POBEDA) der neuen Admiralitätswerft (OSLJABJA) den Rang ablaufen wollte und durch Bestechung bevorzugt beliefert wurde.
Zu Beginn des Russisch-Japanischen Krieges am 08.02.1904, befand sich die OSLJABJA auf dem Weg nach Fernost zum Stationierungshafen Port Arthur (heute Lüshunkou, China). Statt dem Schiff den Auftrag zu erteilen das zu tun, wofür es gebaut war (Handelskrieg), wurde es zurückbeordert. Eine Fehlentscheidung, wie 10 Jahre später der Einsatz des kleinen Kreuzers EMDEN bewies.
Am 15.10.1904 nahm das Schiff als Flaggschiff der 2. Division des 2. Pazifikgeschwaders unter Kommando des bei Offizieren und Matrosen aufgrund seiner Menschlichkeit beliebten Admirals von Fölkersahm wieder Kurs auf Fernost.
Am 24.05.1905 verstarb v. Fölkersahm an Bord seines Flaggschiffes. Sein Tod wurde geheimgehalten und einen Schwund an Moral vorzubeugen - unglücklicherweise wusste nicht mal sein Vertreter auf der NAVARIN etwas davon! Der Admiralswimpel wehte weiterhin im Topp der OSLJABJA.
Bei Beginn der Schlacht von Tsushima geriet die russische Formation in Unordnung und die OSLJABJA kam zum völligen Stillstand.
Die japanische Flotte konzentrierte das Feuer auf die beiden Flaggschiffe KNJAS SUWOROW und OSLJABJA, wo die OSLJABJA direkt zwei bis drei 305 mm Treffer im Bugbereich erhielt und über den Bug zu sinken begann. Sie konnte sich nicht im Gefecht auswirken!

Ich habe dieses Modell vor 15 Jahren schon mal als 1:250er Modell gebaut. Leider war der damals genutzte Kleber von Moduni nicht haltbar genug und das Modell fiel langsam auseinander. Bereits vor dem Wasserschaden hatte ich beschlossen nach dem Diorama dieses Modell in 1:200 nochmals zu bauen.

Das Spantengerüst wurde auf 1 mm Finnpappe verstärkt, ausgeschnitten und mit UHU Hart verklebt.
Gem. Bauanleitung wurde dann die Unterwasserbeplankung aufgebracht. Zu meiner Freunde in bester Weise passend und ohne Nachbearbeitung (Spachteln, Schleifen und Lackieren) so belassen. Ohne mich selbst über den grünen Klee loben zu wollen - eines meiner besten UW-Schiffe.



Aktuell bringe ich die Wellengehäuse und die Stützen dafür an. Statt alles erst zu montieren und dann zu verkleben (Bauanleitung), werde ich mit den Stützen beginnen und daran alles ausrichten.



Nach dem UW-Schiff wurden die Decks, ebenfalls auf 1 mm verstärkt aufgeklebt.



Als nächstes müssen noch die Schrauben (die werden aber erst zum Schluß montiert) und die Schlingerkiele erstellt werden, bevor es an die Rumpfbeplankung geht.

Bis denne

Jens

Hallo Jens!

Also Hut ab - dein UW- Schiff ist unglaublich!

Das so hinzubekommen kann ich mir nicht vorstellen...

LG Kubi

Hallo Jens,

auch wenn ich kein Hutträger bin, mit Hut ab hat es
Kubi genau richtig beschrieben. Gefällt mir sehr gut.

Gruß Berthold

Hallo Jens,
ein interessanter Kollege der grauen Flotte. Wird sicherlich ein beeindruckender Kahn. In der letzten Ausgabe von "Schiff Classic" ist ein ausführlicher Bericht über die Seegefechte der Russen kontra Japaner in der von dir angegeben Zeit. Sehr Lesenswert. Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit Deinem Bau.

Moin Jens

sehr schöner Start. Sitze ab sofort in der ersten Reihe.

Hallo Jens,

als reiner Kartonbauer bin ich natürlich aufmerksam dabei, und wie von Anderen
schon erwähnt, der Rumpf ist dir aller bestens gelungen.
Es scheint ein sehr umfangreiches Modell zu werden und ich wünsche gutes
Gelingen.

Grüße
Henning

Hallo Jens,

gut zu sehen, dass du deinem "Reich" im Keller zurückerobern und erfolgreich in Betrieb nehmen konntest.

Ich wünsche dir viele schönen Bastelstunden.

Gruß Chris

PS: JA, das bisher gebaute sieht richtig gut aus!

Hallo Jens,

der Rumpf sieht schon mal klasse aus.

Gut, dass es aus deiner Werkstatt wieder etwas zu berichten gibt.

Grüße
Steven

Hallo Allerseits

Gut, dass das Internet so groß ist - da können alle in der ersten Reihe sitzen!

Danke Kubi, Berthold, Maat Tom, Bernd.nf, Henning, Chrisburton und Paperstev für Eure lobenden Kommentare, und danke auch für die Daumen Millpet, Lachezar und Uwe-HF.

In den letzten vier Tagen bin ich trotz des närrischen Treibens hier im Badischen doch etwas weitergekommen.

Der UW-Rumpf ist nun fertiggestellt, d.h. die Wellenhosen, der Kiel und die Schlingerkiele wurden
montiert.



Die Schlingerkiele waren eine kleine Herausforderung, da diese einen dreieckigen Querschnitt haben, aber nur zwei flache Streifen dafür vorhanden sind.




Lösung: Einen Streifen auf 1 mm Finnpappe aufkleiben und an der Aussenseite schräg abschleifen. Dann einfärben und den zweiten Streifen aufkleben. Das Ergebnis ist befriedigend, auch wenn das mit Holz wirklich besser geht.



Dann habe ich die Propeller fertiggestellt und mit Messingfarbe gestrichen (sieht besser aus als das Ockergelb des Bausatzes).



Da ich fast alles nochmal recherchiere, binn ich auf Fotos gestoßen, die das Schiff mit Vierblattpropellern zeigen....
Was im Endeffekt dazu führte, dass ich den Abend im Internet zubrachte, um nach vier Stunden herauszufinden, dass die Schwestern (POBEDA und PERESWET) tatsächlich Vierblattpropeller hatten - die OSLJABJA aber nur Dreiblattpropeller! Grund: Andere Werft und mangelnde Zuweisung an Messing.... Deswegen war die OSLJABJA ja auch die Langsamste der drei Schwestern.

Dann ging es an die Bordwände.
Was mir schon beim 1:250er Modell nicht gefiel, waren die blauen Bullaugen!
Also Punch & Die Set von RaiRo raus und fröhlich drauflos gestanzt - 172 Bullaugen (okay, Maat Tom - ich weiß, Deine Olympic hat noch mehr Bullaugen)





Dann die weißen Kanten in den Bullaugen einfärben und mit klaren Kunststoffstreifen hinterlegen.
Insgesamt waren 13 Rumpfsegmente auszuschneiden, die Kanten zu färben und ggf. Bullaugen zu machen. Da ALLE Teile Biegungen hatten, musste alles entweder freihändig mit Skalpell oder mit der Schere ausgeschnitten werden



Dann mußten, aus meinen Erfahrungen vom ersten Bau die Rumpfwände vorbereitet werden, d.h. entweder wurden Klebestreifen eingesetzt und eingefärbt, oder es wurden kleine Blöcke als Klebestütze eingesetzt.





Dann ging es endlich an den Rumpf!
Hier hat Digital Navy eine kleine Falle eingebaut - wer nicht lesen kann (Enlisch) oder nicht liest, fällt hier auf die Nase, denn die Nummerierung der Bauteile entspricht nicht der Reihenfolge des Einbaus!
Bei meinem ersten Modell führte das dazu, dass die gesamte Bordwand wieder abgerissen wurde! Jetzt also von Anfang an richtig!

Tricky ist auch, dass einige Bauteile mehrfach gebogen und geknickt werden müssen um die typischen Erker für die Sekundärgeschütze herzustellen. Heißt: Biegen - Anhalten - Biegen - Anhalten usw, - bis es dann passt.



Dann konnte geleimt werden...
Ergebnis nach drei Stunden wirklich angenehmer Arbeit (ohne jegliches Fluchen):







Ich bin soweit zufrieden - es müssen am Bug und am Heck noch kleine Korrekturen vorgnommen werden (DA hat der Konstrukteur Robert Deytinia nämlich den Spielraum versteckt), aber das ist kein Problem.

Grüße
jens

Hey Jens,

das ist völlig krass,... macht Spaß sich das anzuschauen,...

Hallo Jens!

Was du da baust, schaut so was von gut aus, dass es mich fast in den Fingern juckt, auch wieder so ein Schiff zu probieren...

LG Kubi

Hallo Allerseits,

erstmal Danke für die Daumen an Peter, Tom, Lachezar und bernd-nf.
Und auch Danke an Bernd HF und Kubi für Eure netten Kommentare. Ja, Kubi - was hält Dich denn auf. Diese alten Kisten haben wirklich was schönes an sich. Für Tipps und Empfehlungen empfehle ich PN.

Natürlich ging es etwas weiter bei mir.
Erstmal wurden noch Teile der Bordwände ergänzt - und natürlich kommt da das eine oder andere Problem auf...

Es fing mit den Ankerklüsen an. Diese waren bei den alten Schiffen im Fahrzustand abgedeckt, die Kette zum Anker wurde durch eine Öffnung geführt.
Die Abdeckung war oval, keine Scharniere (obwohl auf der Verstärkung aufgedruckt), keine Öffnung.
Das war nun ein kleines Problem und schnell behoben.



Mit ein bisschen Fantasie und Farbe war das Problem gelöst. Nach Originalfotos war die Öffnung oben und schnell eingeschnitten...
Das nächste Problem war dann etwas ernsthafter - und ich hab mich verzweifelt versucht zu erinnern wie ich es beim 250er Modell gelöst habe...

Es sind 16 Kasemattabdeckungen für die 3" (7,5 cm) Geschütze vorhanden. Dummerweise passen die Teile nur auf der Steuerbordseite (rechts). Links, sind sie verkehrt.



Der Versuch zu kopieren und zu spiegeln ist kläglich gescheitert...
Also Handarbeit!
Die Geschützrohrabdeckung (die "Hufeisen") wurden abgeschnitten und auf der anderen Seite auf Stoß angeklebt - Unreinheiten wurden mit Farbe abgedeckt.



Es geht so einigermaßen. Hier die erste geänderte Kasemattabdeckung (ganz zufrieden bin ich nicht). Mal sehen ob es besser geht.



Dann ging es mit "Fuddelkram" weiter - zeitfressend.
Für die gepanzerte Bordwand mussten zunächst Verstärkungen aus 1 mm Karton auf dem Boden aufgeklebt werden, dann die obere Kante, ebenfalls auf 1 mm verstärkt, an die Oberkante geleimt werden. kostete recht viel Zeit, denn es muß genau gearbeitet werden.
Hier beide Stufen im Bau.



Dann wurden die Innenwände angeklebt - auf jeden Fall sehr stabil!



Jetzt geht es mit "größeren" Teilen weiter. Aber erst ab Montag, denn ab Morgen sind mein Sohn mit Frau und meiner jüngsten Enkelin aus München zu Besuch.

Also bis nächste Woche.

Grüße
Jens

Hallo Jens ,
das kann schon mal passieren aber Super gelöst .

Gruß Lothar

Hallo Jens,

klasse Arbeit!

Ich arbeite an meiner EGV auch sehr viel mit Anschlagleisten und Verstärkungen.
Das kostet viel Zeit, lässt sich aber wesentlich sauberer kleben, als mit Klebelaschen.

Das mit den fehlenden Kasemattabdeckungen ist ärgerlich.
Du hast das Problem aber ganz gut gelöst.

Grüße
Steven

Hallo Jens,

da ist dir wirklich ein ausgezeichneter Rumpf gelungen und die ausgestanzten Bullaugen
machen doch enorm was her

Weiter so und freundliche Grüß
Henning

Moin Jens,

da drängle ich mich doch schnell noch mal in die 1. Reihe.  Sehr interessantes Projekt und bisher gebaut. Der Unterwasserrumpf ist klasse geworden. Ich hoffe, dass ich das bei meinem gegenwärtigen Projekt im dritten Anlauf auch so gut hinbekommen.

Ich werde weiter aufmerksamer Beobachter sein.

Grüße,
Wilfried

Hallo Allerseits,

zweiter Versuch etwas zu posten - aus irgendeinem Grund hat es gestern nicht geklappt und der Post entschwand ins elektronische Nirwana....
Also nochmal von vorn:
Erstmal vielemn Dank für die netten Kommentare an Lothar, Steven, Henning und Wilfried. Ich werde versuchen eure Erwartungen zu erfüllen.
Und auch Danke für die Daumen an Maat Tom, Bernd-nf und Kubi.

Im nächsten Schritt waren (und sind) etliche Kleinteile und ie Schornsteine zu bauen gewesen.
Die Schornsteine im Bausatz werden zwar als "almost identical" beschrieben (Betonung auf ALMOST), sind aber alle verschieden. Also war aufpassen angesagt. Zudem sollen beispielsweise die Basen und die Schornsteinkörper auf Stoß verklebt werden - wie ich aus Erfahrung weiß klappt das NICHT.
Also Klebelaschen angebracht.



Danach gestaltete sich der Zusammenbau von 23 Teilen bei zweien der Essen und 29 Teilen beim Dritten problemlos (keine Fotos, weil ich zu spät realisiert habe, dass ich meine Finger abgelichtet habe... - Bitte um Nachsicht).
Als Herausforderung stellte sich das Rollen der Dampfrohre dar, aber mit Hilfe eines Stahldrahtes lies sich aus das bewältigen.



Weiter wurde der achtere Steuerstand vorbereitet und verbaut und etliche Skylights, Ladeluken und Munitionsschränke erstellt und verklebt.







Hier ein Gesamteindruck des aktuellen Baustandes:

Bei den Fäden an den Schornsteinen handelt es sich um jeweils 8 Verspannungen, welche später am Hauptdeck belegt werden.



In Arbeit sind aktuell der vordere Kommandostand/Kartenraum und etliche Niedergänge.



Ich hoffe bald ein paar weitere Fortschritte berichten zu können und entschuldige mich nochmal für das Fehlen der Fotos des Baus der Schornsteine.
Jetzt noch einige Niedergäng und 48 Stützpfosten erstellen...

Bis bald

Jens

Hallo Jens!

Irgendwie steh ich auf diese alten, extrem archaischen Kriegsschiffernakel... und wenn es noch so gut gebaut wird wie dieses!

LG Kubi

Hallo Jens ,
ich bin begeistert , alles sehr sauber und exakt gearbeitet .

MfG Lothar

Hallo Jens,

Du legst ja auch ein gutes Tempo vor. Tolle Kartonmodellbauarbeit.

Ich schaue in 4 Wochen wieder vorbei. Bin jetzt schon sehr gespannt darauf, wie weit der Bau dann vorangeschritten sein wird.

Grüße,
Wilfried

Hallo Jens

Das wird ein Modell, das mir sehr gut gefällt.
Auch wie Du baust ist 1. Klasse. Mit Bedacht und Geduld wird es ein tolles Modell.
Weiter so und Du hast in mir einen sehr interessierten Zuschauer.

Grüße
Peter

Hallo Jens,

ein sehr schöner Baubericht mit einem bisher sehr sauberen
und genauem Bau. Es macht richtig Freude, Dir beim Bau zusehen
zu dürfen.

Gruß Berthold

Hallo Allerseits,

erstmal Danke für die tollen Kommentare an Kubi, Lothar, Wilfried, Peter und Berthold. Ich bin fast rot geworden ob soviel Lob....
Auch Danke für die Daumen an Maat Tom, Chrisburton und Bernd-nf.

Es ging bei mir ein bisschen weiter, obwohl bei dem Fuddelkram der Fortschritt nur langsam sichtbar wird.

Als erstes wurden die noch fehlenden "Schwalbennester" Mittschiffs angebaut. Diese sind gebogen und schliessen unten mit einem gebogenen Stück Karton ab. Aus meinem ersten Modll wusste ich, dass man es einfach nicht hinbekommt, diese absolut passend zu montieren. Also habe ich die Ränder schwarz eingfärbt und dann die fertigen Schwalbennester montiert.







So bekommt man eine saubere Montage gut hin.

Als nächstes waren 51 Pfosten als Basis für das Bootsdeck herzustellen und zu verkleben. Geschitten habe ich diese aus 0,5 mm Rundstäben von Evergreen. Dann mit Hilfe meines bewährten, eingeschnittenen Küchenschwammes angemalt und schließlich verklebt.
(Kleiner Hinweis: Der Baublan sieht nur 49 Pfosten vor, dann  hängt aber das vordere Ende (In Real etwa über 10 m) in der Luft. Ich war so frei diese Pfosten einfach zu ergänzen.)





Ganz schöner Pfostenwald, nicht wahr? Da alle die gleiche Länge (11 mm) haben müssen, (Denn das Bootsdeck liegt tatsächlich nur aus diesen Pfosten) bin ich nach dem Trocknen mit einem Lineal und einem feinen Seitenschneider nochmals alle durchgegangen.

Hier ist das Bootsdeck zur Kontrolle lose aufgelegt - PASST!



Dann fiel mir am Heck etwas auf: Das hängt ganz schön über! Das geht nicht!
Tatsächlich fand ich beim genauen Hinsehen 9 Markierungen für Pfosten - nur ist der grafischen und schriftlichen Bauanleitung nichts zu finden.... Vergessen? Beim 250er Modell sind mir die nicht aufgefallen.



Also auch hier Pfosten. Allerdings verbauen die den Zugang zu den noch zu montierenden Kabelwinden und Pollern. Diese also zuerst.

Die 4 Kabelwinden sehen im Bau aus wie wie die drehenden Spiralstäbe an einem Barbershop, nur eben einfarbig... Gefiel mir nicht! In einem plötzlichen Anfall "Kubischem" Detailwahns kam mir in den Sinn die Teile zu umwickeln. Laufendes Gut, also helles Garn!



Hier die Winden im Bau.



Hier der Vergleich Bauvorgabe und umwickelt.



Und hier die vier Winden (Ja, die stehen tatsächlich!) und die 9 Pfosten - sieht meiner Meinung nach realistischer aus.


Dann noch den vorderen Kommandostand und mit den Arbeiten am Bootsdeck beginnen...





So, das war es für heute.

Dis zum nächsten mal

Grüße
Jens

Hallo Jens!

Du Armer!
Wer sich mit dem kubischen Detailwahnsinn infiziert ist wirklich zu bedauern und es gibt auch noch keine Medikamente dagegen... ( )

Also, akzeptier es einfach und sei mit den Ergebnissen zufrieden - ich bin´s beim Anschauen deiner Fotos auf jeden Fall!

LG Kubi

Hallo Bear ( Jens),

ein sehr interessantes Schiff. Kenne ich aus dem Roman " Tsushima". Schöne Arbeit und sehr detailliert und super genau.

Das Schiff ist, so glaube ich noch zu erinnern aus dem Roman, seinerzeit im Gefecht gekentert. Für so alte Schlachtrösser habe ich auch einen Faible. Ich werde den Baufortschritt interessiert verfolgen.

Gruß Uwe ( Aussenklüver )

Hallo Jens,


Es macht richtig Spaß zu sehen, wie Jemand Freude daran hat Kleinstteile sauber zu fertigen.
Sie sind eben das Salz in der Suppe.

Weiterhin gutes Gelingen.

Grüße
Henning

Hallo Jens,
tolle Arbeit die Du uns hier zeigst. Gerade das nur durch die Stützen gehaltene Deck gefällt mir sehr gut, da jeder weiß wie genau man da arbeiten muß.

Hallo Jens,

jetzt muss ich doch mal wieder nach dem tollen Schlachtschiff schauen. Das geht ja flott bei Dir.
Ich finde, dies ist ein super sauberes Modell mit viel Detailliebe. Bin gespannt, wie es weitergeht und wie es später fertig aussieht.

Gruß Uwe

Hallo Jens,

eine Woche mal nicht im Forum und schon habe ich eine Menge verpasst.
Klasse Modellbau von dir!

Da hättest du dich auch an den EGV herantrauen können

Grüße
Steven

Hallo Allerseits,

Allen, die mit netten Kommentaren und Daumen unterstützt haben erstmal vielen Dank.

Da meine Frau und ich uns Anfang der Woche den im November ausgefallenen Thermenurlaub in Bad Gögging gegönnt haben, diesmal mal nur geringe Fortschritte.

Am Tag nach dem letzten Post musste ich erstmal ein Missgeschick korrigieren...

Am Bootsdeck war eine Klebeverstärkung unbemerkt verrutscht und hatte sich auf den Planken "festgesetzt". Mit einem scharfen Skalpell und einem Ersatzdecksbelag aus einem Fehldruck konnte das Malheur aber schnell behoben werden. Vielleicht braucht mal jemand so eine Lösung, deshalb hier gezeigt.





Dann ging es an die Erstellung der Brustwehren. Viele Knickfalzen und etappenweises Verkleben machten dies zu einer kleinen Herausforderung.



Danach wurden die Staukästen auf den Gangways verklebt und eine Reling angebracht.



Dann stand die Anfertigung von 12 Lüfterhutzen auf dem Plan (10 Kurze und 2 Lange). Diese waren recht einfach zu bauen und bestanden aus je drei Teilen.




Zum Schluß wurden die Teile von Innen rot angemalt. Warum Rot? Ganz einfach, es handelt sich dabei um rote Rostschutzfarbe, da diese Hutzen durch den Luftstrom immer Salznebel mit ansaugten, gegen den die Rostschutzfarbe schützen sollte. Man machte sich nur keine Mühe dort noch andere Farbe drüber zu pönen.




Diese Teile werden NACH der Montage des Bootsdecks auf den Schornsteinsockeln montiert.

Zuletzt wurden die beiden Masten gerollt und eingesetzt. Warum jetzt schon?
Genau hinsehen. Die Masten sind Konisch geformt (war ein Krampf beim Rollen! ) und passen nicht mehr durch die darüberliegenden Decks, wenn diese zuerst montiert werden.
Beim ersten Modell musst ich das Boots- und das Brückendeck wieder demontieren...

Vorderer Gefechtsmast



Achterer Mast.



So, das war es dann für heute (und für diese Woche).
Als nächstes stehen das Brückendeck und jede Menge kleine Geschütze an...

Bis denne

Jens