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Nach Schloss Neuschwanstein habe ich mich entschlossen, die nächste Burganlage zu bauen. Diesmal soll es "Château Haut-Koenigsbourg" sein.
Das Model wurde bereits in der Galerie vorgestellt, einen Baubericht scheint es aber nicht zu geben.
Geschichte:Die 260 m lange Anlage thront als Kammburg in 757 m Höhe am Ostrand der Vogesen auf einem mächtigen Buntsandsteinfelsen hoch über der Oberrheinischen Tiefebene und ist eine der höchstgelegenen Burgen im Elsass. Zusammen mit der am gegenüberliegenden Ende des Bergrückens gelegenen, etwa 200 m entfernten Ruine der Ödenburg (Petit-Kœnigsbourg) bildet sie eine Burgengruppe.
Der Ausblick reicht weit über die Rheinebene bis zum Kaiserstuhl und auf mehrere benachbarte Burgruinen (unter anderem Ortenberg, Ramstein, Frankenburg, Kintzheim, Hohrappoltstein). Bei günstigen Sichtverhältnissen sind im Süden die knapp 200 Kilometer entfernten und rund vier Kilometer hohen Berner Alpen zu sehen, deren Gipfel wegen der Erdkrümmung ungefähr auf dem geometrischen Horizont von Hohkönigsburg liegen.
Mittelalter:Der Stophanberch (Staufenberg), auf welchem die Burg liegt, wird bereits 774 (als Schenkung Karls des Großen) und 854 beurkundet und befand sich ursprünglich im Besitz der Abtei Saint Denis.
Die Burg wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts als staufische Reichsburg erbaut und 1147 als Castrum Estufin erstmals urkundlich erwähnt. Von der Burg aus konnten die Orte und Handelswege in diesem Teil des Oberrheingrabens beherrscht werden. 1147 tauchte erstmals der Name Burg Staufen auf, die von Herzog Friedrich, dem Vater des deutschen Königs Friedrich Barbarossa, gegründet worden sein soll. Aus staufischer Zeit sind unter anderem eine vermauerte Fensterarkade und ein Löwenrelief erhalten. Ab 1192 wurde der Name Kinzburg (Königsburg) verwendet.
Im 13. Jahrhundert wurde der Herzog von Lothringen Eigentümer der Burg, der sie als Lehen den Grafen von Werd gab. 1359 verkauften die Grafen von Oettingen die Burg an den Bischof von Straßburg. 1454 eroberte der pfälzische Kurfürst Friedrich der Siegreiche die Burg, 1462 wurde sie wegen Raubritterei zerstört. 1479 gab Kaiser Friedrich III. die Burg als Lehnsgut an den Schweizer Grafen Oswald von Thierstein († 1488) und dessen Bruder Wilhelm.
Niedergang in der Neuzeit1517 starben die Grafen von Thierstein aus; deshalb fiel die Burg an Kaiser Maximilian I. und somit an die Habsburger zurück. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde sie 52 Tage von den Schweden belagert, am 7. September 1633 erobert und in Brand gesetzt. Zwischen 1648 und 1865 hatte die Ruine verschiedene Eigentümer. 1865 wurde sie Eigentum der Stadt Schlettstadt. In der Romantik wurde die Ruine wiederentdeckt. Christian Moritz Engelhardt beschrieb sie in seinen Reiseskizzen durch die Vogesen (1821). Ludwig Adolf Spach, der Präsident der Gesellschaft zur Erhaltung der historischen Monumente des Elsass, schlug schon eine Restaurierung vor.
Neuaufbau 1901 bis 1908Infolge des Deutsch-Französischen Krieges wurde das Elsass, das zwischenzeitlich zu Frankreich gehört hatte, 1871 an das Deutsche Reich abgetreten. Im Jahre 1899 schenkte die Stadt Schlettstadt die Burg Kaiser Wilhelm II., der sie in den Jahren 1901–1908 durch den Berliner Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt restaurieren ließ. Der Bau kostete über zwei Millionen Mark, die zum großen Teil von Elsass-Lothringen bezahlt werden musste. Der Kaiser selbst finanzierte die ersten Arbeiten mit 100.000 Mark aus seiner Privatschatulle. Die Arbeiten wurden mit modernsten Mitteln durchgeführt. Vom Steinbruch zur Ruine wurde die ca. 2 km lange Feldbahn der Hohkönigsburg gebaut, die Lokomotive musste mit Pferden den Berg empor gezogen werden. Eine Dampfmaschine trieb einen Generator an, der elektrischen Strom für die Beleuchtung und zwei elektrische Kräne erzeugte.
Nach dem Ersten Weltkrieg bis heuteSeit 1919 ist die Hohkönigsburg Eigentum des französischen Staates, seit Januar 2007 gehört es zum Département Bas-Rhin. Heute gilt sie als die bedeutendste Burg der Region und ist das einzige im Elsass gelegene französische Nationaldenkmal (Monument national).
Der Wiederaufbau durch Bodo Ebhardt ging mit der erhaltenen Bausubstanz für die damalige Zeit relativ rücksichtsvoll um, sodass sich die Burg immer noch als eine über die Jahrhunderte gewachsene Anlage zu erkennen gibt. Die verhältnismäßig kleine stauferzeitliche Kernburg mit unregelmäßigem Grundriss auf höchster Stelle des Felsplateaus hat einen durch Ebhardt wiederaufgemauerten quadratischen Bergfried (Donjon) mit südlich anschließendem Palas (Logis Seigneurial), an dem sich eine bereits im Spätmittelalter vermauerte Rundbogenarkade mit Würfelkapitellen erhalten hat. Nach 1479 wurde die Burg zu einer starken Festung ausgebaut. Westlich und östlich wurde die Kernburg gegen die aufkommende Artillerie durch mächtige Bollwerke verstärkt, die in Anlehnung an die stauferzeitliche Anlage in Buckelquadern ausgeführt wurden. Die von Ebhardt über alten Kragsteinen aufgemauerten Wehrgänge waren ursprünglich wahrscheinlich in Holz ausgeführt; nur an einem Turm im östlichen Burghof hat Ebhardt einen hölzernen Wehrgang rekonstruiert. Um die Hauptburg zieht sich eine Zwingermauer mit elf halbrunden Schalentürmen. An der Ostseite ist eine Vorburg (Tiergarten) mit zackenförmigem Abschluss vorgelagert. Von Ebhardt durch Weglassung einer Zwischendecke neu geschaffen wurde der repräsentative Festsaal, an dessen Kamingitter der Kommentar Wilhelms II. zum Ersten Weltkrieg zu lesen ist: „Ich habe es nicht gewollt!“ Ein eigens eingerichteter Saal zeigt kaiserliche Jagdtrophäen.
Hoch über dem Eingangsportal und unter dem Schutz des Adlers prangt das Wappen der letzten Herren der Burg.
Das eigentliche Schloss erreicht man über die Zugbrücke, der bewohnte Bereich kann durch das Löwentor betreten werden. Die Gemächer der Schlossherrin und der Ritter, die Schlosskapelle und der Rittersaal sind heute noch mit Möbeln aus dem 15–17. Jahrhundert ausgestattet und können besichtigt werden.
Etwa 200 m westlich liegt die Ruine der Ödenburg aus dem 13. Jahrhundert. Erhalten sind vor allem die Schildmauer aus Buckelquadern und die Fassade des Wohnbaues. Im Dreißigjährigen Krieg nahmen die Schweden von hier aus die Nachbarburg unter Artilleriebeschuss.
Ich habe die Burg im April 2019 besucht. Dabei entstanden auch ein paar Bilder des Originals.
Das Modell:Hersteller: L’Instant Durable
Massstab: 1:400
Konstrukteur: P. Guérin
Schwierigkeitsgrad: Schwierig
Bogenformat: 310 x 220 mm
Anzahl Bogen: 18
Anzahl Teile: 260
Grösse: (L x B x H): 690 x 200 x 190 mm
Anleitung: Deutsche, Englisch, Französisch, Spanisch
Die Baubogen kommen, wie bei L'Instant Durable üblich, in Buchform daher.
Was die Bauanleitung und die Bilder betrifft, sollte dieser Verlag wirklich einmal nacharbeiten. Diese sind bei weitem nicht mehr zeitgemäss.
Das Bildmaterial ist mehr als nur bescheiden.
Nach "Notre-Dame" und "Mont Saint Michel" ist es der dritte Bogen diesese Verlags und weiss in etwa was auf mich zukommen wird. Natürlich steht langsam der Sommer vor der Türe. Der Bauvortschritt wird somit gemächlich von statten gehen. Bis im Herbst sollte die Burg aber wohl fertig sein.
Ich hoffe ihr seid auch dabei.
Liebe Grüsse
René