Lotus 88, Spinler, 1:24 geb von Kubi

Hallo Freunde!

Nach dem etwas aufwendigen letzten Projekt will ich etwas einfacheres angehen und bin auf diesen Bogen in meinem Fundus gestoßen - den Lotus 88!

Vielleicht seufzen jetzt ein paar von euch net schon wieder ein Lotus! Ich gebe ja zu, dass ich etwas lotuslastig bin - aber diese Firma war die wahrscheinlich innovativste und technisch einflussreichste der Formel 1 bis in die späten 80iger Jahre.

Um zu erklären, was diesen Wagen, der nie ein Rennen fuhr, so außergewöhnlich macht muss ich ein wenig ausholen: 1977 hatte Lotus mit dem Lotus 77 eine neue Ära eröffnet - die der „wing- cars“ oder ground effect cars. Das hieß, dass man die Seitenkästen des Wagens wie eine umgekehrte Flugzeugtragfläche gestaltete und diese mit beweglichen Hartgummischürzen zur Fahrbahn hin abdichtete. Damit wurde der ganze Wagen auf die Straße gesaugt und dieses Konzept ließ atemberaubende Kurvengeschwindigkeiten zu. Der Nachteil war, dass es keine „Grauzone“ in den Kurven gab - der Wagen klebte auf der Straße oder er flog ohne Vorwarnung ab.
Daher wurden die „Wingcars“ für die Saison 81 verboten. Die entsprechende Textpassage in französischer Sprache besagte jedoch nur, dass jedes aerodynamische Teil des Autos komplett mit dem Chassis verbunden sein musste. Unklar war allerdings, ob es sich bei dem Wort Chassis um die Einzahl oder Mehrzahl handelte. Diese Grauzone ausnutzend begannen Chapman und Wright einen neuen Rennwagen zu konstruieren. Der Lotus 88 bestand aus zwei ineinander liegenden und weitgehend unabhängig voneinander gefederten Zwillings-Chassisteilen (Doppelchassis) . Das sogenannte innere Primärchassis umfasste das Cockpit sowie die Motor- und Getriebeeinheit des Fahrzeugs, während das äußere Sekundärchassis – genau genommen Teil der Karosserie – mit den Seitenschürzen den Luftstrom regulierte. Beide Chassis waren durch Federn miteinander verbunden. Bei zunehmender Geschwindigkeit presste der Luftstrom das Sekundärchassis mit den daran befestigten Seitenschürzen gegen die Fahrbahn, wodurch ein hoher Saugeffekt erzeugt wurde, der dem Fahrzeug höhere Kurvengeschwindigkeiten gestattete. Die Tunnel unter dem Auto reichten vom Beginn der Seitenkästen bis hin zum Heck. Die erzeugte Bodenhaftung war so hoch, dass auf den Frontflügel weitgehend verzichtet werden konnte und der Heckflügel nur aus einer einfachen Endplatte bestand. Umgekehrt richtete sich das Fahrzeug bei niedrigeren Geschwindigkeiten wieder auf. Der Wagen entsprach also dem Wortlaut aber sicher nicht dem Geist der Reglementänderung. Nach massiven Protesten der Konkurrenten in den ersten drei Rennen, wo die FISA unter massiven Druck den Wagen immer für illegal erklärte, zog Lotus diesen Wagen entgültig zurück und verzichtete auf weitere Klagen. Unter Technik- Freaks ist dieses Auto aber bis heute ein Mythos...

Angetrieben wurde der Wagen von einem 3 Liter Ford Cosworth mit 490 PS. Das Leergewicht betrug 585 kg, der Radstand 2718 mm. Die Spurweite des Fahrzeugs betrug vorn 1778 mm und hinten 1600 mm.

Der Bogen hat das alte ABC Design und ist eng bedruckt - auch die Bauanleitung ist recht überschaubar...






Ich werd hin und da ein bissl was zu supern versuchen - schau ma mal ob ich ein halbwegs ansehnliches Modell zustande bringen werd´...

LG Kubi

Kubi,

freue mich auf den Renner. Mal sehen, ob es dir gelingt etwas "einfaches" daraus zu machen - wohl kaum.

Viel Spaß und genügend Probleme mit dem Bogen wünsche ich dir, damit du interessante Lösungsstrategien entwickeln kannst.

Tschüss Chris

Gruß Chris

Hey Kubi,

die Geschichte von diesem Fahrzeug ist toll erklärt,... so wie ich dich mittlerweile kenne,... wirst du wieder alles reinlegen was du hast,... freu mich auf das Modell und wünsche dir viel Spaß dabei,...

Hallo Kubi,
die Geschichte hört sich spannend an. Da bin ich mal auf den Bau gespannt. Wünsche Dir viel Spaß damit.

Danke für euer Interesse und eure Kommentare Chris, Uwe und Tom!

Was ich vergessen hab´ zu diesem Rennwagen zu sagen, ist, dass er der erste war, dessen Chassis aus Verbundwerkstoffen gefertigt war, also Kohlefaser und Aramid (Kevlar). Also das, was auch heute die gängige Technik ist.

So, jetzt aber zu den Fortschritten:
Wie eigentlich immer beginnt alles mit dem Arbeitsplatz des Fahrers, als erstes das Gehäuse...


Die Seitenwände, Deckel natürlich wieder mit Schichtbauweise plastisch gemacht...


Auch die Armaturen wurden überarbeitet...


Natürlich auch die Gurte...


Die Pedale wurden herausgesetzt und die Reservoire dahinter angedeutet...




Das Lenkrad in meiner Version...


Zusammengebaut schaut das dann so aus...




Auch bei der Tanksektion hab alles ein bissl plastischer gemacht - im Original wär das alles ganz flach und die Details, wie Leitungen und Deckel, nur aufgedruckt...


Und jetzt begann das werkeln am Chassis...






Jetzt geht´s an die Karosserie oder eigentlich das äußere Chassis - schau ma mal, wie mir das gelingt...

LG Kubi

Hallo Kubi,

wird bestimmt wieder ein Spitzenmodell aus dem Hause " Kubi "

Der Anfang sieht schon sehr vielversprechend aus.
Weiterhin gute Bauergebnisse.

Gruß Berthold

Hey Kubi,

ich kann hier immer wieder nur staunen,... coole Modelle aus Papier,... weiterhin viel Spaß bei diesem tollen Projekt!

Hallo Kubi,

wieder ein sehr interessantes Modell.
Der Anfang sieht schon mal sehr gut aus.

Grüße
Steven

Danke Berthold, Uwe und Steven!

Ich hoff´ dass ich eure Erwartungen halbwegs werde erfüllen können...

Ein bissl hab ich natürlich auch wieder gepickt - die Teile des äußeren Chassis...










Auch das Spitzerl für das Heck ist entstanden...


Jetzt muss ich das ganze noch unfallfrei zusammen bekommen!
Das kann man dann hoffentlich bald hier sehen...

LG Kubi

Hallo Kubi,

scheint ja wirklich etwas einfacheres zu sein, da Du ein atemberaubendes Tempo vorlegst.
Aber selbst so ein "einfacher" Bausatz lässt sich aufbessern - Du machst das schon.

Grüße
Jens

Hallo Kubi

deine Einleitung zum Lotus ist sehr informativ; sicher kennst du auch die Geschichte des monocoque's.
( Colin in der Badewanne in den 60-ern ... )

- Apropos "net schon wieder ein Lotus" ; einfach bauen was Dir Freude macht.
Auf jeden Fall bin ich gespannt wie das Teil rauskommt und werde deinen BB verfolgen...

Grüsse

Roland

Danke Jens und Roland für eure Kommentare und für die Daumen von Berthold, Tom, Chris und Bernd!

Es ist vollbracht! Das äußere Chassis (bei anderen Rennwagen die Karosserie) ist zusammengefügt - mit ein bissl Schwierigkeiten - die Größe der Teile hat nicht ganz gepasst, da war ein bissl Improvisation nötig. Das Ergebnis ist, denk ich, halbwegs akzeptabel.
Dann hab ich das ganze mit glänzenden Klarlack überzogen...












Jetzt geht´s an die Aufhängungen und an die Radl... Schau ma mal wann ich dafür Zeit abzwicken kann...

LG Kubi

Hallo Kubi,

deine Meinung zu den durch Passungenauigkeit bedingten Improvisationen möchte ich in Frage stellen. Diese Impros (wenn ich die überhaupt erkennen könnte) sind nicht "halbwegs akzeptabel". Sie sind mit Sicherheit 29 Dreißigstel akzeptabel.

Ich finde es einen mutigen Schritt alles mit glänzendem Klarlack zu behandeln. Sowas habe ich mir bei einigen Teilen überlegt, mich aber bislang nicht getraut. Übrigens dein Glanzzeug ist genau das nämlich glänzend!

Wird bestimmt wieder ein Spitzenmodell aus dem Hause " Kubi " - oh, das hat Berthold bereits vor vier Tagen geschrieben. Er hat bestimmt von mir abgeschrieben.

Frohes Schaffen.

Gruß Chris

Hallo Kubi,

das Chassis mit dem Klarlack sieht klasse aus.
Wesentlich besser, als der matte Druck!

Was für einen Klarlack hast du verwendet?

Grüße
Steven

Hallo Kubi,

sehr toller Bau. Und der Glanzlack gibt den letzten Pfiff.
Gefällt mir gut der LOTUS...

Grüße
Jens

lecker,...lecker,...

Danke Chris, Steven, Jens und Uwe für eure Rückmeldungen und Tom für den Daumen!

Zu den Fragen: Es ist eine stinknormale Spraydose aus dem Hause Obi in der Ausführung "Hochglänzend", Steven.

Früher hatte ich auch große Bedenken mit Lack auf Papier zu arbeiten, Chris. Wenn man aber bei den ersten zwei Schichten sehr vorsichtig vorgeht, bis alle Poren geschlossen sind, ist es ziemlich unproblematisch.

So, jetzt zu den Fortschritten - es ging an die Reifen und Aufhängungen...
Im Bogen fehlen, hab ich festgestellt, die Bremsscheiben und die Lufthutzen für die Vorderräder (hinten ist´s wurscht, weil nicht zu sehen - die Bremsscheiben mein ich). Außerdem sollen in den meisten Bögen die breiten F1 Reifen "fliegend" dh nur mit Klebelaschen verbunden zusammen gebaut werden. Das halt ich nicht für praktikabel für ein annehmbares Ergebnis. Also hab ich das geändert. Hier mal die von mir zusätzlich erstellten Teile...


Für alle, die mal Lust bekommen sollten, auch einen papierernen Flitzer zu bauen, zeig ich mal, wie ich das Reifenproblem gelöst habe. Die Flanken, gut vorgerundet, werden auf einen Kartonring mit einer Erhöhung geklebt...


Der innere Teil der Felge kommt auf eine Kartonscheibe und der Felgenring, befreit von seinen Klebelaschen, wird in den Ring der Flanke geklebt. Die wird dann auf die Kartonscheibe mit dem Felgeninnenteil stumpf verklebt...


Nachdem das Innen und Außen passiert ist, dann werden beide Teile mit Abstandshaltern für die Reifenbreite verklebt...


Danach wird die Lauffläche aufgezogen...


Hier die genauso angefertigten Hinterreifen...


Damit ging´s zu der Vorderradaufhängung, die ich mit Stäben verstärkt habe - jetzt versehen mit einer Bremsscheibe mit zwei Bremssätteln...


Passprobe im Reifen...




Auch die Hutze passt...




So, das wars mal wieder von mir... ich wünsch allen einen guten Start in die neue Woche...

LG Kubi

Hey Kubi,

für mich wieder unfassbar,... was du und deine Kartonbaufreunde alles aus Papier rausholt!

Danke Uwe und natürlich auch für den Daumen von Jens!

Weiter ging´s mit den Aufhängungen...












Danach waren nur noch die Räder zu montieren und die Rückspiegel (deren Halterungen ich mir nach Bildern aus dem Internet zurecht geschnitzt hab).
Damit ist der kleine Renner fertig...






















Damit ist mein kleines Projekt abgeschlossen und ich muss mir überlegen, was ich als nächstes angehe...
Ich hoffe ein paar hatten Spaß beim Zuschauen!

LG Kubi

Hey Kubi,

das ist ein hingucker,... toll anzuschauen.

Tja, was machst du als nächstes,... wie wäre es mit einem krassen Bausatz von Tamiya,... hätte da noch ein paar Mopeds oder eine F1 Rarität,...

Hey Kubi,
Gratulation zu einem weiteren Schmuckstück in Deiner Flitzersammlung. Super toll gelungen !!!

Hallo Kubi,

da bin ich kaum 48 Stunden weg und der Kubi hat fertig. Sehr, sehr schönes Modell - im wahrsten Sinne eine glänzende Leistung.

Freue mich auf dein nächstes Projekt - bestimmt eine Lok in 1:25 - oder?

Gruß Chris

Hallo Kubi,

da hätte ich fast das Ende verpasst...

Tolle Beschreibung, wie du die Räder baust!
Ich lasse an vielen Teilen auch die Klebelaschen weg und verklebe die Teile Stumpf.
Das geht in vielen Fällen deutlich besser und präziser.

Gratulation zu einem weiteren Top-Modell in deiner F1-Sammlung.

Grüße
Steven

Hallo Kubi,

jetzt ist es mir wie Steven ergangen und ich habe deinen Baubericht völlig übersehen.
Aber das Nachholen hat sich gelohnt und hat mich oft zum Staunen gebracht.
Da ist dir doch wieder ein 'Kleinod' gelungen.
Grüße
Henning

Moin Kubi,

ich muss mich da leider anschließen. Auch ich habe diesen Baubericht übersehen.

Ist wieder ein echter Kubi geworden. Die Räder sind einfach spitze.  

Grüße,
Wilfried

Danke Uwe, Tom, Chris, Henning und Wilfried!

Ja, ich hätte schon ein paar Tamiya- Bausätze und andere Sachen auf Lager - nur keine Lok in 1:25 - sorry Chris, weiß aber nicht so recht, was ich machen soll...

LG Kubi