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| SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 | |
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Herbert V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Sa 14 März 2020 - 18:57 | |
| Hallo Jens, bin jetzt erst auf Deinen Baubericht gestoßen. Ist ja ganz schöner Andrang und kaum noch ein Platz vorhanden Ist wirklich erstaunlich, wie gut sich dieser ältere Bogen bis jetzt bauen läßt. Da haben manch neuere Modelle das Nachsehen. Was mir bei Dir gefällt ist, dass Du immer super Ideen hast. Denke hier nur an die Torpedonetze Bin auf den weiteren Fortschritt gespannt! Grüße Herbert | |
| | | Maat Tom V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Sa 14 März 2020 - 22:36 | |
| Hallo Jens, wie immer von dir, sehr exakte,saubere, genaue Bauweise. Beeindruckend. | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Di 24 März 2020 - 21:41 | |
| Hallo Leute, das schöne Wetter hat erst mal dazu geführt, dass mein Garten etwas Vorrang bekam. So konnte ich Abends nur 1-2 Stunden weiterbauen. Da sich die Schornsteinsektion als ziemlicher Zeitfresser entpuppt hat (liegt aber im Wesentlichen an mir selbst), ist diese Sektion nun zu 90% fertiggestellt. Zunächst ahbe ich die Brückensektion fertiggestellt. Hier mussten die Brückenausleger mit Reling versehen werden und diese dann in der schon beschriebenen Weise mit Persenning versehen werden. Damit sit die Brücke soweit fertig. zwischen dem ersten und zweiten Schornstein befindet sich ein großer Lüfter. Dieser ist im Modell offen dargestellt. Auf Fotos im Internet ist aber erkennbar, dass er mit einem Gitter versehen war. Also ein passendes Stück Messinggitter zugeschnitten und eingefärbt. Parallel zu den Trocknungszeiten wurden die Kräne in Angriff genommen. Diese stellen ein Modell im Modell dar und bestehen je Kran aus 12 Teilen (2 mussten selbst erstellt werden, da die Teile im Bausatz einfach nicht vorhanden sind... In nahezu nervenzehrendem Treiben wurden die Stiegen aus Leitern geschnitten und angebracht. 38 je Schornstein, 114 im Ganzen. Wieviele mir von der Pinzette gesprungen sind habe ich nicht gezählt. - und , ja, die abgeleimte oberste Stiege am vordersten Schornstein hab ich gesehen... War der Obermatrose Hein Mück - der tritt immer etwas fester auf.... zusätzlich waren noch 12 Elektrische Lüfter zusammen zu bauen (6 Teile je Lüfter). 8 davon fanden ihren Platz auf der Schornsteinsektion. Dann ging es wieder an die Kräne. Hier habe ich erstmal einen zusammengebaut, um für den zweiten (oder ggf. einen kompletten Neubau) Erfahrungen zu sammeln. Hat aber besser geklappt asl ich dachte. Einen kleinen Kranhaken habe ich auch noch spendiert. Hier sind jetzt sehr schon die höheren Schornsteine der OLDENBURG zu erkennen. Bis 1916 war das das Alleinstellungsmerkmal der OLDENBURG. Bei den drei Schwestern endeten diese auf Höhe der Kranoberkante. Nach Skagerrak 1916 wurden die Schornsteine der Schwesterschiffe dann auf 20 m gebracht. Allerdings waren die der OLDENBURG dann immer noch 1,20 m höher! Bemerkenswert für diese doch recht großen Schiffe war die relativ flache Bauweise. Brücken- und Heckaufbauten waren recht kompakt gehalten um nur kleine Treffflächen zu bieten. Lediglich die Schornsteine mußten bei den Kohlenbrennern groß ausfallen, da die Länge, der Durchmesser und der geschlossene Zustand erhebliche Auswirkungen auf die Leistung der Maschinen hatten. Mein Großvater, der als Artillerieoffizier und Turmkommandant auf der SMS SEDLITZ fuhr, erzählte mir mal, dass nach der Schlacht auf der Doggerbank ein zerschossener Schornstein für einen fast 20% Leistungsverlust führte. So, das war es für Heute Abend. Bis zum nächsten Mal Grüße aus dem Schwarzwald Jens | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Di 24 März 2020 - 23:32 | |
| Hallo Jens! Schaut top aus, was du da baust - und dein eingestreutes Fachwissen ist - für mich jedenfalls sehr lehrreich und interessant! Nur Hein Mück würd ich die Löffel ordentlich lang ziehen - oder auf Diät setzen! LG Kubi | |
| | | containerschubser V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 26 März 2020 - 16:30 | |
| Moin Jens, das sieht mal wieder sehr schön bei dir aus. Toll gebaut. Auch vielen Dank für die ganzen Hintergrundinformationen. Ja, die Schornsteinhöhe ist schon recht wichtig bei diesen alten kohlebefeuerten Kesseln. Zu kurz und es kann vorkommen, dass es übern Schornstein zu viel kalte Frischluft in die Brennkammer strömt und das Feuer bremst. Im allerschlimmsten Fall kann der Wind das Feuer auch auspussten. Meine Nachbarin hat deswegen ihren Schornstein um zwei Meter verlängert, damit der Ofen nicht immer ausgeht.
Viele Grüße Containerschubser | |
| | | Fleetmanager V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Fr 3 Apr 2020 - 20:36 | |
| Hallo Jens, Die Gartenarbeit hatte nach meinem Urlaub auch bei mir erst mal Vorrang. Jetzt soll der Moellbau aber weiter gehen und ich möchte mich im Forum in den anderen BBs umsehen. Dein Bericht zeigt neben viel Informationen ein tolles Modell. Ein sehr detaillierter Bogen, den Du sehr gut umsetzt. Bin gespannt auf das Endergebnis. Weiterhin viel Spaß dabei. Grüße- Peter | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Fr 3 Apr 2020 - 21:09 | |
| Hallo Leute, bin, trotz gutem Wetter und viel Gartenarbeit, doch ein klein wenig weitergekommen. Dabei galt es einige Problemchen zu beseitigen. Zunächst fiel mir auf, dass für den Großmast lediglich ein Befestigungspunkt vorgegeben war. Eine kurze Suche fand schnell den Untermast und tatsächlich war dort keine verlängerung vorgesehen. Im Gegensatz zum Fockmast war hier auch keine Unterstützung durch Aufbauten vorgesehen. Ein Nachmessen brachte schnell zu Tage, dass es tatsächlich ist beabsichtigt einen insgesamt 22 cm langen Mast stumpf zu verkleben - das war mir zu heikel. Ich entschied mich kurzerhand den Befestigungspunkt zu öffnen und den Untermast mit einem verlängerten Fuß zu versehen. Somit war dieses Problem gelöst. Den achteren Kommandoturm habe ich mit Steigeisen versehen, nach einem Originalfoto der OSTFRIESLAND. Ich gehe einfach mal davon aus, dass dies bei der OLDENBURG genauso war. Der achtere Lüfter hat natürlich kein Gitter wie das Original, somit ist er hier nur aufgesetzt bis der Mangel abgestellt ist. Wenn sich einer über die Wände mit den Stützen wundert: Diese waren nur bis kurz vor Kriegsbeginn vorhanden. Sie dienten dazu die Besatzung der achtersten 88 mm Torpedobootabwehrkanone vor dem Mündungsdruck der bugwärts davon positionierten zu schützen. Diese Wände verschwanden, als die Bedrohung durch Luftschiffe deutlicher wurde und der Höhrenrichtwinkel der 88mm deutlich vergrößert wurde. Dazu brauchte man natürlich auch mehr Richtbereich... (Das war die Geburt der späteren 8-8 Flak des zweiten Weltkrieges). Hier der aktuelle Bauzustand mit unterem Aufbau für die achteren Scheinwerfer. Die Plattform mit den Richtungsweisern für die Scheinwerfer wurde mit Reling versehen und voooorsichtig aufgeschoben. So, das war es für heute. Hoffe, das es beim nächsten Mal etwass flotter geht. Obermatrose Hein Mück wurde angedroht ihn für eine Woche in den Bau zu schicken - seitdem pariert er.... Grüße aus dem sonnigen Schwarzwald Jens | |
| | | Maat Tom V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Sa 4 Apr 2020 - 10:33 | |
| Hallo Jens, sieht alles Super aus. Vor allem die Schornsteinsektion sieht erste Sahne aus. Da macht das Zuschauen Spaß. | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 8 Apr 2020 - 21:24 | |
| Hallo Leute, auf der Werft geht es trotz Corona (oder wegen) neben der Arbeit im Haus gut voran (Oh Gott, was mach ich bloß, wenn alles wieder normal ist? Die Frühjahrsliste ist komplett abgearbeitet ). Und Obermatrose Hein Mück arbeitet richtig gut mit... Zunächst wurde der große Lüfter am Heck mit dem Schutzgitter versehen und final platziert. Gut auch zu erkennen der achtere 4 m Schnittbildentfernungsmesser. Interessant zu wissen, dass die deutschen E-Messer den Britischen deutlich überlegen waren. Während bei den deutschen lediglich die Abbildungen der beiden Okulare übereinandergebracht werden mußten (vereinfacht dargestellt) und die Entfernung abgelesen werden konnte, mußten die Briten die Breite des Zieles an der Optik einstellen und dieses dann zwischen zwei Pfeilmarker in der Optik bringen... Wehe das Ziel befand sich in Schrägfahrt oder es war zu diesig... Meist lagen die ersten Salven zu weit und bis dann eine Salve VOR das Ziel kam, hatten die deutschen Schiffe meist schon mehrfach getroffen. Dann wurde der achtere Scheinwerferturm zusammengesetzt und mit vernünftigen Stiegen versehen. Dann habe ich mit den achteren 8,8 cm Geschützen begonnen. Wie schon erwähnt sind diese deutlich zu lang. Auf dem Bild unten ist zu sehen, wie lang die "Originale" aus dem Bausatz sind (übrigens korrekt dargestellt). Der fehler liegt darin, dass der hersteller die gedrehten Rohre so lang gemacht hat wie das Original mit Verschluß - und dann noch einen Befestigungsdorn dazugedacht hat. Hier nochmal zum Vergleich die Rohre und die Lösung. Der Dorn wurde entfernt und die Seiten mit einem Dremel leicht abgeflacht. Jetzt pass es perfekt. Rechts das erste, probegebaute 8,8 cm Geschütz. Bis zum nächsten mal Grüße von Hein Mück und mir Jens | |
| | | containerschubser V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 8 Apr 2020 - 22:41 | |
| Moin Jens, sieht wieder toll gebaut aus. Kann man nichts gegen sagen. Auch wieder schön mit ein paar Hintergrundinformationen hinterlegt, top.
Viele Grüße Containerschubser | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 8 Apr 2020 - 23:10 | |
| Hallo Jens! Da schließ ich mich doch CS voll inhaltlich an...! LG Kubi | |
| | | Wastel Modellbau-Meister
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 9 Apr 2020 - 0:43 | |
| Hallo Jens,
sieht klasse aus. Du hast bei der OLDENBURG gute Arbeit geleistet. Und deine vorgehensweise bei den Persenning muss ich mir für die Zukunft merken. Sehr gut.
Gruss, Raphael
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| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Di 14 Apr 2020 - 22:13 | |
| Hallo Leute, heute habe ich die Heckaufbauten fertiggestellt. Es waren etliche Herausforderungen zu überwinden. Nun aber im Einzelnen: 1. Es war eine Kompassplattform nach Schablone zu erstellen. Die Schablone sah SO aus: Wie man unschwer erkennen kann, wird es sehr schwierig schräge Bauteile zweidimensional abzumessen. Eine Längenberechnung mit Winkel ist leider nicht möglich, da die Winkel nirgendwo abgreifbar waren... Also blieb nur die empirische Bauweise, einfach gesagt Versuch und Irrtum. Das Ergebnis (nach zwei völlig mißlungenen Versuchen) sah dann so aus: Es sieht dem Bauteil nach Schablone wenigstens zu 89% ähnlich! Hergestellt habe ich das Teil aus Polystyrolprofilen von Evergreen (Ich hab irgendwo mal erwähnt, dass ich beim Löten alles verbinde, nur nicht die beabsichtigtenTeile - also kleben). 2. Herausforderung - Treppe oder Gangway Beim Probestellen und der Vorbereitung des nächsten Bauschrittes kam mir dann auf einmal alles spanisch vor. Da war eine recht steile Gangway zu der Kompassplattform vorgesehen! Bei den Plaupausen der OLDENBURG aus dem BaWü Staatsarchiv sah das aber anders aus... Und dann war da noch dieses eine Foto vom Besuch Kaiser Wilhelms II auf der Oldenburg im Juni 1912... Da war doch ne Treppe! Hier mal den Vergleich Bausatz zum Original... Wenn ich sowas finde muß ich immer rausfinden, wieso das so ist, denn die Konstrukteure des Bausatzes haben ja auch Quellen gehabt. Und richtig - die THÜRINGEN, welche vor der OLDENBURG gebaut wurde, hatte tatsächlich diese Gangway, zumindest bis 1914, ab dann ist da auch eine Treppe zu finden. Und der Bausatz ist ja eben die THÜRINGEN. Irgendwo in meinem Fundus hatte ich auch noch lange Treppen... Während die Lasercuttreppe nach jederm Bauschritt trocknete, habe ich die beiden Mutterkompasse gefertigt. Dann die Teile final montieren. Und siehe da - das entspricht in jeder Hinsicht dem Original. Abschließend montierte ich die Relinge und die 8,8 cm Torpedobootabwehrgeschütze. So, das war es für heute. Morgen steht Zaunstreichen an, danach sind meine Hände meist so verkrampft, dass ich nichts Vernünftiges zustande bekomme. Und dann kommen am Modell jede Menge Kleinteile. Ich halte euch auf dem Laufenden. Grüße Jens | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Di 14 Apr 2020 - 22:34 | |
| Hallo Jens! Problem super gelöst (und das mit den Schablonen kenn ich auch - manchmal 3-Seitriß und du kannst dein Drahtstückl drehen und wenden und verzweifeln... ) Außerdem find ich deine Hintergrundgeschichten und Recherchen interessant, wenn mir auch manchmal als Trockenschwimmer das Vokabular fehlt z.B. warum in aller Welt "Mutterkompass" ? - und wo ist der Vater? Treiben sich vielleicht sogar eine Schar Kinderkompasse auf der Oldenburg rum? Fragen über Fragen... LG Kubi | |
| | | Wastel Modellbau-Meister
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 15 Apr 2020 - 5:57 | |
| Hallo Jens, das mit den ungenügenden Vorlagen für zu fertigende Drahtlängen kann ich ebenfalls nachempfinden. Da lobe ich mir Verlage wie Halinski welche direkt eine Schablone mit den richtigen Längenangaben und Drahtstärken für jeden einzelnden Draht angeben. Da habe ich mich mit den Antennenspreizern bei der Königsberg auch abgemüht. Deine Baufortschritte gefallen mir , auch finde ich gut das du etwas im historischen Kontext dazu aufführst, das Bild ist halt entsprechend aussagekräftig. Gruss, Raphael | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 15 Apr 2020 - 8:48 | |
| Hallo Kubi, hallo Raphael, danke für eure positiven Kommentare. Kubi, Vater- und Söhnekompasse gab es nicht an Bord (Seltsam, da Frauen an Bord nach damaligem Glauben Unglück bringen), aber es gab tatsächlich Tochterkompasse. Die Mütter standen relativ weit weg vom stählernen Schiffsrumpf (bei der OL einer im Fockmast (also dem vorderen Mast) und einer auf dem Podest am Heck. Dadurch reduzierte man die sogenannte „Mißweisung“ durch den Stahl (können bis zu 90 Strich, also 5 Grad sein). An diesen beiden Kompassen wurden alle im Schiffsrumpf stehenden Kompasse kalibriert, also die beiden auf der Brücke, der auf der Hilfsbrücke, der im achteten Kommandostand und der im Rumpf im Hilfsruderraum. Du siehst, da ging es wie im echten Leben, die Töchter werden letztlich immer wie die Mütter... Gruß Jens | |
| | | containerschubser V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 15 Apr 2020 - 19:05 | |
| Moin Jens, wieder toll umgesetzt. Bei der Skizze hätte ich auch keinen besseren Turm hinbekommen. Wobei bei deinen Ausführungen zu den Kompassen der Vollständigkeit halber noch zu erwähnen sei, dass es sich um Magnetkompasse handelt. Kreiselkompasse werden möglichst nahe am Drehmittelpunkt des Schiffes untergebracht, da bei deiesem Typ die Fehler umso größer werden, desto größer der Hebelarm ist. Das Signal wird dann elektronisch auf die einzenlnen Töchter übertragen.
Viele Grüße Containerschubser | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 15 Apr 2020 - 19:58 | |
| Hallo CS, danke für das Lob. Du hast mit Deiner Anmerkung zum Kompass natürlich völlig recht . Interessant, dass die Schiffe der "Helgoland-Klasse" die letzten Großlinienschiffe ohne Kreiselkompass waren. Seit 1908 waren die nämlich bei der kaiserlichen Marine im Einsatz. D.h. alle nach 1908 geplanten Schiffe hatten einen "Kreisel"! Gruß Jens | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mi 15 Apr 2020 - 23:30 | |
| Hallo Jens! Das mit der Missweisung leuchtet mir ein - das gäb´s bei uns in der Luftfahrt auch - nur bei uns wird der Magnetkompass (ja, den gibt´s bei uns sogar bei volldigitalen Bildschirmcockpits immer noch -vielleicht besteht da noch ein Restmisstrauen... ) kompensiert, d.h. wir haben Markierungen auf dem Vorfeld, das LFZ wird danach ausgerichtet (im Kreis gedreht) und die Missweisung am Kompass behoben. Seh aber ein, dass das mit einem Schifferl der Größe etwas schwierig wäre... Danke auf jeden Fall für die Erklärung (hab so was vermutet... ) LG Kubi | |
| | | Henning Moderator
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 16 Apr 2020 - 9:46 | |
| Moin Jens, war viel zu sehr mit meiner 'Iron Duke' beschäftigt und habe nun mal deinen Baubericht aufmerksam studiert. Im Gegensatz zu Modelek ist die Detaillierung bei GPM wohl viel genauer. Meine Bauanleitung verlangt viel Suchen, wo denn einzelne Teile hingehören, und wenn dann, wie bei mir, nötiges Fachwissen fehlt, wirds ganz verzwickt. Dein Kran z.B. besteht aus Papierteilen und ist klar zu erkennen, wie er zu montieren ist. Wenn du mal in meinen Baubericht sehen würdest, siehst du, dass ich den Mast schon montiert habe, der Ausleger aber nur ein Draht sein soll und am Schornstein vorbei führt obwohl er genau in der Flucht steht - hoffentlich verständlich erklärt? Ein Unterschied der Schornsteine ist frappierend. , dein Baubericht Grüße Henning | |
| | | containerschubser V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Sa 18 Apr 2020 - 11:24 | |
| Moin Jens, schon wieder was gelernt. Das war ja gerade die Zeit, wo der Kreiselkompass entwickelt wurden und man kann halt eine ganze Flotte nicht sofort nachrüsten. Noch eine kurze Anmerkung zu den Fehlern des Magnetkompasses. Es gibt die Missweisung und die Ablenkung. Die Missweisung, auch Deklination, entsteht dadurch, dass der magnetische Nordpol ca 800 km vom geografischen Nordpol entfernt liegt und ist ortsabhängig. Er ist in den Seekarten vermerkt. Die Ablenkung, auch Deviation, wird durch Störfelder am Körper ausgelößt. Hauptsächlich durch den Schiffskörper. Er ist relativ konstant und bekannt. Er wird regelmäßig am Kompass kompensiert.
Viele Grüße Containerschubser | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Sa 18 Apr 2020 - 13:26 | |
| Hallo CS, da hast Du völlig recht. Ich hab auch nur der Einfachheit halber von Mißweisung geschrieben. Als Richtkreisunteroffizier und später Feuerleitfeldwebel hab ich mich bis 1983 mit der Deklination und der Deviation rumschlagen müssen. Zuerst in der Berechnung der Mißweisung in der Vermessung der Feuerstellung, dann später in der Überprüfund der Ablenkung, wenn ein fauler Richtkreisunteroffizier der Bequemlichkeit halber direkt neben dem Auto vermessen hat... Konnte bis zu 80- Abweichung bringen, denn die Bussole im Richtkreisunteroffizier (einfacher ein Theodolit) war seeeehr empfindlich. Man durfte da nicht mal nen Stahlhelm aufhaben und auch das G3 musste wenigstens 10m weg sein... 80- auf 7.000 m Schußweite waren halt 560m seitliche Ablage.
Gruß Jens | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 30 Apr 2020 - 21:53 | |
| Hallo Leute, seit zwölf Tagen habe ich jetzt wieder getüftelt. Warum so lange? Nun, laut Bauplan waren die Türme der Schweren Artillerie dran. Da diese mit sechs Exemplaren das Modell dominieren, sollten sie natürlich gut aussehen. Wie üblich erst mal Bauplan-Studium. Wie unschwer zu erkennen ist eigentlich ganz einfach - zurechtschneiden und zusammenkleben. Wortwörtlich! Keine drehbaren Türme, keine schwenkbaren Geschütze... Gaaaanz einfach! Bei einem Probebau kamen dann die Mängel zum Vorschein. 1. Die Geschütze lagen zuweit hinten. Bei den aufgerollten aus dem Bausatz noch zu verkraften, bei den gedrehten Rohren wären diese zu kurz gewesen 2. Die Geschützachse war zu hoch (siehe Bild). Drei Millimeter wären im Original 60 cm. Das wäre aufgefallen. Also wenn schon verändern, dann richtig! Zunächst wurden alle Lagerungen konstruiert. Links die Bausatzlagerungen, rechts die neukonstruierten Einzellagerungen. Wobei auch dieser erste Entwurf sich noch als zu hoch herausstellte. Nachdem diese Problem zufriedenstellend gelöst war, begann mein Alptraum. Das Original hatte "Blastbags"! Das sind die Persenningabdeckungen welche die Geschütze in den Rohrdurchführungen abdecken. Die wollte ich nun darstellen. Und jetzt hatte ich es mich wortwörtlich gepackt! Ich wollte die Rohre beweglich darstellen, aber die meisten Ideen zu den Blastbags fixierten diese nachhaltig (Knetmasse, leimgetränkte Papierstreifen etc.). Es musste doch einen Weg geben... Nach vier Tagen des Probierens hier meine Lösung: - Zurechtschneiden einer Schablone, welche unter dem Rohr verklebt werden kann. - Übertragen auf Seidenpapier aus Schuhkartons (diese sind meist imprägniert und somit fester). - Ausschneiden und unten zusammenkleben, danach einfügen in den Rohrduchlass. - Abschliessend mit Tusche bemalen (Acryl- oder Kunstharzlack wird hart und schränkt die Flexibilität ein). Das imprägnierte Seitenpapier löst sich nicht auf. Passprobe! - Alles sitzt, passt wackelt und hat Luft. Nachdem diese Hürde genommen war, ging es eigentlich einfach nach Bauplan weiter. Etliche Miniteile waren auszuschneiden, Kanten zu färben und zu verbauen. Die Rückwand wurde noch etwas verbessert, indem die Hülsenauswurföffnungen verdoppelt und aufgeklebt wurden. Dies war eine Eigenart der deutschen Geschütze im Gegensatz zu den Briten, die lediglich Treibladungsbeutel verwendeten. Die deutschen Geschütze wurden mit einer Zusatztreibladung (31,4 Kg in Stoffbeutel) und der Haupttreibladung (45,7 kg in Messingkartusche) geladen. Nach dem Schuß wurden die leeren Hülsen manuell hinten aus dem Turm geworfen. Vorteil war eine schnellere Ladegeschwindigkeit und verringerte Entzündungsgefahr, da die Masse der Treibladungen eben in einer Metallkartusche war. Die reinen Stoffbeutel wurden bei Skagerrak drei britischen Schlachtkreuzeren zum Verhängnis. Und so sieht das fertige Ergebnis aus! Und hier abschliessend der 30,5 cm SK L/50 Zwillingsturm Drh LC/1908 an seinem Platz. Drh steht für Drehhaube. Die sechs fertigen Türme werden nun beiseitegelegt, da noch viele Kleinteile zu montieren sind, wobei die Türme im Weg wären. Als nächstes kommen die 15 cm Kasemattgeschütze dran. Bis dann Grüße aus dem Schwarzwald Jens | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 30 Apr 2020 - 22:36 | |
| Hallo Jens! Ja,ja, manchmal steht einem sein Fachwissen fast ein bissl im Weg - und dann packt einem der Detailteufel! (will ja nicht behaupten, dass ich das nicht kenn... ) Aber cool und professionell gelöst! Falls du noch ein paar Abdeckplanen bauen musst probier mal eine Lage eines Papiertaschentuchs (die meisten haben 3) - die sind seeehr dünn, aber sind extrem reiß- und wasserfest und lassen sich auch gut bemalen. Hat bei mir für Planen besser funktioniert als Verpackungs- Seidenpapier. LG Kubi | |
| | | Maat Tom V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Do 30 Apr 2020 - 23:16 | |
| Hallo Jens, Problem Super gelöst. So wie Kubi schon schrieb, manchmal ist man sich selber im Weg. Aber das hilft auch manchmal. | |
| | | Lothar Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Fr 1 Mai 2020 - 10:05 | |
| Hallo Jens , was soll man noch sagen , Problem gut gelöst . Gruß Lothar | |
| | | containerschubser V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 So 3 Mai 2020 - 20:44 | |
| Moin Jens, sehr schön umgesetzt. Mir gefällt, wie du dir Gedanken machst und alles so detailgetreu nachbaust.
Viele Grüße Containerschubser | |
| | | Henning Moderator
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mo 4 Mai 2020 - 10:03 | |
| Moin Jens, macht immer wieder Freude in einem Karton-Modell - Bau zu stöbern und Vergleiche anzustellen. Bei ca. 10 Holz-Modellen stehen nur halb so viele Karton-Modelle gegenüber. Weiterhin gutes Gelingen Grüße Henning | |
| | | Bear58 V.I.P
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mo 4 Mai 2020 - 21:41 | |
| Hallo Leute, @ Kubi, Maat Tom, Lothar, Containerschubser und Henning, danke für euer Lob, aber bis zur Fertigstellung ist es noch ein weiter Weg. Da kann noch einiges schiefgehen. Erst mal Entschuldigung für den englischen Ausdruck "Blastbag", der deutsche fiel mir beim besten Willen nicht ein. Und wie es so ist - Zack - auf einmal war der Begriff "Faltenbälge" wieder da, auch "Balgenmanschette" wurde öfter gebraucht. (Erste Anzeichen von Alzheimer...? ) Da ich beim letzten Post nur das Buggeschütz gezeigt habe (Turm Anton), hier nochmal einen Ansicht mit allen sechs Türmen der schweren Artillerie (SA) in der prägenden Hexagonalaufstellung. Nun, bei der Oldenburg wurde wieder ein kleiner Fortschritt erreicht. Die 15 cm Kasemattgeschütze der Mittelartillerie (MA) und die vier im Bugbereich aufgestellten 8,8 cm Torpedobootabwehrkanonen wurden gebaut und montiert. dabei gab es keine großen Probleme, außer (wie schon gewohnt) die falsche Rohrlänge. Mit einem guten Seitenschneider war das Problem aber schnell gelöst. Dann waren noch vier kleine 8,8 cm Geschütze zu montieren. Hier hatte ich Bedenken, dass die Kasematten eventuell zu klein sind. Wie zu sehen war die Befürchtung grundlos. Im Gegenteil, es sitzt perfekt. Dieser alte Bogen ist, was das "Passen" betrifft, einer der Besten, die ich bis jetzt gebaut habe. So, das war es für heute. Damit sind 99 Baugruppen verarbeitet und 61 warten noch. Dabei viel gaaaanz kleiner Kleinkram. Ich halte Euch auf dem Laufenden. Grüße aus dem Schwarzwald Jens | |
| | | Kubi Super-V.I.P.
| Thema: Re: SMS OLDENBURG (1910), GPM, 1:200 (auch OLDENBURG, die Dritte)geb. von Bear58 Mo 4 Mai 2020 - 22:31 | |
| Hallo Jens! Die 99 Baugruppen sind dir wirklich ausgezeichnet gelungen - Hut ab! Da werden die letzten 61 auch noch klappen - auch wenn´s ein bissl Fummelig werden sollte... LG Kubi | |
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