Schwimmdock mit Kaiser Wilhelm der Große – HMV – Maßstab 1:250 – gebaut von Wilfried

Wilfried,

gut zu hören, dass die "Kleinteilepflicht" hinter dich gebracht hast - und das mit Bravour, wenn ich das anmerken darf. Ich glaube nicht, dass du Angst vor den Makroaufnahmen wirst haben müssen.

Schiffstaue (?) aus Spaghetti hört sich interessant an.

Weiterhin viel Spaß (aber der fängt glaube ich nun richtig an).

Gruß Chris

Gruß Chris

Moin zusammen!

Es ist geschafft. Alle Kleinteile sind an den entsprechenden Positionen auf den Schwimmdockwänden festgeklebt. Irgendwann hat man das Gefühl, nie fertig zu werden. Liegt aber bei mir daran, dass ich es so perfekt wie möglich machen will.    Das Ergebnis hat mir recht gegeben und ich bin sehr zufrieden damit. Ausdauer, Geduld, genaues Arbeiten und auch Ausprobieren haben sich gelohnt.  

Jetzt ein paar Informationen über meine Vorgehensweise (wieder ausführlicher, für den Fall, dass auch Neulinge meinen Bericht verfolgen):

1. Das A und O, gerade auch bei den Kleinteilen, ist das wirklich genaue Ausscheiden mit einem scharfen Messer.

2. Teile lassen sich selten in einem Stück kleben. Also einen Punkt suchen, wo man beginnen will, das Teil in Form zu kleben. Gut trocknen lassen und dann zum nächsten Klebepunkt, usw., bis das Teil fertig ist.

3. Ich habe überwiegend stumpf geklebt (das mag ich immer noch nicht, aber mittlerweile beherrsche ich das ganz gut) und nur vereinzelt kleine Verstärkungen mit Finnpappe eingebaut, um eine bessere Klebefläche zu bekommen.

4. Nun das Spaghetti Rätsel. Es waren viele kleine Röhrchen zu fertigen (z.B. für die Poller und Lüfter). Also ausschneiden, runden und kleben. Bei Röhrchen mit einem Durchmesser von 2mm und kleiner macht das keinen Spaß mehr. Anstelle teurer Polystyrol Rundprofile habe ich Spaghetti und Capellini (die sind nur 1mm dick) ausprobiert. Die lassen sich gut grundieren, bemalen und kleben. Beim Schneiden kann es mal splittern, aber man hat ja einen unerschöpflichen Vorrat.

5. Als Kleber habe ich überwiegend lösungsmittelhaltigen Kleber benutzt, aber wo machbar und sinnvoll, auch Weißleim benutzt. Und ich erstmals zum Fixieren UHU UV Licht Kleber benutzt. Geht super. Empfehlung, den Kleber nur mit einem Zahnstocher oder einer Nadel punktuell auftragen, weil die Dosierspitze der Tube zu dick ist.
So wenig wie möglich von einem Klebstoff benutzen und dünn verteilen, damit nichts hervorquillt. Der Zahnstocher ist hier ein unverzichtbares Hilfsmittel.

6. Ich habe sehr viele Teile (auch die Lasercut-Teile) bemalt. Zunächst mit Tamiya Grundierung grundiert und dann mit den passenden Acrylfarben von Revell final bemalt. Sehr viel Arbeit, aber es lohnt sich. Das Kantenfärben erübrigt sich damit natürlich.

7. Zum Thema Ausprobieren. Um kleine Unebenheiten auszugleichen oder kleine Löcher zu schließen, hat sich Holzpaste gut bewährt. Dünn auftragen und es lässt sich später auch vorsichtig schleifen.

8. Sehr genau überlegen, mit welchen Teilen man die Bestückung beginnt. Erst die kleinen flachen Teile und zuletzt die höheren Teile, wie z. B. die Laternen. Es geht bei der Größe dieses Modells sehr schnell, dass man irgendwo hängen bleibt und ein Teil wieder abreist.

9. Die größte Herausforderung ist nicht das Herstellen der Klein- und Kleinstteile, sondern das genaue Platzieren der vielen Teile. Das geht meistens nur mit einer Pinzette. Ich bin Rechtshänder und die linke Hand nutze ich als Stütze, damit die rechte Hand ruhig bleibt. Und immer wieder Pausen einlegen. Auch gutes Licht ohne Schattenbildung ist sehr wichtig.

So, und nun ein paar Bilder von meiner Fleißarbeit:

Hier noch einmal zu sehen, wie viel Mal jedes Teil zu bauen ist.


Hieraus entstehen die Poller. Darauf liegt die fertig bemalte Spaghetti, als Ersatz für die sonst zu formenden Röhrchen. Die Rundteile habe ich natürlich ausgestanzt und aufgeklebt.


Hier die Teile für die Laternen. Der Laternenmast ist ein Lasercut-Teil. Die Lampenschirme sind aus Karton zu formen.


Ich forme auf einer Moosgummimatte mit einer Stricknadel, so lange, bis es passt.


Aufgeklebte Teile mit einem Cent Stück als Größenvergleich.


Die Seiltrommel(n) habe ich mit einem gefärbten Faden umwickelt, damit es realistischer aussieht.


Die Bauaufsicht ist auch wieder aktiv und sehr streng. Sie hat noch ein paar kleine Mängel entdeckt (Nahaufnahmen sind halt gnadenlos), die noch korrigiert werden müssen.


Hier kann man noch einmal sehen, wie realistisch die Seiltrommel wirkt.








Der Nachtwächter Theo mit seinem Hund Charlie dreht auch seine Runden.




Wie ihr auf den Bildern sehen könnt, habe ich auch wieder mit etwas "Staub und Rost" gearbeitet. So sieht das ganze dann noch realistischer aus.

Nach einer kleine Baupause geht es dann an den Endspurt für das Schwimmdock.


Grüße,
Wilfried

Hallo Wilfried

Grandios was Du da zeigst. Sehr sehr sauber gebaut. Das ist ganz grosses Kino.
Das man Spaghetti einsetzen könnte, auf diese Idee muss man auch erst einmal kommen. Schön das es immer wieder Modellbauer gibt, die für ein bestimmtes Resultat, neue Wege gehen.
Mach weiter so.

Lebe Grüsse
René

Hallo Wilfried,

vielen Dank für deine ausführlich Beschreibung deiner Vorgehensweise.
Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die einzelnen Modellbauer an die Aufgabe herangehen.

Zu den Punken 1 - 3 kann ich mich voll anschließen.

Zu Punkt 4: Auf die Idee mit der Spaghetti muss man erst einmal kommen!
Wenn ich Rohre mit einem Durchmesser kleiner 2 mm herstelle, rolle ich zunächst das Bauteil auf der Moosgummiunterlage mit einem Draht, dessen Durchmesser wesentlich kleiner ist, als der Innendurchmesser des fertigen Rohres. Dabei teilt sich der Karton aufgrund der großen Scherkräfte. Das ist aber kein Problem - ganz im Gegenteil - so lässt sich das dünne Rohr wesentlich einfacher formen und stumpf verkleben.

Zu Punkt 5: Ich verwende auch, wenn möglich lösemittelhaltige Kleber (Uhu oder Kitifix) und bei Kleinteilen auch manchmal den weißen Kitifix-Kleber. Mittlerweile habe ich aber noch einen neuen Kleber für mich entdeckt. "Ultra Glue" von AMMO aus dem Plastikmodellbau. Er lässt sich sehr fein mit dem Zahnstochr auftragen, klebt sehr gut und zieht absolut keine Fäden.

Zu Punkt 7: Funktioniert aber nur, wenn man die Teile lackiert, oder. Ich versuche bis auf das obligatorische Kantenfärben mit Aqurellstiften auf eine Lackierung zu verzichten. Dies ist jedoch Geschmackssache.

Zu den Punken 6 - 9 kann ich mich voll anschließen.

Das Schwimmdock sieht herforragend aus
Deine akribische Bauweise zahlt sich voll aus

Weiter so!
Viel Spaß beim Bau des Krans.

Grüße
Steven

Hallo René,

vielen Dank für Deine lobenden Worte. Sie von einem Baumeister wie Du es bist zu hören, ist doppelt motivierend.   Und ja, Dinge auszuprobieren und neue Wege zu gehen gehören für mich zum Modellbau dazu.

Hallo Steven,

es freut mich, das Dir meine bisherige Arbeit so gut gefällt. Danke für den Kleber Tipp "Ultra Glue" von AMMO. Das werde ich ausprobieren.

Rohre / Röhren fertige ich genau so wie Du und wenn es Einzelstücke sind, dann auch die ganz dünnen. Aber alleine für die Poller wären es 76 Stück gewesen. Da nehme ich dann doch lieber meine Spaghetti Variante.

Das Arbeiten mit Holzkitt soll natürlich eine Ausnahme bleiben, aber damit habe ich z. B. das Teil 42 gerettet, welches ja, wie Bernd auch festgestellt hatte, sich nicht nach Vorlage bauen lies. Und ja, die Stellen müssen dann mit Farbe nachgearbeitet werden.

Bemalen und Färben ist ja immer eine Sache für sich. Ich hatte mich hier für die Bemalung einiger nicht Lasercut-Teile entschieden, damit das Gesamtbild stimmiger wird. Die Lasercut-Teile müssen ja bemalt werden.

Der Kran (und davon sind 2 Stück zu bauen) wird spannend werden, aber es sind viele Lasercut-Teile dabei.

Grüße,
Wilfried

Hallo Steven,

hast Du einen Tipp für uns, wo man den Kleber "Ultra Glue" von AMMO kaufen kann? Im Internet bin ich noch nicht so richtig fündig geworden.

Grüße,
Wilfried

Hallo Wilfried,

schaue mal hier:

Code:

https://www.zinnfigur.com/Farben-Werkzeuge/Hilfsmittel/Klebstoffe/Ultra-Glue-Hochfester-Acrylkleber.html

Grüße
Steven

Moin Steven,

vielen Dank. Habe ich dort bestellt und gleich noch ein paar andere Dinge dazu. Der Laden ist ja gut sortiert.

Grüße,
Wilfried

Wilfried,

was soll ich schreiben außer tolles Modell und ein super detaillierter Bericht mit vielen guten Anregungen. Das Modell sieht wirklich wie echte marine Architektur aus - der Rost und und der Schmutz sind einfach hervorragend - genau richtig dosiert - nicht zu viel nicht zu wenig. Deine Ausdauer und konstant gebliebenen Qualitätsanspruch bei den endlosen Kleinteilen finde ich beachtenswert.

Ich bin begeistert und wünsche dir weiterhin viel Erfolg und ein glückliches (und vor allem ruhiges) Händchen.

Gruß Chris

PS: Ich habe lediglich ein Bisschen Angst um die Spaghetti. Zieht dieses Lebensmittel mit der Zeit nicht Feuchtigkeit, die es weich werden lässt? Oder verhindert die Farbe dies?

Hallo Wilfried!

Da kann ich nur ehrfürchtig meine Mütze ganz tief ziehen...

Und auf dein Pasta- Upcycling wäre ich nie im Leben gekommen - aber hab ich natürlich sofort abgespeichert!

LG Kubi

Moin Wilfried,

bin begeistert von deiner Baukunst und der Kreativität, etwas anders zu machen, als es der Bastelbogen vorschreibt.

Bezüglich der Poller oder anderer kleiner Röhrchen nehme ich z.B. Litzendraht oder nicht mehr benötigte
Ladekabel. Die Auswahl ist ja riesig in allen Durchmessern.

Wenn du an den Krahn kommst, hast du ja sicher LC-Teile; lt. Anleitung müßte es ja
reichlich geben, die dann Vieles enorm erleichtern und Sauberkeit und Genauigkeit
garantieren.

Gutes Gelingen

Henning

Hallo Wilfried ,
sehr sauber und exakt gebaut , auch das mit der Nudel ist genial , müsste man auch mal ausprobieren .  
Ich bin begeistert .

Gruß Lothar

Chris, Kubi, Henning, Lothar,

vielen Dank für eure so positiven Kommentare. Demnächst geht es auch weiter, aber ich habe zwischendurch mal etwas anderes gemacht.

@ Chris: Nein, die Spaghetti kann nicht weich werden, da sie eine lösungsmittelhaltige Grundierung bekommen hat.

@ Henning: Ja, die beiden Kräne bestehen überwiegend aus Lasercut Teilen, die aber alle grundiert und bemalt  werden müssen.

Grüße,
Wilfried

Moin zusammen!

Heute nur ein kleiner Baufortschritt. Das Fotos zeigt, worum es geht. 90% Lasercut-Teile, die ich erst grundiert und dann passend bemalt habe. Die beiden Brückenteile lassen sich bewegen.



Die beiden Kräne sind schon in Arbeit.

Grüße,
Wilfried

das sieht klasse aus

Hallo Wilfried!

Wow - das schaut richtig Klasse aus!

LG Kubi

Moin Wilfried,

sauber geklebte und gefärbte Laserteile werten ein Modell schon gehörig auf, und nun noch
die Krähne ebenso so sauber dann gibt es garantiert die Höchstnoten.

Grüße
Henning

Wilfried,

mit einem anderen Hintergrund könnte man meinen, dass das Modell echt ist. Super gemacht.

Gruß Chris

Moin zusammen!

Ein weiterer nur kleiner Baufortschritt. Das Wetter war einfach zu gut und da hatten die Arbeiten im Garten Vorrang.  

Der erste Kran ist fertig. Der Kranaufbau ist drehbar. Auf dem Foto zu sehen sind die Teile, die für den zweiten baugleichen Kran benötigt werden. Als erstes müssen die Lasercut-Teile wieder grundiert und bemalt werden.



In nächsten Bericht gibt es dann mehr Bilder vom Kran.

Grüße und schöne Osterfeiertage,
Wilfried

Hallo Wilfried,

das Trockendock sieht beeindruckend aus.
Die Lasercutteile werten das Modell nocheinmal auf.

Den Kran hast du auch sehr sauber gebaut

Grüße
Steven

Hallo Wilfried,

ein toller Kran ist das geworden.
Könnte man gut bei einem Hafendiorama verwenden - ach, das machst Du ja grade...




Grüße
Jens

Wilfried,

raus aus dem Garten und wieder an den Basteltisch, wo du hingehörst! Ich habe es bislang nicht so gesehen, aber, wie Jens schreibt, baust du eigentlich ein richtig aufwändiges Hafendiorama.

Sieht super aus und wird immer besser!

Gruß Chris

Hallo Wilfried,

es ist schon ein enormer Vorteil, wenn es für derartige Einzelelemente LC-Teile gibt.
Es wertet ein Modell bei sauberer Arbeit wirklich enorm auf.



Grüße
Henning

Hallo Wilfried!

Der kleine Kran schaut schon sehr beeindruckend aus!

LG Kubi

Moin zusammen!

Ich freue mich, dass ich so viele Follower habe. Ich sehe das an den und natürlich an den Kommentaren. Danke Steven - Jens - Chris - Henning - Kubi.

Für den Modellbau habe ich leider im Moment nur wenig Zeit. Der zweite Kran ist aber fertig und hiermit habe ich gerade angefangen:



Wie auf dem Foto zu sehen, sind die Seitenwände des Schwimmdocks mit Geländern zu bestücken. Es sind alles Lasercut-Teile, die ich heute nach dem Heraustrennen grundiert habe. Morgen werden sie bemalt.

Ich hoffe, ich kann euch noch vor meiner nächsten Reise (ich nenne es Reise, denn Urlaub braucht man als Ruheständler ja nicht mehr ) das fertige Schwimmdock präsentieren kann.

Grüße,
Wilfried

Wilfried,

vor Fertigstellung des Schwimmdocks eine Reise?

Alles mit der Ruhe. Dafür hat man den Ruhestand, oder?

Freue mich auf Fotos von dem Fertigen Modell - aber da gehört noch ein Schiff dazu, oder?

Alles Gute Chris

hallo wilfried,ich habe probleme mit den bauteilen 59k und59l(kran) wie gehören die um 59j?wäre sehr erfreut über Deine Antwort.Mfg aus Lemwerder,Franc

Moin Franc,

vorweg gesagt, ich arbeite mit den Lasercut-Teilen und bemale diese und auch, wenn es optisch sinnvoll ist, die Kartonteile.

Das Teil 59 j (2 x) gibt es als Karton- und Lasercut Teil. Die Teile 59 k + l sind Kartonteile.

Ich habe mal eine Makroaufnahme gemacht und mit Text versehen, was selbsterklärend sein sollte.



Man kann den Kranausleger beweglich bauen, was ich aber nicht gemacht habe.

Du baust offensichtlich auch das HMV Jubiläumsmodell. Es würde mich und auch den anderen aktiven Forumsmitgliedern freuen, von Dir Bauberichte und Fotos davon hier im Forum zu sehen. So können wir voneinander lernen und uns austauschen.

Grüße,
Wilfried

Moin Chris,

ja, dazu gehört auch der Schnelldampfer Kaiser Wilhelm der Große. Damit beginne ich, wenn das Schwimmdock komplett fertig gebaut ist und die strenge Bauaufsicht das Dock abgenommen hat.

Grüße,
Wilfried

Moin zusammen!

Alle Geländerteile (insgesamt 52) sind fertig bemalt, aber ich habe es leider nicht mehr geschafft, sie aufzukleben. Also gibt es den finalen Baubericht zum Schwimmdock erst nach meiner Rückkehr.  

Grüße,
Wilfried