Santa Maria im Maßstab 1:72 von Shipyard

Und auch der Bugspriet ist noch einmal im fertigen Zustand zu sehen. Der Mastkorb in der Mars mit der Leiter wird nochmals in den letzten beiden Bildern dargestellt! Die Blitzer werden noch ausgebügelt!

lg
Fritz

Hallo Fritz,
erstmal zu deiner Santa Maria - bis jetzt ein absolut tolles Modell. Da bin ich richtig neidisch.

Über die Strickleiter bin ich jetzt aber doch etwas nachdenklich geworden. Das von Dir angesprochene Foto kenne ich auch aus dem Internet (Schiffe sind nun mal mein Hobby). Hierbei handelt es sich um einen Nachbau einer Karacke. Diese Schiffe hatten Mitte des 15. Jahrhunderts (noch) keine Webleinen und die Nachbauten sind somit für moderne Seeleute kaum zu besteigen (zu Kolumbus Zeiten begann die "Ausbildung" zum Seemann mit spätestens 10 Jahren, wenn nicht noch früher). Bestiegen wurde Maste an den Stagen und Wanten barfuss. Daher der Trick mit der Strickleiter.
Historische Bilder von 1459 zeigen Karacken in Venedig noch ohne Webleinen (und ohne Strickleitern). Die Santa Maria, eine Mischung aus Karacke und Karavelle, wird auf Zeichnungen aus dem Ende des 15. Jahrhunderts (1499) mit Webleinen dargestellt. Angeblich stammen diese Strichzeichnungen von Kolumbus persönlich. 1535 wurde in Spanien eine Karte von Hispaniola gezeichnet, auf der Kolumbus Flotte abgebildet war. Bis auf die Nina hatten alle Schiffe Webleinen (keine Strickleitern).

Nun, dass ist eigentlich eine Diskussion um des Kaisers Bart, denn jeder soll seine Modelle so bauen wie er es für richtig hält - und vor Webleinen knüpfen mache auch ich einen grossen Bogen - daher nur Schiffe der grauen Flotten. Und es soll dein Modell, um Himmels Willen, nicht herabwürdigen. Ich werde den Werdegang jedenfalls weiterverfolgen.
Gruß und guten Rutsch ins neue Jahr
Jens

Hallo Jens,

ich bin eigentlich nur über das Buch von Wolfram von Mondfeld "Die Schiffe des Christoforo Colombo" zu diesem Schluss gekommen. Dort findet sich auf Seite 116 und 117 jeweils ein Bild einer Nao von ihm selbst aus dem Museum für Verkehr und Technik. Er beschreibt in diesem Buch auch, dass die Santa Maria keine Webleinen gehabt hätte. Letztendlich ist es ein Streit um Kaisers Bart, denn eigentlich weiß niemand genaues. Ich hätte eher zu Webleinen geneigt, habe mich aber ein wenig überzeugen lassen. Ich finde Webleinen auch nicht so schrecklich schwierig und habe sie bei meinem Vormodell auch geknüpft und nicht geklebt.

Hab aber vielen Dank für den Einwurf und ich bin deswegen auch nicht angefressen und emfindes es auf keinen Fall als Herabwürdigung. Also nichts für ungut. Ich hoffe, dass Du weiter meinen Bau beobachtest. Und nochmals Vielen Dank für den Einwand. Ich habe eigentlich schon die ganze Zeit im Kopf, ob ich nicht dennoch die Webleinen bauen soll, denn eigentlich gefielen mir diese sehr gut und ich frage mich auch, wie die Matrosen denn die Segel anschlagen und lösen konnten ohne hinauf zu entern.

liebe Grüße und nochmals Danke
Fritz

In der Anlage die beiden o.g Bilder.

Hallo Fritz,

die in der Sonne gemachten Bilder schauen einfach Klasse aus.
Da zeigt sich erst deutlich wie toll du die Farbgestaltung gemacht hast.
Auch die Deckbeplankung hat für mein empfinden exakt den richtigen Farbton...
Hingegen scheint mir die Nao im Museum am Rumpf etwas zu dunkel geraten zu sein...

LG und einen guten Rutsch!

Hallo Fritz,

ich bin beim schmöckern im Forum auf deinen Baubericht gestoßen. Das ist ja ein tolles Modell, insbesondere kann man die Details gar nicht mehr von einem echten Holzmodell unterscheiden. Die Holztextur ist sehr gut gelungen.

Ich habe in den 60-er Jahren die Santa Maria als Holzmodell gebaut (GRAUPNER). Das Modell hat leider durch die lange Lagerzeit und durch einige Umzügen sehr gelitten. Die Klebestellen der Takelage haben sich teilweise aufgelöst, Masten sind teilweise abgebrochen.

Anbei ein Bild meiner Santa Maria im jetzigen (doch etwas jämmerlichen) Zustand


Nun möchte ich gerne meine Santa Maria wieder "flott" machen und da werde ich, was die Details angeht, deine Bauberichte weiter genau verfolgen (spannend wird sicher die Takelage sein)

Ich wünsche weiterhin viel Spaß und Geduld für den Weiterbau der Santa Maria
Gruß
Gerhard

Hallo Gerhard,

schön dass Dir mein Modell gefällt und es für Dich Anlaß ist wieder einmal Deine Santa Maria aufzumöbeln!

lg
Fritz

Hallo Freunde,

Zunächst wünsche ich Euch ein Frohes Neues Jahr!
Nun geht es an die Fortführung meines Baues. Da war jetzt zunächst der Fockmast an der Reihe. Nachdem der Mast an Ort und Stelle eingebaut wurde an das obere Ende so etwas wie eine Saling. Diese musste zunächst zusammengebaut werden (Bild 1 und 2) und dann an Ort und Stelle montiert werden (Bild 3 und 4). Dann wurde der obere Teil der Pardunen am Mast befestigt (Bild 4 und 5).

Der untere Block an Deck wurde unten mit einer Öse verbunden und an Deck angebracht und nun ging es an die Befestigung mit Hilfe von jeweils 2 Blöcken an Deck. Es gab auf jeder Seite drei Pardunen.
lg
Fritz

Hallo Fritz,
auch von mir trotz Wiederholung ein einfach Klasse.

Hallo Fritz

Gefällt mir sehr gut.

Hallo Fritz,

auch dir noch ein Frohes Neues!
Da bist du ja gut reingestartet mit deiner Santa Maria.
Sieht prima aus, aber du wirst ja langsam schon zum Routinier

Grüße!
Gnost

Danke Martin, Daniel und Gnost!

Gnost: Routine ist das noch längst nicht.

lg
Fritz

Hallo Freunde,

Bei einer zufälligen Ansicht der Santa Maria von vorne, habe ich festgestellt, dass der Fockmast schief und nicht in der Ebene von Groß- und Besanmast steht (Bild 1). Also was machen. Ein nachträgliches Anziehen der Wanten schien mir keinen Erfolg zu zeigen, also mussten die Verbindungsleinen der Jungfern gekappt werden und neu angelegt werden. Das Ergebnis war zwar nicht hundertprozentig (Bild 2), aber damit kann ich leben. Ich glaube, dass am Schluss nur ich davon weiß.
Dann wurde die Fockstag angebracht. Dies erforderte ein dickeres Tau, Da diese Stage in erster Linie der vorderen Befestigung des Mastes dienten. Über Blöcke wurde das Ganze über den Bugspriet mit dem Schiff verbunden.

Hallo Fritz
Bin begeistert von Deiner Arbeit. Langsam geht es doch dem Ende zu und das Ziel ist in Sicht.
Trotzdem sehe ich, dass Du noch einen nicht gerade kurzen Weg noch vor Dir hast.
Solche Bespannungen kosten doch noch viel Zeit , Geschick und Geduld.
Ich drücke Dir die Daumen, dass Du alles hast.

Grüße
Peter

Hallo Peter, in all diesen Dingen kann ich Dir nur beipflichten

Ihr Lieben,

Nun ging es an den Besanmast. Wie aus dem Vorbeitrag hervorgeht, hatte ich den Besanmast bereits vorher genau wie den Fockmast hergestellt und diesen bereits an Deck platziert. Nun waren noch die Pardunen anzubringen. Dies geschah auf gleiche Weise wie beim Fockmast. Zunächst wurden die unteren Blöcke angebracht, dann die Taue vom Masttop und diese dann über Blöcke verbunden. Die Verbindungen hatte ich zuvor durch flüssigen Wachs gezogen. Wie man auf einigen Bildern erkennen kann, hat dies aber auch nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Auf den Makros erkennt man immer noch Flusen. Ich weiß nicht, eigentlich ist mir schleierhaft, was man dabei falsch machen kann, aber ich scheine dieses zu können.

Und nun noch ein paar Übersichtsbilder. Und damit ist das Stehende Gut wohl fertig!
lg
Fritz

Hey Fritz,

wenn das stehende Gut jetzt Fertig ist, gehts ja an die SEGEL

Freu mich drauf!
Gruß
Gnost

Hallo Gnost,

Du hast natürlich recht. Infolgedessen habe ich ein paar Fragen hier an alle, die meinen Bericht besuchen:

Zunächst einmal wie wurden die "Papiersegel" hergestellt: Man nehme eine Küchenrolle, die farblich rein weiß ist. Leider haben diese in der Regel ein Muster eingedruckt, dass man auf meine Herstellungsweise auch nicht ganz verliert. Dieses besteht aus 3 Lagen. Eine davon wurde abgezogen. Dann wurde Tapetenkleister angerührt und mit Kaffee versetzt, damit kein reines weiß im Endprodukt entsteht. Auf diese Weise wurde die doppelte Lage versetzt mit der Einzellage wieder verklebt. So entstand eine lange Bahn. Diese wurde zunächst einmal weitgehend trocknen gelassen, blieb aber für den nächsten Schritt noch etwas feucht. Die Schlussbehandlung erfolgte durch trockenbügeln, wodurch die "Noppen" weniger prominent wurden. Aus diesen fertigen Bahnen wurden mittels Durchschlagpapier die Segel übertragen und ausgeschnitten. Die einzelnen Bahnen wurden mittels braunem, fein gespitzten Stift übertragen. Genauso wurde auch schon bei der Berbice verfahren. Nun wurden die roten Kreuze, die ja auf 2 Segeln der Santa Maria waren, angemalt (Bild 1)

Nun habe ich in Bild 2 (Papiersegel bereits angemalt) ind Bild 3 (unbemalte Stoffsegel) hintereinander gestellt. Lasst Euch bitte nicht von dem bereits angebrachten roten Kreuz beeinflussen. Welches erscheint Euch besser? Sauberer sieht das Stoffsegel aus, aber ob das verknitterte etwas schloddrige Segel nicht orginaler aussieht, bin ich nicht sicher. Was meint Ihr?








lg
Fritz

Hallo Fritz

Mir gefällt das verknitterte besser das andere sieht mir zu glatt zu ordentlich aus.

Ich hab aber auch nochmal ne Frage wieso so viel Aufwand mit nem Pappiertuch machen wenn man im jedem Geschäft Leinentaschen für 1-2€ bekommt, der Stoff von den Taschen ist Perfekt dafür.
Möchte mir für meine Con auch gerne Segel machen, und zwar aus diesen Taschen.

Ist mir ehrlich gesagt zu viel Aufwand mit den Tüchern.

Hallo Fritz,

immer wieder eine schwierige Entscheidung..wie wärs denn, wenn du das Stoffsegel "einsaust"?
Dann hättest du die Anmutung von Stoff und alles im gealterten Look des Papiers? Hast du vllt ein Stoffstück übrig, dass du mal in Tee einlegen könntest?

Grüße
Gnost

Hi Fritz...
Ich hab ja schon Segel in beiden Varianten verbaut und rate Dir zu dem gealterten aus Stoff.
Warum? Nun dann bist Du für's nächste Mal um eine Erfahrung reicher und
kannst bei dem Thema in jedem Fall mitreden. Bei der Wahl des Stoffes solltest Du aber auf jeden Fall etwas dünnes und feinmaschiges nehmen.
Hast Du vielleicht auch, blos ich kann das auf dem Foto nicht so erkennen. Eine weiter Möglichkeit wäre ein gealteter etwas gröberer Stoff.
Das würde dann dem Schiff zu einer etwas antiken Ausstrahlung verhelfen. Auch das hab ich schon bei meiner Granado verwirklicht.
Kommt ganz drauf an, was Du darstellen möchtest.
Gruß, Renee

Hallo Renee,

Vielen Dank für Deinen Rat! Doch nun eine Frage: wie alter ich den Stoff? Ein Bad in Tee hat bei einer Probe nicht den erwünschten Erfolg gehabt.

lg
Fritz

Hi Fritz...
Der Stoff sollte "natürlich", also erstmal ohne irgendwelche Impregnierung sein.
Evtl. vorher waschen. Danach in einem Sud aus Tee, Kaffee oder beidem ruhig aufkochen und eine Zeit lang
(vielleicht über Nacht) stehen lassen. Einfach "nur" eintunken hilft da nicht viel. Er sollte auch nicht unbedingt "glatt" gebadet werden.
Erinnere Dich mal an die 70er Jahre. Da haben wir T-Shirts mit einem Knoten drin gefärbt. das gab dann so seltsame, aber tolle Muster.
Also ruhig etwas "knüddeln" und die Sache mehr "spielerisch" angehen. Bloß keine Wissenschaft daraus machen.
Gruß, Renee

Erst einmal Renee hab vielen Dank für die Hilfe. Ich hab es genauso gemacht, siehe gleich!

Gruß
Fritz

[img][/img]Ihr Lieben,

Ich habe zunächst mich dazu durchgerungen, beide Versionen erst einmal einschließlich Liek fertig herzustellen, um dann eine Entscheidung zu treffen. Zunächst einmal kam die Papierversion an die Reihe. Das Großsegel musste zusätzlich unten mit 2 Bonnets versehen werden, die dazu dienten, die Segelfläche zu vergrößern oder wie hier, da angeschlagen, zu verkleinern. Bei diesem Schiff waren also keine Reffbänsel vorhanden.
lg
Fritz

Es geht weiter mit den Bildern

So Freunde,


dann wurden,
wie einige ja gestern auf der ZAMA sehen konnten, die beigegebenen Stoffsegel
hergestellt. Hierzu waren jedoch einige Vorarbeiten nötig. Zunächst einmal
gefiel mir an den Segeln nicht, dass sie so ausgesprochen glatt und sauber
waren. Also musste etwas geschehen. Sie wurden zusammengeknüllt über Nacht in
Kaffee gebadet. Der Effekt war nicht ganz so gut, wie ich es erwartet hatte,
genügte mir aber. Die aufgemalten Bahnen und die Kreuze waren stark verblasst und
wurde daher nachgezogen und auf die Rückseite übertragen. Dann wurden die
Kreuze gefärbt, was sich bei Stoff schlechter durchführen ließ als bei dem
Papier. Schließlich wurden die Lieks verklebt und die Bonnets mit Schlaufen





lg


Fritz

Hallo Freunde,


Nun geht es an die Befestigung der Segel. Zunächst einmal
das Großsegel. Dafür muss zunächst die Großrah hergestellt werden. Sie besteht
aus zwei beidseits konisch zulaufenden Holzstäben. Da diese mir wohl irgendwie
abhanden gekommen sind, mussten sie neu hergestellt werden. Dazu nahm ich einen
3 mm dicken Schaschlikspieß und schliff ihn beidseits unter kontinuierlichen
Drehen des Stabes zu. Ich habe dazu den Spieß nicht in eine Bohrmaschine
eingespannt, da ich zu sehr befürchtete den Stab zu zerbrechen, aber auch mit
dem Drehen in der Hand ist an dem kreisförmigen Zuschliff nicht zu meckern.
Danach wurde die Rah in der Farbe angepasst und beide Teile mit Wuhlingen
zusammengefügt. Nun wurde das Großsegel angeschlagen und nun kann man auch
erkennen, warum der Versatz im Segel notwendig war. Weiterhin ist jetzt die Katze aus dem Sack: Ich werde der Empfehlung von Renee folgen und die behandelten Stoffsegel verwenden!






lg


Fritz

Hallo Fritz
Mir gefällt Deine Arbeit sehr gut. Die Segel sehen unglaublich realistisch aus.
Weiter so.

Grüße
Peter

Hallo Fritz,
habe mir erst heute deinen Baubericht vollständig durchgelesen und dabei völlig die Zeit vergessen. Sehr interessant und bewundernswert wie du arbeitest. Ich habe vor mehr als 40 Jahren den Baukasten von Graupner gekauft und angefangen zu bauen. Der Rumpf wurde auch fertig, aber den Berghölzern und Fendern kam ich damals nicht mehr weiter. Der Rest des Baukastens samt Bauplan ging - wohl bei einem Umzug - verloren und den Rumpf habe ich jetzt vor kurzem weggeworfen.
Aber bei dir zuzusehen macht einfach Spass.
Danke sagt
Guennie